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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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die Bestätigung erhalten, dass die Razalka den äußeren Leuchtturm passiert hat.«
    Also schon in fünfzehn Minuten.
    »Verstanden. Ich bin unterwegs.«
    Nicht mal mehr Zeit für eine Tasse Tee. Er zog die Jacke vom Haken, schlüpfte hinein und fummelte den Gürtel zurecht. Dann duckte er leicht den Kopf, um sich im Spiegel zu sehen. Er trug immer noch das weiße Hemd, das Trilby ihm rausgelegt hatte. Kein Wunder, dass der Gürtel irgendwie verkehrt aussah.
    Trilby. Nicht nur sein Gürtel war verkehrt.
    Er schloss die Jacke und fuhr sich durchs Haar. Der Uniform war anzusehen, dass sie seit einem Monat nicht gewechselt worden war. Er hatte sogar in ihr geschlafen. Immerhin war sie, dank Trilby, zwischendurch gewaschen worden. Das weiße Hemd war nicht vorschriftsmäßig, und an der Jacke fehlte das Schiffswappen, keine Streifen verrieten den Rang. Sein Combutton trug das Wappen von Degvar, nicht das der Razalka .
    Und er brauchte dringend einen Haarschnitt.
    Bei allen Göttern, es war doch bloß seine Crew. Sie hatten ihn nach gefährlichen Missionen schon in schlimmerer Verfassung zurückbekommen.
    Elf Minuten.
    Die Tür glitt zur Seite. Das helle Licht des Korridors blendete ihn. Graue Uniformen huschten vorbei und verschmolzen mit dem Grau der Stationswände.
    Vor dem Fahrstuhl stand eine Schlange, aber als sich die Türen öffneten, rührte sich die graue Reihe nicht vom Fleck, bis er als Erster einstieg.
    »Tower«, sagte er.
    Zwei von der Stegzarda wollten ebenfalls dorthin, die übrigen vier auf andere Ebenen.
    Er ballte heimlich die Faust, während der Fahrstuhl durchs Innere der Raumstation jagte, und widerstand mit Mühe der Versuchung, seinen Combutton zu drücken. Er hätte zu gerne gewusst, ob Trilby wieder zurück auf der Venture war. Dabei hatte er jetzt gar keine Zeit, mit ihr zu sprechen, und vermutlich auch nicht in den nächsten paar Stunden. Die Razalka traf jeden Augenblick ein. Dennoch wollte er es wissen. Er musste es einfach wissen.
    Aber nicht in einem Fahrstuhl mit der halben Stegzarda .
    Auf der Tower-Ebene waren deutlich mehr schwarze Uniformen unterwegs. Die Stegzarda war für den inneren Betriebsablauf der Raumstation zuständig, die Flotte für den äußeren. Er erwiderte einige Salutiergesten und schritt dann durch eine runde Tür, die sich wie eine Blende öffnete und hinter ihm schloss.
    Der Tower war voll besetzt. Normalerweise war die Nachtschicht ausgedünnter, aber die Ankunft des größten und erfolgreichsten Schlachtschiffs des Imperiums erforderte nicht weniger als volle Besetzung.
    Der Kontrollraum des Towers war eine im Halbkreis ausgebaute Halle, die sich über zwei Ebenen zog. Ein riesiges gebogenes Aussichtsfenster erstreckte sich über die gesamte Höhe und Breite des Raums. Rhis eilte auf die obere Ebene, die etwa halb so weiträumig war wie die untere. Hier befand sich Degvars Anflugkontrolle.
    »Status?«, fragte er die junge Frau, die sich kurz umwandte, als er näher kam.
    »Die Razalka wurde soeben an unsere Traktorstrahlen gekoppelt, Sir.«
    Er nickte und nahm die Treppe zur unteren Ebene. Auf halbem Weg, wo die Treppe nach links abknickte, befand sich ein Treppenabsatz, von dem aus man einen weiten Blick über den gesamten Towerkontrollraum hatte. Auf der rechten Seite vor dem Aussichtsfenster befand sich der riesige Hallenmonitor. Er konnte bereits die Brücke der Razalka darauf erkennen. Seine Brücke. Und seinen Ersten Offzier in perfekter Haltung.
    Der silberhaarige Mann salutierte bereits, als Rhis noch die letzten Treppenstufen nahm. Demarik war jünger, als seine Haarfarbe vermuten ließ. Er hatte große, dunkle Augen und strahlte etwas Freundliches und Vertrauensvolles aus. »Captain Tivahr.«
    »Commander Demarik.« Rhis salutierte zackig. »Melden Sie Jankova, ich erwarte sie mit dem Team in zwanzig Minuten in meinem Bereitschaftsraum.«
    »Verstanden, Captain. Allerdings wird Ihr Raum derzeit von Lord Minister Kospahr als Büro benutzt.«
    »Von …?«
    »Captain Tivahr!« Ein beleibter Herr im eleganten dunklen Anzug erhob sich aus einem Sessel hinter Demarik. Dem Kapitänssessel. Rhis biss die Zähne zusammen, seine Kiefermuskeln zuckten.
    Kospahr. Was zum Teufel hatte dieser beschränkte, egoistische Bürokrat auf seinem Schiff zu suchen? Auf seinem Kapitänssessel? Wieso hatte ihm niemand etwas davon gesagt?
    Er salutierte vor Kospahr und wünschte sich im Stillen, diesem Wicht gegenüber eine ganz andere Geste zu machen. »Lord Minister, was

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