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Sternenlaeufer

Sternenlaeufer

Titel: Sternenlaeufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rawn
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kicherte, und ihre schlechte Laune verging beim Gedanken daran, wie schlecht Rohan sich fühlen musste. »Er wird die Vorgehensweise natürlich wiedererkennen – ›Übungen zur Ausbildung‹ lautete Roelstras Entschuldigung 704. Ich darf nicht vergessen, Marron zu fragen, wie er sie dazu gebracht hat, sich das selbst auszudenken.«
    »Das ist so offensichtlich eine Kopie von Großvaters Komplott, dass Rohan niemals vermuten wird, dass wir damit zu tun haben. Aber Chiana hat immer noch ehrgeizige Pläne für ihren Sohn. Die mögen dank der Zeit, die du bei ihr verbracht hast, mehr oder weniger unterdrückt sein, aber sie hat sie immer noch.«
    Mireva zuckte mit den Schultern und ging über die zerborstenen Pflastersteine zum Brunnen hinüber. Der Wasserspiegel lag nur wenige Handbreit unterhalb des Steinrandes, nachdem die unterirdische Quelle den Brunnen den Winter über reichlich gespeist hatte. Sie streckte die Hand aus und fuhr mit den Fingern durch das Wasser. »Es gefällt mir nicht, dass wir sie benutzen müssen. Aber Miyon ist noch unzuverlässiger. Jeder von ihnen hat seinen Groll und seine eigenen ehrgeizigen Ziele, und es ist ziemlich gefährlich, sich darauf einzulassen. Selbst dem, was wir tun können, sind schließlich Grenzen gesetzt, Ruval. Wir haben keine eigene Armee, und deshalb müssen wir dafür sorgen, dass es so aussieht, als müssten wir auf andere zurückgreifen. Aber es ist ein großes Risiko.«
    In der zunehmenden Dunkelheit starrte Ruval auf sie hinab. »Wozu brauche ich eine Armee? Oder verlierst du den Glauben an mich?«
    »Hör zu, du Narr!« Mireva wirbelte herum, und ihre Worte kamen leise und boshaft. »Du weißt vielleicht fast – und ich betone dieses fast – alles über die Wege unserer Ahnen, was ich auch weiß. Und mit deren Mitteln wirst du Pol schlagen und uns auf unseren rechtmäßigen Platz zurückbringen. Aber Rohan und Pol sind anders als wir. Sie denken wie Prinzen, an Armeen und Politik. Deshalb werden wir diese Dinge einsetzen, um sie abzulenken. Chiana wird die Armee zur Verfügung stellen, Miyon die Politik. Wir haben ihnen bereits deine wahre Identität enthüllt – und wenn sie das das ganze Frühjahr über im Hinterkopf haben, dann wird sie das noch nervöser machen. Wir haben Dinge vorgeführt, die sie verstehen und auf die sie auf ihre übliche Art reagieren werden. Aber wenn du dann mit deiner ungewöhnlichen Herausforderung auftauchst, diesmal zu unseren Bedingungen, dann werden sie nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Sie werden versuchen, ihre gewohnten Methoden einzusetzen – und das wird nicht funktionieren.«
    Ruval nickte langsam. »Verstehe. Aber da wäre noch ein weiterer Faktor: Andry. Wenn unsere Beobachtungen und die Gerüchte stimmen, dann ist er derjenige, der so denkt wie wir.«
    »Gefährlich ähnlich. Aber diese Sache mit der Lichtläuferin in Gilad ist wirklich ein Glückstreffer. Rohan wird nicht anders können, als Prinz Cabars Recht auf Strafe zu unterstützen – und die Gedanken an dich und die Diarmadhi- Drohung , die du verkörperst, werden für ihn dabei auch eine Rolle spielen. Er wird daran denken, die anderen Prinzen als Unterstützung gegen uns zu gewinnen. Aber sein Problem liegt darin, dass er dem Eindruck entgegenwirken muss, dass es ein Gesetz für die Lichtläufer und eines für das talentlose Volk gibt. Er muss sich auf die Seite des Gesetzes schlagen, erfüllt nur von dem Gedanken an seine Politik, ohne dabei die anderen Prinzen außer Acht zu lassen – und deine Gegenwart. Idiot!«, kreischte sie plötzlich. »Er geht doch tatsächlich von der blödsinnigen Annahme aus, dass wir, die mit Macht versehen sind, denselben Gesetzen und derselben Moral unterworfen sein müssten wie die gewöhnliche Herde!«
    »Andry wird toben«, überlegte Ruval. »Er wird Pol keinerlei Unterstützung gewähren. Aber das hätte er ohnehin nicht getan. Sie sind wechselseitig eifersüchtig auf die Macht des anderen.«
    »Und das macht alles nur noch schlimmer. Wenn wir mit Pol fertig sind, wird Andry der Nächste sein. Und er denkt nicht wie ein Prinz«, warnte sie.
    »Überlass Andry nur mir, so wie ich mich um Pol kümmern werde. Außerdem bieten wir noch andere Ablenkungen.« Ruval lächelte. »Und ich vermute, du hast noch eine oder zwei weitere in Reserve.«
    »Eine bestimmt«, erwiderte sie sein Lächeln.
    »Ich habe fast so etwas wie Mitleid mit Pol. Aber wenigstens wird er endlich wirklich etwas lernen, ehe er

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