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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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war diesmal sogar leichter gegangen, die Überbrückung der Stationskontrolle einzurichten. Jetzt konnte sie von ihrem Schiff aus die Krampen mit einem Knopfdruck lösen.
    Sie aktivierte ihr Kopfhörermikrofon auf privat verschlüsselter Kurzwellenfrequenz. »Hol mich rein, Dez.«
    Sie stieg aus dem Raumanzug und griff nach ihrer Kapitänsjacke. Ihre Haut fühlte sich von der Außenarbeit kalt und klamm an. Auf dem Weg zur Brücke schlüpfte sie in die Jacke.
    Als sie wieder in ihrem Stuhl saß, sich den Gurt über die Brust zog und einrasten ließ, schaute sie Dezi an. »Wir haben unser Leben wieder unter Kontrolle.« Sie richtete ein paar Prüfroutinen ein und rief den errechneten Kurs auf den Schirm. »Unterschallantrieb vorbereiten.«
    Sie gab die Codes ein, bestätigte und startete die Hilfsschubdüse. »Wir sind längst über alle Planeten, bis die überhaupt merken –«
    »Die Maschinen reagieren nicht, Captain.«
    Ihre Hände wurden eiskalt. »Ausgeschlossen.« Sie wiederholte ihre Eingaben und startete erneut. »Verdammt, hab ich’s doch gewusst, ich hätte vor den Arbeiten am Kommunikationssystem das Steuerrelais für die Schubdüsen austauschen müssen.«
    Sie drückte ein paar Tasten.
    Nichts.
    »Verfluchter Dreck!« Sie langte hinüber und aktivierte eine Schnelldiagnose des Schubdüsenrelais. Alle Prüflämpchen leuchteten grün.
    Sie löste den Sicherheitsgurt. »Ich geh in den Maschinenraum und schau mal, ob beim Antrieb irgendwas durchgebrannt ist. Mal wieder.«
    Sie polterte die Stufen hinunter. Zwanzig Minuten später kam sie zurück. Sie hätte den Datalyzer am liebsten quer über die Brücke geschleudert.
    »Alles in bester Ordnung, richtig?«, fragte Dezi.
    »In nur allzu bester, verfluchter Ordnung. Versuchen wir es noch einmal.« Und noch einmal. Und noch einmal. Nach dem dritten »noch einmal« schwang Trilby herum, riss den Gurt heraus und sprang auf. In der geöffneten Luke zum Korridor blieb sie stehen und stemmte die Hände links und rechts in die Öffnung. »Zur Hölle, zur Hölle, zur Hölle mit ihm!«
    Sie trat gegen die Bordwand. Wütend. Ihr Fuß quittierte es mit Schmerzen.
    »Schiffe sind gängigerweise weiblich, zur Hölle mit ihr sollte es in diesem Falle wohl richtig heißen«, kommentierte Dezi.
    Sie schoss herum. »Ich spreche nicht von der Venture .« Ihre Stimme kippte vor Zorn. »Ich spreche von diesem undankbaren, arroganten, mutterlosen Bastard.«
    »Oh. Sie meinen Lieutenant Vanur.«
    »Kürzlich wiedergeboren als der Captain Tivahr. Chefmanipulierer. Intelligenzbestie. Gottverfluchter Hacker!«
    »Ich hatte den Eindruck, Sie waren ganz versessen auf ihn.«
    »Versessen?!« Trilbys Stimme überschlug sich. »Auf dieses ligorische Schleimwiesel?«
    »Er schien auch ganz versessen auf Sie zu sein.«
    »Das ist das treffende Wort, Dez: Schien . Er ist ein Meister des Scheins. Besonders des falschen.« Sie legte die Arme gekreuzt über die Rückenlehne ihres Stuhles und drückte die Stirn dagegen. »Dreck, Dreck und noch mal Dreck.«
    Sie schloss die Augen und lauschte dem leisen Knacksen und Brummen ihres Schiffs und dem gelegentlichen Quietschen von Dezis Bolzen. Und der kleinen Stimme, die in ihrem Hinterkopf immer dämlich, dämlich, dämlich brüllte.
    Sie schaute hoch. »Dezi.«
    »Captain?«
    »Er hat dich doch eins seiner Programme installieren lassen, welches die ID -Codes der Venture verändert hat.«
    »Das ist richtig.«
    »Hast du es noch?«
    »Er hat sein Original wieder an sich genommen, aber ich habe eine Kopie angefertigt, und er hat es nicht bemerkt.«
    Sie fuhr mit dem Kopf herum. »Hab ich dir in letzter Zeit mal gesagt, wie sehr ich dich liebe, Dez? Du bist die Freude meines Lebens. Die Sonne meines Herzens.«
    »Ich bin nicht programmiert, auf menschliche Emotionen zu reagieren, aber ich finde die Wortwahl ausgesprochen hübsch. Ich vermute, jetzt wollen Sie sich die Kopie des Programms anschauen?«
    »Und du bist wahrlich ein Gedankenleser.« Sie rutschte wieder in den Stuhl und schwenkte den Armlehnenmonitor herum. »Nun lass uns mal schauen, wie gut dieser Bastard wirklich ist.«
    Sehr gut. Jenseits von beeindruckend. Sie betrachtete die Codes, die er geschrieben hatte, wie sie vorhandene Befehlsskripte einfach überbrückten und andere in die Irre schickten, und musste an Shadow denken.
    Das hätte Shadow gewesen sein können. Genau so etwas könnte er programmieren, wenn er noch am Leben wäre. Er hatte genug Chuzpe gehabt, war verrückt genug

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