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Sternenkinder

Sternenkinder

Titel: Sternenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
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leuchtenden, virtuellen roten Feldern und einem rotierenden Himmel. »Drei. Drei!«
    »Gib’s auf, Pilotin!«, fauchte Cabel.
    »Nein, verdammt. Navigatorin!«
    »Sie ist zur Salzsäule erstarrt. Wir haben keine Zeit für so was. Geh auf Höhe neunzig. Steig senkrecht hoch und bring uns raus aus dieser Scheiße.«
    Ein schneller Blick auf ihre eigenen taktischen Displays zeigte ihr, dass er Recht hatte. Wenn es keine Möglichkeit gab, auf einem ordentlichen Kurs von hier zu verschwinden, war das Schiff nur zu retten, wenn sie senkrecht nach oben ging, heraus aus dem Kielwasser des Gravasterns. Sie grub ihre Hände erneut in die Displays, ballte die Fäuste und schrie ihren Zorn hinaus. Das Grünschiff kippte um neunzig Grad, schoss senkrecht aus dem turbulenten Kielwasser des Grav-Schildes heraus und nahm Zuflucht im flachen, glatten Raum darüber.
     
    Am Ende jedes Tages hielt Pirius Rot eine »Problembesprechung« ab. Pila war an seiner Seite und kümmerte sich geräuschlos um die formale Seite der Sitzung. Die anderen Teilnehmer waren Pirius Blau, Bürde und Bleibende Hoffnung, Rots Vertreter beim Bodenpersonal.
    Heute nahm auch Torec teil. Sie war ein Funken menschlicher Wärme neben seiner Adjutantin, einer Frau von der anderen Seite der Galaxis, die ihn hasste wie die Pest, und den beiden Schwarmkommandanten, einem verwirrten religiösen Eiferer und seinem verbitterten künftigen Ich. Aber Torecs Schwarm war heute auseinander geflogen, und er wusste, dass sie keine emotionale Unterstützung, sondern Probleme mitbrachte.
    Viele der Probleme schienen sich momentan auf den Einsatz der Gravastern-Schilde zu konzentrieren. Deshalb hatte er den Silbergeist, den Botschafter in der Wärmesenke, zur Sitzung dazugebeten. Die riesige, schwebende Gestalt des Botschafters schien den kleinen Raum auszufüllen und irgendwie die Wärme abzusaugen. Bürde war fasziniert von dem Geist, aber die beiden hartgesichtigen Wächter, die ihn überallhin begleiteten, sorgten dafür, dass er nur offizielle und fachspezifische Kontakte mit Menschen hatte.
    Im Verlauf einer Woche voller Sitzungen hatte Pirius einen Trick gelernt, nämlich positive Nachrichten an den Anfang zu stellen. Das tat er nun – und es waren ziemlich bedeutsame positive Nachrichten.
    Beim Flugtrainingsprogramm ging es im Wesentlichen um den Einsatz der neuen GZK-Prozessoren für schnelle taktische Reaktionen, gezielte Bombenabwürfe und Formationsflug im Kielwasser eines Grav-Schildes. Nun, mit der GZK-Technologie hatte es keine signifikanten Probleme gegeben. Auch beim Präzisionsflug lief alles gut; die Pilotinnen und Piloten gewöhnten sich an die neue Dynamik ihrer ungeschickt modifizierten Schiffe. Und Pirius’ Sternzertrümmerer-Zieltechnik passte – vielleicht weil ein Pilot sie ersonnen hatte – ohne weiteres zu ihrer Methodik und ihren Instinkten.
    »In diesen Bereichen sehe ich nur eine einzige schlechte Neuigkeit«, fasste er zusammen, »nämlich dass es vielleicht nicht möglich ist, allen genug Übungszeit mit der neuen Ausrüstung zu geben. Ich habe so viel Sim-Zeit beantragt, wie ich konnte…« Aber jeder wusste, dass Simulationen kein Ersatz für praktische Erfahrungen mit echten Schiffen waren. Außerdem wurde die Technologie so schnell modifiziert, dass die Sim-Konstruktionen oftmals ein oder zwei Tage hinterher hinkten.
    Pirius Blau starrte ihn so kritisch und feindselig an wie immer. »Und du meinst, das ist ein unbedeutendes Problem? Dass wir in den Kampf fliegen könnten, ohne dass jeder Zeit gehabt hat, die neue Ausrüstung auszuprobieren?«
    »Von ›unbedeutend‹ war keine Rede«, erwiderte Rot gereizt. »Aber wir können es auf ein Minimum reduzieren. Wir jonglieren mit den Plänen, beschleunigen die Sim-Upgrades…«
    Sie diskutierten noch eine Weile über die Trainingsfragen. Rot ließ den Disput laufen und versuchte, positive Dinge herauszupicken und Handlungsmöglichkeiten zu identifizieren.
    Schließlich kam das Gespräch auf den Gravastern, das Zentrum der meisten Probleme.
    Bürde gab Pirius Rot ein Data-Desk. »Ich habe hier eine Zusammenfassung der statistischen Daten. Der längste Formationsflug, den wir bis jetzt geschafft haben, dauerte zwei Stunden.« Jeder wusste, dass sie sechs Stunden hinter den Schilden herfliegen mussten, um Chandra zu erreichen.
    Blau sagte: »Wir müssen es einfach so lange versuchen, bis wir’s richtig hinkriegen.«
    »Aber damit zermürben wir die Crews«, wandte Bürde ruhig ein.
    Bleibende

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