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Sternenlaeufer

Sternenlaeufer

Titel: Sternenlaeufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rawn
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atmete kaum.
    »Sie ist betäubt worden«, sagte er langsam. »Aber warum?«
    »Vielleicht sollte sie schweigen?«, riet Rialt. »Sie wurde gestern Abend aus der Großen Halle entfernt, weil sie völlig hysterisch war. Vielleicht weiß sie etwas.«
    »Es kümmert mich keinen Deut, was sie weiß oder nicht weiß!« Riyans Geduldsfaden war gerissen. »Nicht jetzt, wo diese Diarmadhi -Hexe Ruala hat …«
    »Geiseln sind nicht in Gefahr, es sei denn, die Forderungen werden nicht erfüllt«, erklärte Pol grimmig.
    »Da ist noch ein interessanter Gedanke«, fügte Rialt hinzu. »Warum Lady Ruala? Warum nicht Ihr, Herr? Ihr seid wertvoller für einen Zauberer, der zweifellos mit Roelstras Enkel im Bunde ist. Sie könnten Euch einfach töten und die Prinzenmark fordern.«
    Pol starrte noch immer Meiglan an. »Das muss öffentlich geschehen. Ich muss Ruvals Recht zur Herausforderung anerkennen und es dann von Prinz zu Prinz austragen.«
    »Und weil er jetzt Ruala hat«, sagte Riyan, und vor Kummer klang seine Stimme belegt, »ist deine Einwilligung sicher.«
    »Bis dahin ist sie sicher.« Pol näherte sich dem Bett. »Sie sollte schweigen«, wiederholte er Rialts früheren Vorschlag.
    Der Haushofmeister nickte. »Die alte Frau war eine ihrer Dienerinnen und wurde aus Cunaxa nach Tiglath und nun hierher mitgenommen. Was ist es, was Lady Meiglan uns nicht erzählen kann, solange sie von dem Mittel betäubt ist?«
    »Und wie lange ist sie es wohl schon?« Pol hob das Handgelenk des Mädchens und fühlte den Puls so schwach flattern wie einen winzigen Vogel, der in einem zarten Knochenkäfig gefangen ist. »Rialt, suche eine der Dienerinnen meiner Mutter und befehle ihr, sie soll hier Wache halten. Und postiere Wachen vor der Tür. Niemand darf dieses Zimmer betreten, nicht einmal ihr eigener Vater. Wenn sie aufwacht, soll niemand außer einem von uns hören, was sie zu sagen hat.«
    »Nicht einmal ihre eigenen Dienerinnen?«, fragte Rialt.
    »Nein.« Er legte Meiglans Hand zurück und erhob sich. »Wir bleiben hier, bis du zurückkommst.«
    »Sehr wohl, Herr.«
    Nachdem Rialt fort war, wandte sich Pol an Riyan. »Wie konnte Ruala es spüren, noch bevor deine Ringe zu brennen anfingen?«, fragte er leise.
    »Das weißt du so gut wie ich. Und wir beide wissen auch noch etwas anderes.« Riyan erwiderte ruhig seinen Blick.
    Pol antwortete unwillig: »Wir drei haben es draußen im Gang gespürt. Rialt nicht. Von ihm weiß ich genau, dass er keinen Tropfen Lichtläuferblut hat. Entweder ist Ruala eine von uns, eine Lichtläuferin, oder sie und ich sind dasselbe wie du. Diarmadh’im .«
    »Die Ringe würden für Letzteres sprechen«, sagte Riyan ausdruckslos.
    »Macht es dir nichts aus, dass …«
    »Dass sie sein könnte, was ich bin? Meine Mutter war vom Alten Blut. Genau wie Urival. Ich habe da keine Vorurteile«, erwiderte er achselzuckend.
    »Sie muss doch wissen, was sie ist. Warum hat sie nichts gesagt?«
    »Würdest du es nicht auch geheim halten?« Riyan sah ihn nicht an.
    »Um Geheimnisse geht es hier tatsächlich. Wenn das wahr ist, und ich wirklich …« Er versuchte, seine Stimme ruhig klingen zu lassen.
    »Es kann nicht von deiner Mutter kommen, Pol. Sie ist eine vollblütige Faradhi. Ihre Ringe brennen in der Präsenz von Zauberei nicht.«
    »Sie hat keine Lichtläuferringe mehr getragen, solange ich lebe. Es könnte von meinem Vater kommen. Und wenn das so ist, dann ist unsere ganze Familie – Er holte tief Luft. »Wenn sie es nicht wissen, wie kann ich es ihnen sagen? Und wenn sie es wissen, dann haben sie mich mein Leben lang belogen. Es geheim gehalten. Geheimnisse verleihen Macht«, zitierte er verbittert.
    »Andry darf davon nichts erfahren«, warnte Riyan.
    »Zur Hölle mit Andry! Er kann seine Devr’im und seine Lichtläuferringe nehmen und …«
    »Ringe – da haben wir es. Pol, du bist überhaupt kein Diarmadhi !« Riyan riss Pols rechte Hand hoch. »Das ist doch Andrades Ring, oder?«
    »Was hat das damit zu tun …«
    »Er hat nicht gebrannt wie meiner. Kein Brennen, kein Zauberblut. Das Gold ist etwas Besonderes. Es gab da eine Zeremonie, Lady Merisel hat etwas damit getan, hat Ruala erzählt. Dieses müsste immer noch die Kraft beinhalten.«
    Pol zögerte und sagte dann: »Nein. Das ist nicht das Original. Er hat mir nicht gepasst. Wir haben den Mondstein herausgenommen und Drachengold benutzt, um eine neue Fassung herzustellen.«
    »Das beweist gar nichts.«
    Pol schämte sich seiner Reaktion auf die

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