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Sternenlaeufer

Sternenlaeufer

Titel: Sternenlaeufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rawn
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eines Jungdrachen, der seine Flügel trocknete, und sah leuchtende Flecken, gefangen in zerbrochenen Schalen, wo sie mit einem anderen Element verschmolzen waren.
    Drachengold.
    Ruval schrie wieder auf, als er sich von dem Zauber losriss. Das Feuer verging, und ein geschwärzter Fleck auf der Erde blieb zurück. Die Münze war noch heiß, als er sie aufhob.
    Mit zitternden Händen häufte er Staub auf den verräterischen Fleck. Es dauerte lange, bis er stehen konnte. Aber als es ihm gelang, fing er an, ganz leise zu lachen.
    Skybowl. Drachenhöhlen. Drachengold. Wie hübsch und vollkommen logisch. Dass er Prinz Miyon Skybowl versprochen hatte, beunruhigte ihn allerdings nicht. Es war nie geplant gewesen, Seine Hoheit von Cunaxa lange genug leben zu lassen, dass er davon Besitz ergreifen konnte.
    Mireva trat aus der Küchentür in den schmuddeligen Hinterhof. Städte beleidigten sie, selbst wenn sie so klein waren wie Castle Pine. Der Dreck, der Gestank, die Menschenmengen, die Enge – alles war Gift für ihre Sinne und ermüdete ihren Geist. Sie hasste die winzige, vollgestopfte Kammer im oberen Stock, in der sie seit zwei Nächten schlief, hasste sie fast ebenso sehr wie die Schlampe mit dem fettigen Haar, die dieses Haus führte. Sie hatten gerade einen stürmischen Streit beendet, in dem es um Mirevas Meinung zu dem Zeug ging, das die Frau unverschämterweise als »Abendessen« bezeichnete. Nur ihr bewusster Verzicht darauf, ihre Macht anzuwenden, und die Tatsache, dass sie, Ruval und Marron keinen anderen Ort hatten, wo sie sich aufhalten konnten, hielt sie davon ab, die Frau in zitterndes Gelee zu verwandeln. Der Ausflug in den Hinterhof war ein Versuch, ihre Nerven zu beruhigen. Ohne Erfolg.
    Die ersten Sterne waren in der Dämmerung aufgetaucht, kaum sichtbar über der Mauer im Osten. Mireva warf ihnen einen sehnsüchtigen Blick zu. Ihr Licht brannte in ihren Augen. So rein, so schön und brillant und so willkommen waren sie nach einem langen, beschwerlichen Tag mit strahlender Sonne draußen und dämmrigen Räumen drinnen.
    Sie hörte Ruvals leisen Schritt wenige Augenblicke, bevor er sprach. »Wenn es nicht um den Preis ginge, der zu gewinnen ist, würde ich sagen, lass uns aus diesem Schweinestall verschwinden und heimkehren.«
    Sie hielt den Blick weiterhin auf die Sterne gebettet. »Wenn da nicht dieser Preis wäre, würde ich dir zustimmen.«
    »Du hast nicht gesagt, was du von Meiglan hältst.«
    »Das wird schon klappen mit ihr.«
    »Aber wie ist sie denn?«
    »Klein, schwach, ohne Rückgrat und von faszinierender Schönheit. Sie hat mich als Freundin von Thanys akzeptiert.«
    »Nicht als ihre Verwandte?«
    Mireva biss die Zähne zusammen angesichts der beißenden Ironie in Ruvals Stimme. Er wusste, wie stolz sie auf ihr reines Diarmadhi -Blut war und wie sehr sie es hasste, zugeben zu müssen, dass irgendjemand aus ihrer Familie dieses Blut durch eine Ehe mit gewöhnlichem Volk verunreinigt hatte. Thanys war tatsächlich mit ihr verwandt, und nicht so weitläufig, wie es Mireva lieb gewesen wäre. Die Frau war ihre Großnichte. Aber jetzt war nicht der Augenblick, sich dem Zorn über die Dummheit ihrer Familie hinzugeben. Das war zu diesem späten Zeitpunkt ohnehin nutzlos. Außerdem waren Ruval und Marron talentiert genug, obwohl auch sie nur zu einem Viertel Diarmadhi waren wie Thanys.
    Sie ignorierte seine Frage. »Es wird ziemlich leicht werden, sie zu begleiten, wenn ihr Vater sie nach Stronghold mitnimmt. Ich nehme doch an, dass du Miyon diese Idee nahegelegt hast?«
    »Natürlich. Ich bin aber mehr an dem Mädchen interessiert. Kann man ihr vertrauen?«
    Mireva schnaubte nur. »Sie hat ständig vor irgendetwas Angst, und ihre Furcht löscht jeden Funken Verstand aus, den sie sonst vielleicht noch hätte. Sie ist nur nützlich, solange sie Angst vor ihrem Vater hat.« Ruval kannte ebenso gut wie Mireva das unausweichliche Schicksal eines jeden, der nicht länger von Nutzen war. Dies erinnerte sie an jemand anders. »Marron hat viele tröstliche Dinge über Chiana zu sagen. Ihr kann man allerdings nur vertrauen, solange sie ihre Fantasie im Zaum hält. Aber ich fürchte, wenn die militärischen Manöver beginnen, wird sie sich wieder auf Intrigen besinnen.«
    »Nicht einmal du kannst an zwei Stellen gleichzeitig sein. Wir werden ein Auge darauf haben müssen, was an der Grenze zwischen der Prinzenmark und Meadowlord geschieht.«
    »Rohan auch. Durch Sioned. Das sollte ihn nervös machen.« Sie

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