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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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Tage – daliegen, nennen wir sie Shuttle-Schlürfer.«
    »Schlürfer?« Farra kicherte anzüglich.
    »Na, große Schiffe haben jede Menge Crew an Bord. Sie schlürfen sämtliche verfügbaren Shuttles auf.«
    »Lustige Sprache, euer Standard.«
    Trilby musterte die Gruppe, die vor den Replikatoren wartete. Jetzt konnte sie den Unterschied deutlich erkennen. Es war durchaus nicht nur das Abzeichen. Es waren auch ihre makellosen Uniformen, ihre blitzblanken Stiefel. Die Datalyzer und Waffen saßen bei jedem perfekt an der gleichen Stelle. Als ob sie allesamt ein und derselben Stanze entsprungen wären.
    Auch ihre Haltung. Rücken gerade, Schultern waagerecht, Augen geradeaus. Geballte Arroganz auf zwei Beinen.
    Und nicht einer lächelte.
    Arme Idioten. Sie trank einen Schluck Kaffee.
    Weitere Flottenoffiziere spazierten herein, aber sie erkannte sofort, die waren nicht von der Razalka . Erstens, sie spazierten. Und zweitens, die zwei Männer und die Frau sprachen angeregt miteinander. Sie trugen das Degvar-Emblem auf der Brust. Und sie lächelten freundlich.
    Sie kamen direkt auf ihren Tisch zu, und erst als Trilby Farra breit übers ganze Gesicht grinsen sah, wurde ihr klar, dass das hier kein zufälliges Zusammentreffen war.
    Farra stellte sie vor. »Mein Freund Lucho, seine Schwester Leesa. Und ihr Cousin Dallon.«
    Lucho lächelte verlegen. Er hatte die gleichen buschigen Augenbrauen wie seine Schwester. Er holte zwei Stühle von einem leeren Nebentisch und stellte sie dazu, seinen direkt neben Farra. Das also ist der Grund, dachte Trilby, warum sie die Flotte gegen Onkel Yavo verteidigt.
    Sie schüttelte erst ihm die Hand, dann Leesa, während Dallon einen weiteren Stuhl von einem entfernteren Tisch holte. Er schob seinen Stuhl zwischen Trilby und Leesa.
    » Dasja Captain.« Er ergriff die Hand, die sie ihm hinstreckte, aber statt sie zu schütteln, platzierte er einen gehauchten Handkuss auf ihren Fingern.
    Sein braunes Haar glänzte noch mehr als das seines Cousins. Er trug es lang, aber mit einer schwarzen Kordel zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Er war auch ein paar Jahre älter als sein Cousin. Mitte dreißig, schätze Trilby. Nicht mehr ganz knackig frisch – aber knackig allemal, dachte sie plötzlich. Und attraktiv, auf eine ungezähmte, draufgängerische Art.
    » Dasjon Dallon.« Sie lächelte und zog ihre Hand fort.
    Er lachte erfreut, was sein zerfurchtes Gesicht etwas glättete. »Sie sprechen meine Sprache?«
    »Sehr schlecht.«
    »Wir sprechen Standard«, ordnete Farra an. Trilby bemerkte, wie Farra ihre Finger durch Luchos fädelte. »Ich brauche unbedingt Praxis. Ich habe heute schon ein neues Wort gelernt. Shuttle-Schlürfer!«
    »Gewiss ein ungemein nützliches Wort«, sagte Dallon. Sein Akzent ähnelte Farras, aber er sprach Standard fließend. »Besonders wenn man auf eine kleine Tresenschlägerei aus ist.« Er kicherte.
    »Klingt, als hätten Sie in Konklavien gearbeitet.« Oder aber der Frachter-Lingo, den sie kannte, war inzwischen weiter verbreitet, als sie angenommen hatte.
    Dallon zwinkerte ihr zu. »Ich hab überall gearbeitet.«
    Lucho lachte auf. »Unser illustrer Cousin ist gerade zum Versorgerkapitän aufgestiegen.«
    Er war also, überlegte Trilby, so was wie ihr Gegenstück beim Militär. Sie wandte sich ihm zu, um Näheres zu erfahren.
    »Das ist ein korrekter Job«, sagte er, legte Trilby die Hand auf den linken Arm und beugte sich verschwörerisch zu ihr. »Wissen Sie, warum? Weil niemand auf ein Versorgungsschiff schießt, und weil alle meine Freunde sein wollen, um mal zu schauen, ob nicht das eine oder andere Bröckchen an Fracht für sie abfällt.«
    Sie konnte sich Dallon prima im Flyboy vorstellen. Seine unverblümte, zugewandte Art erinnerte sie an Chaser. Dallon würde auch nicht lange brauchen, bis alle seine Freunde waren. Selbst dort.
    »Schon klar, und jedes Bröckchen, das Sie rausrücken, vergrößert den Freundeskreis«, sagte sie. Wenn man nicht allein für den Warenbestand verantwortlich war, ergab sich tatsächlich manch gute Gelegenheit, das eine oder andere mitgehen zu lassen. Vieles davon tauchte später bevorzugt in Kapitänskajüten wieder auf.
    Er lachte und zwinkerte ihr erfreut zu. Sie grinste.
    »Captain Elliot.«
    In der Lounge herrschte immer noch lebhafter Hochbetrieb. Deshalb hatte sie ihn nicht kommen sehen. Aber seinen letzten Schritt hatte sie gehört. Sie sah den großen Schatten, den er auf den Tisch warf. Sie hörte die kalte,

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