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Sternenlaeufer

Sternenlaeufer

Titel: Sternenlaeufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rawn
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unerlässlich. Es soll öffentlich genommen werden, zu gleichen Teilen und von jedem Kämpfer.‹ Vater, Dranath macht doch süchtig, oder?«
    »Ja. Es verspricht dir keine angenehme Zeit, wenn es nachlässt. Aber eine einzelne Dosis kettet dich auch noch nicht daran.« Er vergaß bewusst Sioneds Erfahrungen mit der Droge und Hollis’ schreckliche Qual, als sie sich aus der Abhängigkeit freimachte.
    »Haben wir etwas vorrätig?« Pol zuckte zornig mit den Schultern. »Dumme Frage.«
    »Verziehen«, meinte Rohan nur. »Schließlich plant man nicht jeden Tag einen Kampf gegen einen Zauberer.« Er erhob sich. »Ich lasse euch zwei jetzt mit der Schriftrolle allein. Lest sie durch, von Anfang bis Ende. Sie wird euch verraten, wie ihr mit Dranath im Blut funktioniert, und vielleicht bietet sie noch ein paar Einzelheiten, die euch helfen können, Ruval zu schlagen.«
    Sioned wartete im Gang und ergriff schweigend seinen Arm, als sie zu ihrer Suite gingen. Als sie allein im Schlafgemach waren, legte sie zitternd ihre Arme um ihn.
    »Psst«, murmelte er. »Sioned, Liebste, es wird alles gut. Ich schwöre es dir.«
    Ihre Stimme an seiner Schulter klang erstickt: »Rialt hat mir alles erzählt. Rohan, es ist schlimmer als vermutet.«
    Er hielt sie mit gerunzelter Stirn von sich ab. »Was ist los? Was hat dir solche Angst gemacht?«
    »Ruala ist die perfekte Geisel. Sie ist Diarmadhi .«
    »Was?« Rohans Kopf drehte sich. »Bist du sicher?«
    »Sie spürte den Zauber, bevor es Riyan mit seinen Ringen merkte.«
    »Das haben er und Pol mir erzählt. Aber das heißt nicht …«
    »Nein? Sie werden nach der Perath verlangen. Sie brauchen drei gegen drei Faradhim. Marron sollte teilnehmen, davon bin ich überzeugt. Diese Frau, Mireva, ist die Zweite. Und ich weiß, wen sie als Dritten im Sinn hatten.«
    Er fühlte, wie sich seine Finger um ihre Schultern krampften. »Riyan«, hauchte er.
    Sie nickte. »Nachdem Marron tot war, fehlte ihnen ein wichtiges Glied. Aber sie haben jetzt Ruala, und die ist vom Alten Blut. Sie kann mit Drogen gefügig gemacht werden. Alles, was sie brauchen, ist ihre Kraft, nicht ihre bewusste Mithilfe.«
    »Und Riyan wird nicht wollen, dass sie das allein durchsteht. Wir haben beide die Blicke gesehen, die sie einander zuwerfen. Er wird tun, was sie von ihm verlangen.«
    »Er hat keine andere Wahl.«
    Rohan entfernte sich von ihr und dachte verzweifelt nach. »Er ist jetzt drinnen und liest mit Pol die Sternenrolle. Das sollte ihm helfen.«
    »Eine Perath kann töten.«
    »Ich auch.«
    »Rohan, nein! Es ist schon zu viel passiert! Und wie wolltest du das überhaupt tun? Du hast gesehen, wie Andry Marron vernichtet hat. Was du nicht gefühlt hast, das war die Anstrengung, die ihn das gekostet hat, obwohl er mehr oder weniger wusste, was er zu tun hatte!«
    »Sioned, ich kann Riyan und Ruala nicht diesen Kampf für mich austragen lassen. Ich habe zu lange gezögert, Masul zu töten, vor neun Jahren. Ich werde nicht …«
    »Es gibt noch anderes«, unterbrach sie. »Und Schlimmeres.«
    Er lachte rau. »Natürlich gibt es das. Das gibt es immer.«
    Sioned zögerte und sah ihn nicht an. »Ich habe Meiglan besucht. Edrel begegnete mir vor ihren Gemächern und fragte, ob sie in Ordnung wäre nach der letzten Nacht. Ich dachte, er meinte ihren Schrecken wegen Marrons falscher Gestalt.« Sioned schlang die Arme um sich und zitterte. »Ich sagte ihm, es sähe so aus, als hätte man ihr kurz danach ein Schlafmittel gegeben und als hätte sie seitdem geschlafen. Und er … er sagte, das wäre nicht möglich, weil er heute Morgen einen Spitzenschleier von ihr in Pols Zimmer gefunden hätte. Aber sie kann nicht diejenige gewesen sein, die ihn dort vergessen hat.«
    Rohans Kehle zog sich zusammen, als würde sich eine Faust darum legen.
    »Kannst du dir vorstellen, dass sich dieses armselige Kind in das Gemach eines Mannes schleicht, selbst wenn ihr Vater sie mit Drohungen dazu gebracht hat? Außerdem wurde sie völlig hysterisch fortgebracht, und ich glaube nicht, dass sie sich so schnell erholt hat.«
    »Du … hast Beweise«, brachte er trotz seiner schrecklichen Angst hervor.
    Sie nickte. »Ich kenne so manche Medizin. Tobin kennt mehr und Feylin noch mehr als wir beide zusammen. Ihre Mutter war Ärztin. Ich habe mir von ihnen bestätigen lassen, was ich bereits vermutet habe. Die Menge der Droge, die sich in Meiglans Wein befand, führt zu langer Bewusstlosigkeit. Als ich sie verließ, befand sie sich in den

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