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Sternenlaeufer

Sternenlaeufer

Titel: Sternenlaeufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rawn
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Elktrap war ein hübscher Ort mit vielen modernen Annehmlichkeiten. Aus Angst, sein Reichtum könnte legal konfisziert werden, hatte Lord Garic ihn unter Roelstras Herrschaft geheim gehalten. In den Jahren, in denen Rohan Hoheprinz war, hatte er seine gehorteten Schätze dann aber fröhlich darauf verwendet, Verbesserungen an seinem geliebten Besitz vorzunehmen. Im Gegensatz zu Roelstra war Rohan der Ansicht, dass die Güter und Ländereien eines Athri dem Athri gehörten, solange der Vertrag zwischen Lord und Prinz bestand, demgemäß Erträge gegen Schutz getauscht wurden. Und im Gegensatz zu Roelstra war Rohan kein Dieb – weder legal noch sonst wie.
    »Ich schätze, ich werde es ihnen sagen müssen«, gab Riyan zu. »Aber du kennst Rohan, du kennst Pol – und du weißt, was geschehen wird.«
    Sorin nickte. »Sie werden herbeistürzen wie Pfeile, die mit einem einzigen Schuss abgeschossen wurden. Aber in dem Gesetz heißt es doch auch, dass jeder, der das Töten eines Drachen nicht unverzüglich meldet, sich ebenso schuldig macht wie derjenige, der die Tat begangen hat.«
    Riyan warf das Tuch auf einen Stuhl und lachte. »Glaubst du ernstlich, dass Rohan uns die Hälfte unseres Reichtums abnehmen wird?«
    Sorin fand das nicht sonderlich amüsant. »Es wurden in letzter Zeit Gerüchte in die Welt gesetzt, dass es Gesetze für die Edlen und Lichtläufer gebe und andere für das gemeine Volk. Offen gesagt, möchte ich nicht in diese Auseinandersetzungen geraten.«
    Riyan wurde ernst. »Ich schätze, du hast Recht. Nun gut. Bei Mondaufgang werde ich mich mit Sioned in Verbindung setzen und dann mit Pol. Aber ich hoffe doch, dass Wolken auf kommen werden, so dass ich nichts machen kann. Ich glaube, Lord Garic hat Recht. ›Aliadim‹ ist nicht an uns interessiert. Er ist darauf aus, Rohan und Pol zu provozieren.«
    »Und er weiß genau, wie er das erreichen kann.« Sorin nahm ein zusammengerolltes Pergament auf, das er aus Elktraps überraschend guter Bibliothek entliehen hatte. »Ein Abkommen über Drachen«, erklärte er, als Riyan die Stirn krauszog. »Ich wollte es für Lady Feylin ausleihen, aber jetzt möchte ich gern selbst ein wenig darin lesen. Hast du einen Blick auf die Daten von einigen von Lord Garics Büchern geworfen? Sie gehen zurück bis zu dem Jahr, in dem die Schule der Göttin gegründet wurde. Sie sind ebenso alt, wenn nicht älter, wie die Schriftrollen, die Meath in Dorval gefunden hat.«
    »Aber nicht so gefährlich, hoffe ich«, murmelte Riyan vor sich hin. Er saß in einem tiefen Lehnsessel am Fenster, starrte auf die purpurnen Berge und wartete darauf, dass die Monde am Himmel aufstiegen.
    Nach einer Weile hörte er das Rascheln von Pergament, das anzeigte, dass Sorin es wieder zusammengerollt hatte. »Interessant genug, um es für Feylin auszuborgen?«, fragte er.
    »Ja.« Sorins Stimme klang gepresst, und Riyan wandte sich neugierig um. »Aber darüber möchte ich jetzt nicht sprechen. Ich wollte das andere nicht erwähnen, bis du es getan hast. Aber es ist dir scheinbar doch nicht klar, wie dieser Drache getötet wurde.«
    »Was meinst du?«
    Mit einer ungeduldigen Geste strich sich Sorin das blassbraune Haar aus den blauen Augen. »Verstehst du denn nicht? Du bist doch ein Lichtläufer. Könntest du einen Drachen vom Himmel herabholen? Du hast mir erzählt, genau das sei geschehen, und bei all meiner Bewunderung für die Faradh’im glaube ich nicht, dass irgendeiner von ihnen das hätte tun können. Ihr habt wahrscheinlich die Macht – aber nicht den richtigen Zauber .«
    Riyan fühlte, wie er plötzlich erstarrte. Körper, Geist und Seele waren reglos.
    »Und das heißt, dass wir auch Andry davon erzählen sollten«, fuhr Sorin entschlossen fort. »Ich weiß, dass es dir nicht sonderlich gefällt, was er in den vergangenen neun Jahren getan hat, aber Lady Andrade hättest du es doch auch erzählt, oder? Mein Bruder ist jetzt der Herr der Schule der Göttin. Er muss das wissen.«
    »Es handelt sich aber um Rohans Gesetz«, hörte sich Riyan sagen.
    »Aber es war ein Diarmadhi- Zauber.«
    »Dafür gibt es keinen Beweis.«
    »Ach, bei der Liebe von … Riyan, du warst es doch, der mit diesem Drachen kommuniziert hat! Und übrigens, Pol wird verrückt, wenn er davon hört. Er hat es noch immer nicht geschafft, genauso wenig wie irgendjemand sonst. Hat denn der Herr, der diesen Drachen tötete, Lichtläuferringe getragen? Und dennoch hat er das Tier einfach vom Himmel gerissen! Andry muss

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