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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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er kühl. »Nicht genug.«
    Rhis stützte das Kinn in die Hand und sah Commander Jankova und ihrem Team zu, wie sie seine Daten auseinandernahmen. Über einem in die Tischplatte eingelassenen kleinen Projektor am Ende des Konferenztischs im Bereitschaftsraum rotierte langsam ein Multihologramm der gemeinsamen Grenzregion des imperialen Yanir und des konklavischen Gensiira. Cosaros und Bervanik diskutierten leise miteinander und justierten dabei die sich verformende Projektion.
    Die Arme vor der Brust verschränkt stand Jankova an der Mitte der langen Tischseite und betrachtete einen schmalen Bildschirm. Ihr kupferfarbenes Haar glänzte unter dem Licht eines Deckenstrahlers, der ihren Kopf beleuchtete. Die Brauen über den großen blauen Augen hatte sie fragend nach oben gezogen.
    Neben ihr stand Lieutenant Osmar mit einem Lichtstift in der Hand. Er markierte eine Reihe Daten. Jankova schüttelte unzufrieden den Kopf.
    Rhis beobachtete, hörte zu und sagte ganz bewusst erst mal gar nichts. Er kannte natürlich die Probleme, wusste, wo die Daten Lücken aufwiesen und wo Ungereimtheiten zu klären waren. Aber es machte einen großen Unterschied, ob er ihnen alles vorkaute oder ob sie sich selbst auf Spurensuche begaben.
    Jede dieser Spuren, da war er sicher, würde letztlich zur Quelle führen.
    Den Ycsko.
    Und GGA .
    Die Türen des Bereitschaftsraums glitten prustend zur Seite. Rhis schaute hinüber und sah Demarik hereinkommen, der Jankova kurz zunickte. Als Antwort huschte ein schnelles Lächeln über ihren Mund.
    Rhis wusste schon seit über acht Monaten von dieser Beziehung. Er tolerierte sie, weil Demarik der beste Erste Offizier der gesamten Flotte war und Jankova über einen scharfen taktischen Verstand verfügte, der im Imperium seinesgleichen suchte.
    Er hatte zu keinem der beiden etwas gesagt, als er bemerkte, dass sie eine Affäre hatten. Das musste er auch nicht. Mit Zak Demarik arbeitete er bereits seit mehr als zehn Jahren zusammen. Und seit fünf Jahren war er Mentor von Jankova, die er als Beste ihres Jahrgangs direkt von der Akademie an Bord geholt hatte. Nicht nur den beiden, sondern der ganzen Crew war bekannt, dass er emotionale Gefühlsanwandlungen als überflüssige Zeit- und Energieverschwendung betrachtete.
    Malika hatte ihm das damals nachhaltig klargemacht. Vor gut zwanzig Jahren. Eine alte Lektion, die er nie vergessen hatte. Bis er Trilby traf.
    Er wandte den Kopf und starrte aus den raumhohen Fenstern. Unwillkürlich ließ er die Hand vom Kinn auf die Armlehne fallen und ballte die Faust.
    Eine alte Lektion, auf die er sich dringend mal besinnen musste und die er künftig wirklich beherzigen sollte.
    Die Funkenfee hatte sein Leben durcheinandergewirbelt, ihm den Schlaf geraubt und seinen Verstand benebelt. Und dann hatte sie ihn rausgeschmissen, mit ihrem langen Lasergewehr. Er sollte dankbar sein, dass sie ihn loswerden wollte. Vergiss sie.
    Irgendetwas verkrampfte sich in seinem Brustkorb. Hart. Schmerzhaft.
    Vor seinen Augen tauchte die ’Sko-Todesliste auf. Es war seine Pflicht, Trilby zu schützen.
    Eine andere Stimme meldete sich zu Wort. Sollen die Konklaven sich um sie kümmern. Sie ist zwar unabhängig, dennoch ist sie einer ihrer Kapitäne. Die sind für sie zuständig, nicht du.
    Er musste sie gehen lassen. Sie hatte alles richtig gemacht. Sie war freundlich, mutig. Eine Überlebenskünstlerin. Sie hätte da überhaupt nicht hineingeraten dürfen. Sie hatten sich ein Mal geliebt. Eine instinktive Reaktion auf die angespannte Gesamtlage, die sie beide hypersensibel und emotional anfällig gemacht hatte.
    Auf der Razalka war kein Platz für Emotionen. Sie würde nicht hierher passen. Zu unkonventionell, zu impulsiv. Verwirrend.
    Bezaubernd. Verführerisch.
    Verflucht!
    Er musste sie vergessen.
    Er musste sie gehen lassen.
    »Captain!« Jankovas Stimme klang erschrocken.
    Er fuhr hoch. »Was ist?«
    Sie zögerte einen Augenblick und starrte entgeistert auf seine Hand.
    »Sie bluten.«
    Was? Er sah hinunter. Ein dünner roter Blutstrom floss über sein Handgelenk. Seine Faust hielt die Splitter des Lichtstifts noch fest umklammert. Er konnte sich überhaupt nicht daran erinnern, den Stift vom Tisch genommen zu haben. Und erst recht nicht daran, ihn in der Faust zerquetscht zu haben.
    Er sprang auf. Jankova und Demarik blickten ihn besorgt und verwundert an. Osmar machte riesengroße Augen, Cosaros beschäftigte sich auf einmal intensiv mit dem Multiholografen.
    »Es ist nichts. Ich

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