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Sternenkinder

Sternenkinder

Titel: Sternenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
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ist?«
    »Das ist Chandra. Der galaktische Hauptradiant der Xeelee befindet sich in dem drei Millionen Sternenmassen schweren schwarzen Loch im Zentrum der Galaxis, Sir. Die Xeelee scheinen ihn als operativen Kommandoposten zu benutzen.«
    Nilis nickte. »Gut, gut.«
    »Ja«, sagte Luru Parz. »Eine Zusammenfassung, die auf angemessene Weise mit Einschränkungen abgesichert ist.«
    Gramm funkelte sie an. »Was meinen Sie damit?«
    »›Sie scheinen ihn für dies und das zu benutzen‹… Finden Sie es nicht ungewöhnlich, Herr Minister, dass wir nach einem dreitausendjährigen Belagerungskrieg um diesen Hauptradianten herum so wenig über ihn wie auch über unseren Feind wissen?«
    Gramm wandte sich von ihr ab. »Sagen Sie, worauf Sie hinauswollen, Kommissar.«
    »Auf Folgendes.« Nilis drehte sich dramatisch zu dem Schaubild um. »Der Hauptradiant ist von militärischen Zielen umgeben, wie Sie sehen. Aber er selbst ist kein Ziel.« Er ließ den Blick über die Gesichter der Anwesenden schweifen und wartete darauf, dass es ihnen dämmerte.
    »Und«, sagte Gramm mit vollem Mund, »Sie meinen, er sollte eines sein.«
    »Ja, natürlich! Der Hauptradiant trägt seinen Namen zu Recht, denn er ist in einem sehr realen Sinn die Quelle der Anwesenheit der Xeelee in unserer Galaxis. Wenn man ihn angreifen könnte…« Er schnippte erneut mit den Fingern. Plötzlich leuchtete das Zentrum der Babyspirale smaragdgrün, und die anderen Lichter erloschen eines nach dem anderen. »Herr Minister, wenn man die Quelle ausschaltet, werden all die anderen Ziele, die im logischen Sinn stromabwärts von ihr liegen, praktisch ebenfalls ausgeschaltet. Das ist eine schlichte Frage der Ökonomie. Wenn man die Fabrik schließt, erspart man sich den Aufwand, ihre Erzeugnisse eines nach dem anderen wegzuputzen. Wenn man das Kraftwerk zerstört…«
    »Ja, ja. Machen Sie weiter, Mann.«
    »So sollten wir diesen Krieg meiner Meinung nach führen, Sir. Ich bitte um die Initiierung eines neuen Projekts, dessen Endziel präzise darin besteht, den Hauptradianten der Xeelee zu vernichten.«
    Durch den Nebel seines Wortschwalls trat plötzlich klar zutage, was Nilis meinte. Pirius fühlte, wie ihn eine tiefe Erregung packte. Den Hauptradianten selbst angreifen!
    Die Besprechung ging weiter. Pirius versuchte sich zu konzentrieren.
     
    Gramm stocherte in seinen Zähnen. »Sie müssen ja wirklich eine blühende Fantasie haben, Kommissar. Aber ist das alles, was Sie haben?«
    »Herr Minister…«
    »Glauben Sie denn, dass in den langen Jahrtausenden dieses Krieges niemand eine so offensichtliche Taktik vorgeschlagen hat? Meinen Sie nicht, dass man es inzwischen getan hätte, wenn es überhaupt möglich wäre?«
    »Aber wenn Sie es nicht einmal durchdenken wollen…«
    Gramm wandte sich unerwartet an Pirius. »Warum ergreifen Sie nicht das Wort, Ensign?«
    »Sir?«
    »Sie sind der Held des Tages. Sie haben einen Xeelee besiegt; deshalb sind Sie hier. Warum erklären Sie uns nicht, weshalb die Vorschläge des Kommissars Fantastereien sind? Wenn ich Sie auffordern würde, den Hauptradianten auszuschalten, wie würden Sie reagieren?«
    Pirius blieb, wo er war, unsicher und verlegen. Aber Nilis zuckte die Achseln und setzte sich.
    Also stand Pirius auf, ging zur Stirnseite des Raumes und überlegte einen Augenblick. Mit einer Handbewegung verbannte er Nilis’ teure virtuelle Schaubilder, sodass nur die weiße Tafel übrig blieb, und nahm einen Stift zur Hand. Mit einem entschuldigenden Blick zu Nilis zeichnete er ein rotes Sternchen auf die rechte Seite der Tafel. »Ich glaube, es gibt drei fundamentale Probleme, Sir. Erstens, selbst wenn es uns gelänge, die Verteidigungsanlagen der Xeelee in der Chandra-Region zu durchbrechen« – er tippte auf das Sternchen –, »haben wir keine Waffe, mit der wir ein schwarzes Loch und das, was die Xeelee damit machen, angreifen könnten.«
    »Natürlich nicht«, sagte Luru Parz. »Woher auch, wenn wir bisher keinerlei Anstrengungen unternommen haben herauszufinden, was der Hauptradiant wirklich ist?… Weiter, Ensign.«
    Pirius zog einen roten Kreis um das Sternchen. »Zweites Problem. Wir kommen sowieso nicht zu Chandra durch, denn selbst wenn wir nahe genug herankämen, um den inneren Verteidigungskordon der Xeelee in einen Kampf zu verwickeln, hätten wir fliegerisch und strategisch nicht die geringste Chance gegen sie. Ihre Ausrüstung ist besser als unsere. Und was das Wichtigste ist, ihre Rechenkapazität ist der

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