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Sternenschimmer

Sternenschimmer

Titel: Sternenschimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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überhaupt noch jemand zu? »Ich sagte, ich gehe nicht !«
    Franks Stimme bekam einen eindringlichen Klang. »Aber wir bleiben in Kontakt, okay? Du meldest dich, sobald du kannst. Und wenn etwas schiefgeht, rufen wir direkt die Polizei.«
    » Ich gehe nicht!!!«
    Mit einem Mal war Iason wieder voller Energie. »Abgemacht, wie weit reicht der Empfang deines Senders?«
    Was sollte das?
    »Genau kann ich es nicht sagen, aber ich schätze, ungefähr zweihundert Kilometer.«
    »Dann gib ihn mir.«
    »Warte, ich muss uns erst noch eine Frequenz einstellen.«
    Iason glaubte doch nicht ernsthaft, dass ich einfach mit Frank nach Hause fahren würde? Die Situation kam mir höchst alarmierend vor. Und plötzlich schwante es mir. Ich riss die Augen auf und schüttelte hysterisch den Kopf. »Oh, nein. Oh, nein! Das wirst du nicht! Du wirst keinesfalls  … Du hast gesagt, dass es auf der Erde viel zu warm dafür ist!«
    »Ich habe gesagt, dass es noch niemand versucht hat, weil es wahrscheinlich so ist. Frank, der Sender.«
    »Warte, ich hab’s gleich.« Als Frank fertig war, drückte er Iason den einen Sender in die Hand.
    »Frank, kapierst du etwa nicht, was er …?!«
    »Wie weit ist es noch bis zur Stadtgrenze?«, fiel Iason mir ins Wort.
    »Circa hundert Kilometer«, gab Frank, der Idiot, auch noch Auskunft.
    »Das ist nahe genug. Maximal fünf Minuten, dann melde ich mich.«
    Mein darauffolgendes Nein war mehr ein spitzer Schrei.
    »Iason!« Ich krallte meine Hände in seinen Arm. Ich musste ihn aufhalten. Irgendwie! Irgendwie!!!
    »Alles wird gut. Ich komme mit Tom zurück, versprochen. Und du versprichst mir viel Eis, wenn wir uns wiedersehen, okay?«
    Dann griffen meine Hände ins Leere.
    »Scheiße! Scheiße, Scheiße, Scheiße!!!«
    »Wo ist Iason?«, fragte Greta verdattert.
    Lena starrte weiterhin emotionslos aus dem Fenster.
    Aber Franks Verhalten schien mir am allerunpassendsten. Er wirkte zwar nicht gerade desinteressiert, aber zumindest beschäftigte ihn Iasons Verschwinden nicht genügend, um von den verdammten Knöpfen an seinem Walkie-Talkie abzulassen.
    »Iason kann sich selbst an einen anderen Ort beamen«, erklärte er, ohne aufzuschauen.
    »Oh«, sagte Greta beeindruckt.
    »Weißt du eigentlich, was du da gemacht hast!?«, schrie ich ihn an.
    »Das Beste, was in dieser Situation zu tun war. Iason weiß nämlich genauso wenig wie du, dass ich einen Peilsender in das Walkie-Talkie eingebaut habe.« Ohne mit seinem Treiben innezuhalten, zog er ein GPS aus der Tasche, legte es neben sich auf den Sitz und fühlte sich wahrscheinlich unheimlich clever in seiner Rolle als Technikfreak.
    »VERDAMMT! ER KANN AUF DER ERDE ABER NICHT SLEITEN: ER WIRD VERGLÜHEN!«
    Greta schnappte schockiert nach Luft. »Frank, du Arsch! Spinnst du?«
    Selbst Lena regte sich. Sie schluckte.
    Frank indessen hackte weiter. »Ich war letztens dabei, als Iason mit Finn hinterm Haus im Freien Sleiten geübt hat. Und seit du ihm davongeflogen bist, war er wie besessen davon, es zu lernen. Finn meint, Iason sei bewusst geworden, dass er nur so imstande ist, dich auch wirklich immer zu beschützen. Ich muss sagen, er hat sich dabei ziemlich geschickt angestellt.«
    Meine Zähne begannen zu klappern.
    »Er weiß, was er tut, Mia.« Jetzt sah Frank erstmals zu mir auf. »Und vergiss nicht, im Gegensatz zu dir, habe ich versucht einzulenken, damit er weiter mit dem Schiff fährt.«
    Ich war wie vom Blitz getroffen und starrte paralysiert ins Leere.
    »Mia.« War das Frank, der mit mir sprach? »Um dich da nicht mit reinzuziehen, wäre Iason so oder so gesleitet. Und wie gesagt, er hat jetzt, ohne es zu wissen, einen Peilsender dabei. Wir können ihn aufspüren, verstehst du?«
    »Dann ist doch alles gut.« Diese Stimme klang wie Gretas.
    Ich begann zu zittern. »Ein Fehler und es ist aus!«
    Frank beugte sich zu mir herüber und sprach so eindringlich, dass es selbst in meiner phobischen Verfassung bei mir ankam. »Er wird keinen Fehler machen, da bin ich mir sicher.«
    Ich schluckte, während ich Franks Worte sacken ließ.
    »Wir hätten ihn nie aufhalten können«, sprach er vorsichtig weiter. »Es war das Einzige, was ich tun konnte.«
    Ich starrte zum Fenster hinaus. »Und was machen wir jetzt?«
    Frank berührte mein Knie. »Wir können zunächst nichts tun als abwarten. Während Iason sleitet, empfängt der Peilsender bestimmt keine Signale.«
    Ich schluckte erneut.
    »Dieses Schiff fliegt über die Stadtgrenze bis zur Windkraftanlage.

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