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Sternenkinder

Sternenkinder

Titel: Sternenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Und wir werden demnächst in Strike Arm eingegliedert. Wir sind jetzt eine Staffel. Und wir sind etwas Besonderes«, sagte er.
    Schallendes Gelächter ertönte und wurde rasch unterdrückt.
    »Ja, wirklich«, fuhr Pirius fort. »Wir sind eine besondere Generation mit einer besonderen Aufgabe, einem Privileg. Der Krieg gegen die Xeelee im Zentrum der Galaxis hat vor dreitausend Jahren begonnen. Und wir sind die erste Generation in all diesen langen Jahren, die eine Chance erhält, diesen Krieg zu gewinnen – die Galaxis selbst zu gewinnen. Ob wir Erfolg haben oder scheitern: In den Kasernenräumen und Schiffswerften, auf den Truppenübungsplätzen und Schlachtfeldern werden sie sich an uns erinnern, und zwar noch für lange Zeit.«
    Die Crews standen schweigend da und starrten ihn an. Seine Worte hatten selbst in seinen eigenen Ohren hohl geklungen. Seine Selbstzweifel verdichteten sich rasch.
    Bleibende Hoffnung meldete sich zu Wort. »Wir brauchen einen Namen.«
    »Wie bitte?«
    »Einen Namen. Für die Staffel. Jede Staffel braucht einen Namen.«
    Pila flüsterte ihm einen Vorschlag ins Ohr, und er wusste, dass es das Richtige war. »Triumph«, sagte er. »Wir sind die Triumph-Staffel.«
    Sie starrten ihn weiterhin an. Doch dann hob Pirius Blau, sein älteres Ich, die Hände und begann langsam und bedächtig zu klatschen. Bürde fiel ein, dann Hoffnung und andere; schließlich applaudierten alle gemeinsam.
    Als Pirius sie entlassen hatte, wandte er sich an Pila. »Danke«, sagte er inbrünstig.
    Sie zuckte die Achseln. »Wenn Sie das nächste Mal eine Rede halten, schreibe ich sie Ihnen.« Ein Bündel Virts wirbelte vor ihr in der Luft. »Aber jetzt sollten wir uns erst mal an die Arbeit machen, Major.«

 
45
     
     
    Auf die Materie- und Antimateriekulturen, die sich an ihre vergänglichen Quark-Gluon-Inseln in einem Strahlungsmeer klammerten, kam eine Krise zu.
    Während das Universum abkühlte, nahm die Geschwindigkeit, mit der Quarks und Antiquarks aus der Strahlungssuppe entstanden, unvermeidlich ab – aber die gegenseitige Zerstörung der Partikel ging in konstanter Geschwindigkeit weiter. Wissenschaftler beiderseits der Paritätsgrenze sahen voraus, dass irgendwann keine Quarks mehr gerinnen würden – und dann würden unausweichlich sämtliche Materiepartikel wie auch die gleiche Anzahl Antimateriepartikel annihiliert werden, sodass schließlich ein nur mit konturlosem, sich rötendem Licht gefülltes Universum übrig bliebe. Für ihre Lebensformen würde dies das Ende bedeuten; kaum ein erfreulicher Ausblick.
    Langsam, aber sicher wurden Pläne entwickelt, diesen Fehler im Universum zu beheben. Schließlich entdeckte ein Imperium von Materiebündel-Geschöpfen, dass es möglich war, der fundamentalen Buchhaltung des Kosmos ins Handwerk zu pfuschen.
    Menschliche Wissenschaftler würden einen großen Teil ihrer Physik in Symmetriebegriffen formulieren: So war die Energieerhaltung beispielsweise wirklich eine Form der Symmetrie. Die Menschen würden auch immer glauben, dass eine gewisse Symmetrie einer Kombination von elektrischer Ladung, von Links- und Rechtshändigkeit und dem Fluss der Zeit niemals verletzt werden könnte. Doch nun arbeiteten sich Quark-Gluon-Wissenschaftler tief in ein uraltes schwarzes Loch vor, das zerfallen war und die Singularität in seinem Innersten freigelegt hatte. Die Singularität war wie eine Mauer im Universum – und indem die Quark-Wissenschaftler durch diese Mauer griffen, fanden sie einen Weg, die allerfundamentalste Symmetrie zu verletzen.
    Das Ungleichgewicht, das sie verursachten, war nur sehr gering: Für jeweils dreißig Millionen Antimateriepartikel würden dreißig Millionen und ein Materiepartikel geformt werden – und wenn sie sich annihilierten, würde dieses eine überzählige Materiepartikel überleben.
    Dies hatte sofort eine unausweichliche Konsequenz. Als die Antimateriekulturen erfuhren, dass sie ausgelöscht werden würden, während ihre materiellen Gegenstücke überdauerten, gab es einen letzten, verheerenden Krieg; Flotten entgegengesetzter Parität vernichteten einander in einem brennenden Scheiterhaufen der Möglichkeiten.
    Es überlebten genug Materiekulturen, um ihr Programm durchzuführen. Aber es war ein Pyrrhussieg; selbst von den Gewinnern blieb nur ein Bruchteil übrig.
    Ein weiterer metaphorischer Schalter wurde umgelegt.
     
    Überall im abkühlenden Kosmos ging die gegenseitige Vernichtung bis zu ihrem Ende weiter. Als der Sturm der

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