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Sternenlaeufer

Sternenlaeufer

Titel: Sternenlaeufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rawn
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davon erfahren!«
    »Ich werde es Sioned gegenüber erwähnen.« Riyan war nicht bereit, weiter zu gehen, und damit musste sich Sorin zufriedengeben.

Kapitel 9
    Drachenruh: Frühjahr, 4. Tag
    Pol hielt sich fest, so gut er konnte, aber die Anstrengung war vergebens. Sonnenlicht erschien zwischen ihm und dem Sattel. Im nächsten Augenblick lag er flach auf dem Rücken im saftigen Frühlingsgras und bekam keine Luft mehr. Das Stutfohlen war jetzt, wo es nicht länger von ihm abhing, sehr um sein Wohlergehen besorgt, drehte sich um und stieß ihm mit der weichen Nase in die Rippen. Nachdem er wieder bei Atem war, stützte er sich auf seine Ellbogen und sah das Tier mit empört gerunzelter Stirn an. »Es geht mir gut, danke der Nachfrage«, brummte er.
    Ein junger Mann, der sich auf den Koppelzaun stützte, hatte die ganze Zeit über schallend gelacht. »Ich weiß wirklich nicht, was daran so verdammt komisch ist«, beschwerte sich Pol, als er wieder auf den Beinen war.
    »Nein? Also, von meinem Platz aus war es lustig.«
    »Du bringst der Würde deines Prinzen keinen Respekt entgegen, Rialt – ganz zu schweigen von seinem wunden Hinterteil.«
    »Wenn deine Würde von deinem Hintern abhinge, hättest du allerdings ein Problem«, gab Rialt zurück, während Stallknechte den Sattelgurt der Stute lockerten. Ohne das Gewicht eines Mannes auf dem Rücken war sie jetzt ganz vernünftig. »Ich hoffe nur, die Kleine, die du in dein Ehebett holst, ist leichter zu reiten als diese Dame hier«, spottete er.
    »Und du hast auch keinen Respekt vor dem Privatleben deines Prinzen«, fuhr Pol ihn an.
    »Beherrschung, Herr«, grinste Rialt. Die Ehe war ein Thema, das Pol, der gerade seinen dreiundzwanzigsten Winter hinter sich hatte, immer öfter in Verlegenheit brachte. Von nahezu jedem außer seinen Eltern wurde er zart gedrängt, sich eine Gemahlin zu suchen. »Komm, ein hübsches, heißes Bad wird …«
    »Versuch nicht, mich so zu dirigieren, wie du das in meinem Palast machst, Haushofmeister«, kam eine scharfe Antwort, und Rialt hielt den Mund. Pols schlechte Laune besserte sich von allein, als die Stute fortgebracht worden war. Als er das Gatter hinter sich schloss, entschuldigte er sich bereits mit reumütigem Lächeln. »Tut mir leid. Aber es sieht so aus, als wäre in letzter Zeit alles stärker als ich, sogar meine Pferde.«
    »Nimm’s nicht tragisch. Es gibt ausgezeichnete Neuigkeiten, und eigentlich bin ich hergekommen, um dir die zu erzählen. Wir haben nur halb so viele Schafe in den Winterfluten verloren, wie wir ursprünglich angenommen hatten, und die meisten Weinreben und jungen Bäume sind gerettet.«
    Rialt plauderte weiter über den Zustand der Ländereien, während sie den langen Weg von der Koppel zum Palast zurücklegten, und Pols Laune wurde immer besser. Vieh und Ernte gediehen besser, als sie ursprünglich angenommen hatten. Sintflutartige Regenfälle in diesem Winter hatten Drachenruh bedroht; andere Besitztümer waren mehr oder weniger ruiniert. Pol hoffte, einen Teil seiner eigenen Herde verwenden zu können, um dort helfen zu können, wo Tiere in den Fluten ertrunken oder den darauf folgenden Krankheiten erlegen waren. Daher machten ihm Rialts Informationen Mut. Darüber hinaus hatte dieses Thema den Vorteil, seine Gedanken von dem heiklen Thema abzulenken, eine Braut erwählen zu müssen.
    Er hoffte, er würde ebenso viel Glück bei der Suche nach einer Gemahlin haben wie bei der nach einem Haushofmeister. Rialt, den er vor vielen Jahren zufällig in einem Gasthaus unterhalb von Graypearl getroffen hatte, als er dort Knappe war, war der jüngste Sohn eines bedeutenden Seidenhändlers aus Dorval. In den letzten Jahren von Pols Aufenthalt an Prinz Chadrics Hof war er häufig dort erschienen. Er hatte seinen Vater und eine kleine Gruppe anderer Händler vertreten. Pol hatte ihn immer besser kennengelernt, und ihm gefiel, was er sah. Aber eine Einladung nach Stronghold und eine Aufforderung zur weiteren Ausbildung im Handelswesen wurden zögernd abgelehnt; Rialt war zu jener Zeit verheiratet, eine Tochter war gerade geboren und eine zweite unterwegs. Vor zwei Sommern war seine Gemahlin im Kindbett gestorben, und mit ihr ein Sohn. Rialt hatte bald darauf einen respektvollen Brief geschrieben, in dem er sich erkundigte, ob das Angebot noch galt. Zu jener Zeit nannte er bereits einen erfolgreichen Handel mit Seide und Perlen sein Eigen, obwohl er nur drei Winter älter war als Pol. Doch angesichts all der

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