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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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rutschen. Gurdan hatte sie fast ein Stunde höflich und gründlich zur Bellas Dream , zu Rinnaker und zu GGA befragt. Er hatte die Waffe, die offen auf dem Tisch neben ihnen lag, nicht weiter kommentiert. Auch nicht das grüne Kontrolllämpchen am Kolben, das volle Ladung und Einsatzbereitschaft signalisierte.
    Sie schob sich den Riemen über die Schulter, um Gurdan die freie Hand reichen zu können. »Danke für Ihre Gewissenhaftigkeit. Die Bellas Dream ist für Sie sicher nur irgendein Frachter. Aber Carina und ihr Bruder sind schon ein Leben lang meine Freunde.«
    »Die Bellas Dream steht stellvertretend für ein wesentlich größeres Problem, welches nicht nur die unabhängigen Frachtkuriere und Konklavien betrifft, sondern auch unser Imperium. Jeder Anhaltspunkt muss genauestens untersucht werden.«
    Sie begleitete ihn bis zur Luftschleuse, die Hand am Gewehr in Bereitschaft. Die Schleusentür öffnete sich. Außer einem vorbeitrottenden Dockarbeiter war vor der Rampe niemand zu sehen. Sie atmete auf. »Wollen Sie noch irgend etwas wissen?«, fragte sie.
    »Nein, ich glaube nicht.« Er klopfte mit der Hand sanft auf das Datapad. »Ihre Angaben waren umfassend.«
    »Dann kann ich mich also auf den Weg machen?«
    Er trat in die Luftschleuse und drehte sich um. »Aus meiner Sicht gibt es nichts mehr, weshalb mein Team und ich Sie noch hier haben müssten, aber das sollten Sie am besten mit Captain Tivahr abstimmen. Er hält sich in Konferenzraum eins auf. Die Razalka wird gegen 0200 erwartet. Stationszeit«, fügte er hinzu.
    Das war in gut sechs Stunden, früher Nachmittag für sie, späte Nacht auf Degvar.
    »Was hat das mit mir zu tun?«
    »Die Razalka hat ihre eigenen Leute, die an dem Problem dran sind. Und es ist ihr Sektor. Sie werden vermutlich Ihre Angaben überprüfen wollen.«
    »Reichen denn Ihre Aufzeichnungen nicht aus?« Sie deutete auf sein Datapad. »Da haben Sie doch alles drin.«
    »Die Crew der Razalka zieht es vor, eigene Ermittlungen durchzuführen.«
    Also würde sie weiterhin hier ihre Zeit verplempern . Trilby verriegelte die Schleusentür, nachdem Gurdan gegangen war, und rannte durch den Korridor zur Brücke.
    Sie schlang die Arme um die Rückenlehne ihres Stuhls und starrte durch das breite vordere Aussichtsfenster. Degvar wölbte sich rechts ins Sichtfeld. Die Außenhülle der Station glitzerte von unzähligen beleuchteten Fenstern über zig Ebenen. Dazwischen großflächig dunkle Gebiete, in deren Erkern und Buchten versteckte Waffen lauerten. Ein Stück vor der Venture ragte eine weitere Rampe hervor. Vielleicht sechs Schiffslängen entfernt. Die Rampe war leer. Sie fragte sich, ob die Razalka dort anlegen konnte oder ob sie zu groß war und stattdessen neben der Station in geosynchrone Umlaufbahn ging, sodass man Shuttles benutzen musste.
    Sie hörte Dezis Schritte, als er die Stufen zur Brücke hinaufstieg. Sie drückte die lose Ecke eines Stückes Klebeband fest, das einen Riss in der Kopfstützenpolsterung verdeckte. »Ich brauch dich. Du musst uns den kürzesten Weg zur Grenze lotsen.«
    »Wir haben Starterlaubnis?«
    »Nein. Ich schätze, wir werden auch keine kriegen.« Sierieb auf dem ausgefransten Klebeband herum. »Die Dockkrampen ähneln denen auf Bagrond. Erinnerst du dich? Stromtotalausfall. Wir steckten in den Krampen fest. Und ich hatte diesen lukrativen Trike nach Quivera. Wir konnten nicht warten.«
    »Ich erinnere mich an diesen Zwischenfall sehr gut, Captain.«
    Sie drehte sich um und lächelte verschlagen. »Ich auch, Dez. Ich auch. Ich werde jetzt mein Werkzeug nehmen und mich in den alten Raumanzug zwängen. Wenn jemand nach mir fragt, ich bin unter der Dusche oder mache grad ein Nickerchen.«
    Pfeifend trabte sie den Korridor Richtung Vorschiff davon.
    Sie brauchte fünf Minuten, um sich umzuziehen und durch die Luftschleuse auf der Backbordseite auszusteigen. Sie hielt sich selbst einen Vortrag, während sie auf der Degvar abgewandten Seite des Schiffs arbeitete. Alle beschissenen Ereignisse finden aus guten Gründen statt, Trilby-Girl! Da hingst du damals, festgeklemmt auf der Station, den lukrativen Quivera-Trip vor Augen. Und du warst sauer genug, um rauszugehen und die verdammten Krampen zu knacken – und ein wenig über die Mechanik von Haltekrampen an Stationsdocks zu lernen.
    Nicht ahnend, fuhr sie fort, während sie ein Datenkabel anschloss, dass zwei Jahre später die Quelle der damaligen Frustration zur Quelle der jetzigen Freiheit werden würde.
    Es

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