Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenschimmer

Sternenschimmer

Titel: Sternenschimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
Vom Netzwerk:
leben konnten, wie Lena gerade; wie ich bis vor zwei Wochen. Das alles war so lange her, kam mir so vergangen vor. Wie viel von dem, was ich heute wusste, hätte ich lieber nie kennengelernt. Ja, jetzt verstand ich Iason. Ich schmiegte mich an ihn und er strich mir über den Rücken. Ein trauriges Lächeln stahl sich in mein Gesicht. Er brachte es sogar noch fertig, im Schlaf für mich da zu sein.
    Endlich kam die ersehnte Müdigkeit …

    Das Klacken der Tür ließ mich am nächsten Tag erwachen. Mit geschlossenen Lidern erkundete ich die Umgebung. Der süßliche Geruch heißen Tees schmeichelte um meine Nase und ich hörte Krahjas warmes Klirren, während von draußen ein warmer Luftzug und munteres Vogelgezwitscher durch das gekippte Fenster drangen. Alles roch und klang so friedvoll. Ich war in unserem Zimmer, in unserer Welt. Von Sicherheit umwoben, schlug ich die Augen auf.
    Im Halbdunkel des Raums stand Iason mit offenem Hemd und einer dampfenden Tasse in der Hand im Zimmer. Lächelnd kam er zu mir ans Bett und reichte sie mir.
    »Bert hat unten einen Brunch für uns hergerichtet.«
    »Brunch? Ist es schon so spät?« Hastig setzte ich mich auf. Wenn mich Bert schon hier wohnen ließ, wollte ich ihm wenigstens so viel wie möglich unter die Arme greifen.
    Iason setzte sich zu mir und küsste mich auf den Nacken. »Heute ist Feiertag, kein Grund zu hetzen. Frank und Finn sind mit den Kindern Eisessen gegangen. Du kannst dich also ganz in Ruhe fertig machen.« Er nahm mir die Tasse aus den Händen und stellte sie auf das Fensterbrett. »Aber bevor du aufstehst, musst du noch kurz die Augen schließen.«
    »Warum?«
    »Weil ich es sage, komm schon, schließ die Augen.«
    Ich musterte ihn misstrauisch. »Du legst mir aber keinen kalten Waschlappen an die Füße oder so?«
    »Mia, bitte, tu’s einfach«, unterbrach er mich ungeduldig.
    »Na schön.« Ich senkte die Lider.
    »Dreh mir den Rücken zu.«
    Seufzend tat ich, was er sagte.
    Er schob meine Haare beiseite. »Es wäre sehr hilfreich, wenn du nicht so zappeln würdest.«
    »Halt du mal still, wenn du nicht weißt, mit was du gleich verhohnepipelt wirst.«
    »Wir sind ja heute wieder höchst romantisch.«
    Ach so, es wurde romantisch. Also gut, ich bewegte mich nicht mehr, und sogleich spürte ich, wie sich etwas Kaltes auf mein Dekolleté legte. Das Merkwürdige daran war nur, dass mich im selben Augenblick eine angenehme Wärme durchströmte.
    »Du kannst die Augen wieder öffnen«, sagte er.
    Ich blickte an mir hinab. »Oh.« Erstaunt berührte ich mit den Fingern einen Anhänger aus Krahja, der an einer Kette um meinen Hals hing. »Wow«, sagte ich und schaute zu ihm hin.
    Iason lächelte.
    »Ist die für mich?«
    »Nein, für die Königin von Saba. Dummerchen, natürlich ist sie für dich.«
    »Danke.« Ich war so gerührt, ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte.
    »Der Juwelier hatte Schwierigkeiten, das Krahja zu bearbeiten. Es ist härter als eure Diamanten. Deshalb hat es so lange gedauert.«
    Ich strich mit dem Daumen über den strahlenden Stein. »Es ist wunderschön.«
    »Betrachte es als Zeichen meiner Zuneigung.«
    Jetzt war ich es, die lächelte.
    »Bisher habe ich eine solche Kette nur ein Mal verschenkt.«
    Ich verengte die Augen und kniff ihm gespielt beleidigt in die Seite. »Wer ist sie? Wer macht mir Konkurrenz?«, fragte ich, obwohl ich es genau wusste.
    »Stört dich das?« Ein Anflug von Unsicherheit huschte über sein Gesicht.
    »Dass Hope bei dir an erster Stelle steht?« Ich schüttelte den Kopf, weil ich nicht glauben konnte, dass er so etwas überhaupt fragte. »Echt, Iason, wenn ich damit nicht klarkäme.«
    »Dass ihr beide die wichtigsten Menschen in meinem Leben seid«, korrigierte er mich.
    Erst sagte ich nichts, dann sah ich ihn einfach nur an und schließlich umschloss ich mit meiner Hand das Krahja an meinem Hals. »Nein, das stört mich nicht.«

    Als wir in die Küche kamen, bot sich uns ein fürstlicher Anblick.
    Der Tisch war über und über mit Leckereien gedeckt. Es gab vier verschiedene Brotsorten, Kuchen, Eier, Marmelade … und meine Lieblingswürstchen.
    Ich riss die Augen auf, so lecker sah es aus. »Womit haben wir denn das verdient, Bert?«
    Bert stand am Waschbecken und putzte Bohnen. Ich ging zu ihm hin und drückte ihm einen dicken Kuss auf die Wange. »Danke.«
    Er brummelte irgendwas von Feiertag und schrubbte schneller.
    Iason und ich ließen es uns schmecken.
    Bert holte die schmutzige

Weitere Kostenlose Bücher