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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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mache mich eben frisch.« Er warf den zerbrochenen Stift auf den Tisch. Es hieß, die Arbeitsutensilien seien unzerstörbar.
    So viel zur imperialen Technologie.
    Mit großen Schritten verließ er den Bereitschaftsraum, die Faust immer noch geballt.
    Sie hatte sich auf einen Tee in die Cafeteria gesetzt und war langsam in den Rhythmus des seit zwanzig Minuten herein- und herausströmenden Flotten- und Stegzarda -Personals eingestiegen. Das ewige Lied vom Eilen und Warten.
    In jedem festeren Schritt meinte sie Rhis zu erkennen. Jedes Mal wappnete sie sich, zwang sich, sich nicht umzudrehen. Stattdessen blickte sie stur aus den großen Fenstern und hielt in der Spiegelung Ausschau nach den Umrissen eines großen, breitschultrigen Mannes.
    Degvar verfügte über ein ausgesprochen reichhaltiges Angebot an großen, breitschultrigen Männern. Doch keiner setzte ihre innere Alarmglocke in Gang oder ließ ihr Herz stocken. Sie musste sich gar nicht umdrehen. Sie würde ihn sofort spüren, sollte er hinter ihr vorbeikommen.
    Er kam nicht vorbei.
    Sie verfluchte ihn, sie verfluchte sich, brachte schließlich ihren leeren Teebecher zur Geschirrrückgabe und trottete zur Venture zurück. Nach ihrer Zeit war es erst Mittag, aber sie war vollkommen erschöpft. Der Tee hatte sie nicht belebt, sondern träge gemacht.
    Sie wickelte sich in ihren Quilt und dimmte das Kabinenlicht. Die Razalka musste demnächst eintreffen und, soweit sie gehört hatte, vor der Station beidrehen. Falls jemand sie sprechen wollte, wussten sie ja, wo sie zu finden war. Es war ja nicht so, dass sie einfach hätte verschwinden können.
    Der Teufel sollte ihn holen.
    Der penetrante Signalton ihres Kabinen-Intracoms weckte sie. Sie tauchte aus unruhigem Schlaf auf, alle Muskeln schmerzten, und sie wusste nicht sofort, wo sie war. Sie brauchte einen Moment, bevor sie auf das Wandpad neben dem Bett drückte.
    »Elliot«, krächzte sie und strampelte sich mühsam den Quilt von den Beinen.
    »Captain, an der Luftschleuse steht ein Korporal Rimanava.« Dezis Stimme klang unangenehm frisch. »Sie lässt fragen, ob Sie etwas dagegen hätten, gemeinsam ein Frühstück zu sich zu nehmen.«
    Frühstück? Die roten Leuchtziffern ihrer Uhr zeigten 1800 Bordzeit. Abendessen, sagte ihr Magen. Sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Sie hatte fast sechs Stunden geschlafen. »Einen Moment, Dez.« Sie stellte das Intracom auf stumm und rief »Licht an.« Die Beleuchtung dimmte auf, flackerte ein wenig und stabilisierte sich schließlich. Verdammter Generator. Was denn noch alles?
    Sie tippte erneut aufs Intracom. »Ich hab geschlafen, Dez«, sagte sie. »Ich bin …« Sie schaute in den Spiegel.
    Gute Güte. Sie sah aus, als hätte sie im Windkanal genächtigt. Aber Hunger hatte sie schon.
    »Ich bin in ein paar Minuten so weit. Schick sie doch einfach runter.« Farra Rimanava wirkte wie eine Person von nachsichtigem Gemüt. Andernfalls würde sie es wohl kaum mit Onkel Mitkanos aushalten.
    Sie zog sich ein sauberes grünes T-Shirt über und schaffte es gerade noch, den zerzausten Mop auf ihrem Kopf halbwegs in Form zu zerren, als es auch schon an der Kabinentür piepte.
    »Kommen Sie rein.«
    Farra trat ein. Sie trug die Haare zu einem strammen Zopf geflochten und steckte in einer makellosen grauen Uniform.
    Trilby schnappte sich ihre Kapitänsjacke, dunkelgrün mit ausgefransten Manschetten, und erwiderte das Lächeln der jungen Frau. »Willkommen an Bord der Careless Venture . Entschuldigen Sie, dass ich Sie nicht an der Rampe empfangen habe. Ich bin gerade erst aufgestanden.«
    »Onkel Yavo sagt, es dauert einen Tag, bis der Körper sich auf Stationszeit umgestellt hat, vad? «
    »Ich kümmere mich eigentlich nicht um die jeweilige Zeit auf einer Station. Dafür bin ich ständig auf viel zu vielen unterwegs.« Was nebenbei bemerkt auch der Grund war, warum Hafenpubs wie der Flyboy und andere Lokale und Bars in der Umgebung von Bagrond florierende Umsätze machten. Immer kamen irgendwelche Leute durch, hungrig, durstig und auf Vergnügung aus. Oder auch auf Ärger. Was oftmals ein und dasselbe war.
    »Sie sind wohl schon weit herumgekommen? Das ist sicher fas-tizierend, nicht wahr?«
    »Faszinierend«, kam Trilby ihr zu Hilfe und schlüpfte in die Jacke.
    »Oh, ja! Faszinierend! Ich muss noch viel Standard lernen. Wir frühstücken, trinken Tee und reden Standard. Onkel Yavo sagt, ich lerne schnell.«
    »Gerne, danke.« Sie trat in den Korridor hinaus und bedeutete

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