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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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stellen. Noch nicht.
    Das durfte er nicht vergessen.
    Das, und …
    Seine Gedanken verschwammen. Er hatte das ungute Gefühl, bereits etwas vergessen zu haben. Etwas Wichtiges. Aber das war lächerlich. Er vergaß niemals etwas Wichtiges. Er tolerierte eigene Fehler genauso wenig wie die Fehler seiner Crew.
    Der Fahrstuhl verlangsamte und blieb auf der Dock-Ebene stehen. Es tat gut, wieder imperiale Technik um sich zu haben. Er erinnerte sich mit Schrecken an öffentliche Fahrstühle in Syar oder Bagrond. Klapprige Dinger, schwankend und ächzend. Überholt. Antiquiert. Praktisch nutzlos. Echt konklavische Technik.
    Er blieb am Fuß der Rampe vor der Venture stehen. Der runde Buckel des alten Schiffs zeichnete sich vor den Aussichtsfenstern ab. Auf der Brücke sah er gedämpftes Licht und eine Bewegung. Dezi. Er erkannte ihn an seinen ungelenken Bewegungen.
    Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht. Eines der erfreulicheren Beispiele konklavischer Technologie. Er sollte Trilby vorschlagen, den Droiden mal einer Generalüberholung zu unterziehen. Noch mehr als wortreich zu schwafeln, neigte Dezi dazu, zu viel Energie zu verbrauchen.
    Rhis ging die Rampe hoch und versuchte, etwas von seiner Müdigkeit abzustreifen. Es war 0330 seiner biologischen Uhr nach. Seiner und Trilbys. Ein Dutzend Möglichkeiten sie aufzuwecken kamen ihm in den Sinn. Er stellte sich vor, wie sein Mund ihre weiche Haut berührte. Er konnte sie fast schon spüren und ihren berauschenden Duft einatmen. Er hörte sie yav cheron sagen auf diese schüchterne und doch leidenschaftliche Art. Er drückte seine Handfläche auf das Einlasspad der Venture und bemerkte, dass seine Hände schwitzten. Seine Uniformhose spannte unterhalb der Gürtellinie.
    Er hörte das Zylinderschloss einmal klicken und dann ein zweites Mal. Aber die Einstiegsluke blieb verschlossen.
    Konklaventechnik , schimpfte er leise, wischte sich aber vorsichtshalber die Hand am Hosenbein ab, bevor er es erneut versuchte.
    Konklaventechnik und Hormone.
    Das Schloss arbeitete, klickte zweimal und verstummte. Die rote ›Kein-Zutritt‹-Lampe leuchtete hell.
    Er runzelte die Stirn. Vielleicht eine Interface-Verzögerung. Die Venture war hier ja in ein imperiales Versorgungssystem eingebunden.
    Er ging die Rampe wieder hinunter, trat an eine Handsteuerkonsole am Haupttor und aktivierte das Intracom. » Venture , das Lukenschloss reagiert nicht richtig.«
    Er wartete, nichts geschah.
    » Venture , es gibt ein Problem mit dem Lukenschloss. Hier spricht Rhis.«
    Nichts. Er kontrollierte die Statuslämpchen. Alle auf Grün. Vielleicht schlief Trilby tief und fest, und Dez war mit irgendetwas so Wichtigem beschäftigt, dass er ihm nicht antworten konnte.
    Weitere Minuten verstrichen. Die Schmerzen in seiner Seite nahmen weiter zu. Er schlug ungeduldig auf den Intracom-Knopf. »Trilby? Dezi? Öffnet das –«
    Es öffnete sich.
    Trilby Elliot stand in der Luftschleuse, in ausgeblichenem grünen T-Shirt und ausgebeulten Fliegerhosen. Ihre Kapitänsjacke mit dem aufgenähten Schriftzug Venture am Ärmel hatte sie sich um die Taille geschlungen. Ihre Pistole, zwar im Halfter, aber entsichert, ragte darunter hervor.
    Den Riemen ihres Lasergewehrs hatte sie sich über die Schulter gehängt. Sie wog die Waffe in den Händen, und als er zwei Schritte auf die Rampe wagte, vernahm er das Klicken, mit dem sie auch das Gewehr entsicherte.
    Er blieb stehen. Sie war blass. Ihr Mund nur eine schmale Linie. Sie hatte tiefe Ringe unter den Augen, aber ihr Blick war klar, fest und durchdringend. Und eiskalt wie die Gletscher auf Chevienko.
    Dagegen fühlte sich seine Kehle an wie ein Vulkan. Er stieß ihren Namen hervor. »Trilby- Chenka? «
    »Das hier«, sagte sie mit gespenstisch ruhiger Stimme, »ist das Gewehr, das funktioniert.« Sie richtete den Lauf leicht nach oben. Wenn sie jetzt abdrückte, würde ihm der Laser die Kehle zerfetzen.
    »Ich verstehe das nicht.«
    »Aber ich verstehe es, Tivahr. Du bist ein lügnerischer, manipulierender Scheißkerl.«
    Lüge? Er hatte doch nicht gelogen …
    Tivahr. Sie hatte ihn Tivahr genannt. Eisiger Gletscherhauch aus Chevienko drang in seinen Brustkorb und breitete sich aus. Jetzt wusste er, was er vergessen hatte.
    Wenn er ihr das erst mal erklärt hatte, würde sie sicher alles verstehen. Die Unsicherheit seiner Situation. Die drängenden Probleme mit den ’Sko. Und dass ihn seine Gefühle für sie alles andere um ihn herum hatten vergessen lassen.
    Sie hob

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