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Sternenschimmer

Sternenschimmer

Titel: Sternenschimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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um. Frank kam im Laufschritt winkend näher. Lena und Greta waren auch dabei.
    Natürlich wartete der Fahrer diesmal.
    Wir gingen den Gang bis zum Ende durch. Lena und Greta ließen sich hinter Iason nieder. Der rutschte ohne ein Wort ans Fenster, damit ich mich neben ihn setzen konnte. Frank nahm uns gegenüber Platz und klopfte mir auf die Schulter. »Gut gemacht, Mia. Aber was du mit Finn angestellt hast …« Tadelnd wiegte er den Kopf.
    Iason schlug mit der Faust gegen die Seitenwand. »Frank! Sie hing in über vierzig Metern Höhe an einem Flugschiff!« Dann knöpfte er sich mich vor. »Bist du eigentlich total irre?!«
    Darauf ging ich gar nicht ein. »Wo ist Tom?«, fragte ich, den Blick stur geradeaus gerichtet.
    Er weigerte sich ebenfalls, mich anzusehen. »Kommt nicht infrage!«
    Mit fester Stimme wandte ich mich ihm zu. »Entweder du nimmst mich freiwillig mit, oder ich hefte mich derart an deine Fersen, dass du mich mitnehmen musst.«
    Iason rang um Fassung, das war ihm deutlich anzusehen. Er schloss die Augen. »Wo ist Finn?«
    Schon bei dem Gedanken zog ich den Kopf ein. »K.o.«, gab ich ziemlich kleinlaut zu.
    Iason zischte einen loduunischen Fluch.
    »Finn ist noch stark benommen, aber wieder bei Bewusstsein«, gab Frank bekannt.
    »Puh.« Ich war so was von erleichtert.
    Das Schiff senkte sich über einer Haltestelle.
    »Steig aus, sofort!«, befahl Iason knapp.
    »Jetzt hör mir doch …«
    »Mia, ich diskutiere das nicht mit dir!«
    Unverzüglich streckte Greta den Kopf durch unsere beiden Rücklehnen. »Ah, der Herr diskutiert das also nicht.«
    »Greta«, knurrte Iason. »Wenn Mia dir irgendetwas bedeutet, dann halte sie davon ab.«
    »Das kann ich nicht, weil ich nämlich auch mitkomme.«
    »Dito.« Frank kramte seine altmodische Walkie-Talkie-Konstruktion aus dem Rucksack und hielt sie hoch. »Deshalb kam ich etwas später«, erklärte er. »Ich dachte, wir könnten das vielleicht gebrauchen.«
    Ich benötigte einen Moment, um zu realisieren, was ich da gehört hatte. »Du?«
    »Ich bin auch dabei.« Lenas schmerzgeschüttelte Stimme war in diesem Moment wohl das Einzige, was mich aus meiner Verblüffung holen konnte. Ich lächelte ihr zu, aber sie wandte den Blick ab und schaute aus dem Fenster.
    »Ich wiederhole mich nur ungern, aber das kommt nicht infrage!« Iasons Augen stießen ein flammendes Inferno aus.
    Frank zuckte zurück. Lena reagierte gar nicht. Aber Greta ließ sich davon nicht einschüchtern. Nicht Greta. »Und wie kommst du darauf, Chauvi?«
    Iason umklammerte die Kopfstütze des Vordersitzes.
    »Mia«, sein Griff wurde fester, »wenn du jetzt mitkommst, tust du genau das, was sie wollen. Es ist mein Sinn, für dich einzustehen. Nicht umgekehrt. Wir dürfen uns nicht auch noch beide ausliefern.«
    Ich schwieg.
    »Versteh doch«, er klang so überzeugt, »das Ende meines Lebens ist festgelegt. Deines aber kann danach weitergehen.«
    Perplex starrte ich ihn an. Offensichtlich hatte er keinen blassen Schimmer, wie absurd diese Vorstellung für mich war.
    Er lehnte die Stirn gegen die Kopfstütze. »Du kennst Die Hand nicht. Und du ahnst nicht, wozu er noch alles fähig ist. Deine Freunde werden dir folgen. Wenn du schon nicht an dich denkst, dann denke wenigstens an sie.«
    Es stimmte. Ich wusste nicht, worauf ich mich da einließ und wohinein ich auch die anderen dadurch zog, ich ahnte es wahrscheinlich nicht einmal, und vielleicht war es auch ein Fehler …
    Wie betäubt sah ich aus dem Fenster.
    »Was hast du vor, falls dir Toms Befreiung nicht gelingt?«, schlich es über meine Lippen.
    Er zögerte. »Sie muss gelingen.«
    »Gesetzt den Fall, es geht etwas schief, was dann, Iason?«
    »Dann komme ich zurück, und wir beide fliehen.«
    Er log, ich wusste, dass das eine Lüge war.
    Nach einer Weile drehte er sich um. Und während er mich an den Schultern fasste, schmolz seine finstere Miene wie Wachs. »Mia, bitte , mach, was ich dir sage, dieses eine Mal nur.«
    Greta und Frank warteten reglos. Wie es um Lena stand, konnte ich nicht einschätzen, aber sogar sie sah mich an.
    Leise, ganz leise kam meine Antwort. »Das kann ich nicht.«
    Iason ließ die Hände sinken. »Dann lässt du mir keine andere Wahl.«
    »Okay, wir steigen aus«, gab Frank abrupt nach. »Aber du, Iason, nimmst das Walkie-Talkie mit, einverstanden?«
    War ja klar, dass Frank einknicken würde.
    »Niemals!«, sagte ich entschlossen.
    »Danke, Frank.« Iasons Stimme bebte vor Erleichterung.
    Hörte mir

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