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Sternenkinder

Sternenkinder

Titel: Sternenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
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unseren überlegen.
    Und drittens« – Pirius zeichnete eine gepunktete Linie, die zur linken Seite des Sternchens zurückführte, und eine senkrechte Linie, die sie schnitt – »wegen des Überlichtvorherwissens kommen wir gar nicht erst so nah heran. Die Xeelee würden uns kommen sehen und uns schon vor dem Abflug von unseren Basen abschießen.« Er zögerte, warf einen Blick auf seine Zeichnung und kehrte zu seinem Platz zurück.
    Gramm bedachte ihn mit einem langsamen, ironischen Klatschen. »Bewundernswert zusammengefasst.« Der Minister sah den Kommissar an und zog eine Augenbraue hoch. »Nilis? Sie werden jetzt hoffentlich nicht behaupten, Sie hätten eine Lösung für all diese Probleme?«
    »Nein, Sir. Nicht für alle. Aber dank Pirius und seinen Kameraden kann ich eines lösen.« Er trat an die weiße Tafel, nahm einen Stift und tippte auf den roten Kreis, den Pirius um den Hauptradianten gezogen hatte. »Möglicherweise haben wir einen Weg gefunden, die Informationsverarbeitungskapazität der Xeelee zu übertreffen. Es ist ungewiss - Pirius Blau und seine Kameraden haben es mitten im Kampf improvisiert –, aber wir können auf dem Konzept aufbauen. Wir können die Xeelee überlisten, Herr Minister. Ich weiß, dass es stimmt, weil wir es schon einmal geschafft haben. Und wenn eines dieser uralten Hindernisse zumindest im Prinzip überwunden werden kann, dann sind wir vielleicht in der Lage, auch die anderen aus dem Weg zu räumen. Auf einmal sehen wir einen Lichtstreifen; auf einmal besteht wieder Hoffnung.«
    Luru Parz nickte. »Ja, ja. Diese seltsame Nachricht von der Front hat auch meine Aufmerksamkeit erregt. Eine neue Hoffnung.« Darum also hatte sie ihre Beteiligung an der Sitzung erzwungen, erkannte Pirius, anscheinend über die Einwände eines Ministers hinweg. Wer immer diese seltsame Frau war, sie besaß Macht – und ihre Ziele schienen die von Nilis zu spiegeln.
    Gramm sah Nilis ärgerlich an. »Und das ist alles, was Sie zu sagen haben? Das ist es, was Sie vorbringen wollen? Ist Ihnen nicht klar, dass Sie sich so gut wie jeden Verantwortlichen zum Feind machen, wenn Sie herumlaufen und behaupten, klügere Menschen als Sie hätten jahrtausendelang die falschen Ziele verfolgt – und auch noch mit den falschen Waffen?«
    Pirius bemerkte, dass Nilis sich alle Mühe gab, seinen Zorn im Zaum zu halten. »Diese ›klügeren Menschen‹ sind all die langen Jahrtausende hindurch in ein verknöchertes Gedankengebäude eingesperrt gewesen, Herr Minister.«
    »Gehen Sie nicht zu weit, Kommissar«, warnte Gramm.
    Nilis tat den Einwurf mit einer Handbewegung ab. »Mir ist durchaus bewusst, dass es nicht allein Ihre Entscheidung wäre, Herr Minister, also sollten wir keine Spielchen treiben. Für den Anfang will ich nur genug Startkapital, um den Nachweis für die Richtigkeit des neuen Rechenparadigmas der geschlossenen zeitartigen Kurve führen zu können. Wenn das gelingt, können wir zur nächsten Stufe übergehen und um weitere, schrittweise freizugebende finanzielle Mittel ersuchen. Die Koalition und das zuständige Ministerium würden die vollständige politische und finanzielle Kontrolle über jede Phase des Projekts behalten…«
    »Da können Sie Ihr Leben drauf verwetten«, rief Gramm.
    »Verlangen Sie mehr«, sagte Luru Parz sofort.
    Nilis machte ein verwirrtes Gesicht.
    »Verlangen Sie mehr«, wiederholte sie. »Wir wissen viel zu wenig. Das haben wir heute gesehen. Wir müssen ein neues Forschungsprogramm auflegen, damit wir unseren Feind endlich verstehen. Mit Ihrem gekaperten Xeelee-Schiff können wir anfangen, Kommissar. Aber wir müssen mehr über die Xeelee herausfinden – vor allem über ihren Hauptradianten –, wenn wir sie besiegen wollen.«
    Nilis blieb nichts anderes übrig, als zu nicken. »Da haben Sie natürlich Recht.«
    Luru bedrängte Gramm. »Diese Forderungen sind fraglos vernünftig, Herr Minister – und es wird politisch schwer sein, sie abzulehnen. Immerhin hat Nilis mit seinen Helden und seinem gekaperten Xeelee hier auf der Erde unbestreitbar einiges Aufsehen erregt. Wenn das ohne Folgen bliebe, würden sicherlich Fragen gestellt. Selbst unter der Koalition ist die öffentliche Meinung nicht unwichtig.«
    Gramm stieß einen verächtlichen Laut aus. »Die Macht des Mobs. Den der Kommissar zweifellos aufwiegeln wollte, als er mit seinen beiden Lieblingssoldaten durch die Straßen der Konurbation marschiert ist.«
    Pirius warf Nilis einen Blick zu. Konnte es wirklich

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