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Sternenschimmer

Sternenschimmer

Titel: Sternenschimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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wurde stählern, als er jetzt seinen Kopf in Iasons Richtung drehte.
    »Damit ist deine Zeit abgelaufen. Du hast sie gerade beide zum Tode verurteilt.« Mit flirrendem Blick hob er die Pistole und zielte auf mein Gesicht. Mein Reaktionsvermögen war inzwischen so verlangsamt, dass ich gar nicht erst versuchte, ihm auszuweichen.
    Iason sprang vor mich. Greta begann wieder zu wimmern. Frank machte ein Geräusch, das einem Würgen gleichkam. Mich selbst aber ergriff eine merkwürdige innere Ruhe, während ich die Lider senkte und Abschied nahm. Auch wenn wir verloren hatten, es fühlte sich richtig an, hier zu sein. Und könnte ich erneut entscheiden, ich hätte nichts anders gemacht.
    Vier Pistolenabzüge knackten.
    Iason drängte mich mit seinem Körper zurück.
    »Geh aus dem Weg, Rebell.«
    »Niemals!«
    »Ergreift ihn.«
    Mühsam öffnete ich die Augen.
    SAH stieß seine Männer mit der freien Hand an.
    Als diese sich in Bewegung setzten, drückte Iason sie mit einem plötzlichen heftigen Strahl zurück.
    SAH verzog den Mund. Aus seiner Kehle erwuchs ein Knurren, erstmals ein Laut, der auf Emotionen hinwies. Für den Bruchteil einer Sekunde stieg all sein Hass an die Oberfläche. Dann schloss er seine Miene wieder ab. Alle vier kamen nun auf uns zu.
    Kurz ausgestoßene Zischlaute drangen aus Iasons Kehle. SAH und seine Leute antworteten. Ihr Strahlen verband sich zu einem flirrenden Stern. Iason griff hinter sich. Ich klammerte mich an seine Hand. Dann begannen sie sich zu bewegen. Wie Panther schlichen die Loduuner umeinander herum, ich immer hinter Iasons Rücken. Das Zischen kam schneller. Das Flirren wurde stärker.
    Die Männer drängten uns zurück.
    Ein trüber Schleier schob sich vor meine Augen.
    Nur nicht in Ohnmacht fallen. Noch nicht!
    Die Männer kamen näher. Iason knurrte sein wölfisches Knurren.
    »Das wagst du nicht«, zischte SAH. »Wir haben deine Schwester.«
    Was wagte er nicht? Verdammt, was wagte er nicht!?
    Iason bewegte sich nach links. »Nein?« Da war etwas in seiner Stimme, etwas, das sogar ich unheimlich fand. Er machte einen Schritt nach vorn. Die Männer wichen zurück. Dann ging’s nach rechts.
    Was tat er da? Es war fast wie ein Tanz. Wohin führte er sie?
    Es wurde schummriger.
    Mia, bleib wach!
    Die Dunkelheit nahm zu.
    Bleib wach!
    Iason schob uns einen Schritt nach links.
    Die Männer folgten. Als sie unter einer der roten Leitungen standen, blieb Iason stehen.
    Verdammt, Mia. Bleib wach!
    Iasons Wolfsknurren. SAHs Antwort.
    Und dann sah ich, dass sich die Augen der Männer weiteten. Velos Gesicht wurde weiß, sein Grinsen verschwand, während dunkler Nebel um sie herum aufstieg.
    Wie gelähmt standen sie da! Was hatte Iason mit ihnen gemacht?
    Da wurde mir klar, was geschah.
    Erschrocken schob ich mich an Iason vorbei und erhaschte für einen wilden Herzschlag den Blick auf sein Gesicht, ehe er mich zurückdrängte.
    Nein!
    Was ich gesehen hatte, ließ mich zittern. Mir wurde heiß und kalt.
    Das Strahlen in seinen Augen war kaum ein Strahlen mehr. Es verwandelte sich zu dunkelgrauem Rauch. Verschluckte das Licht.
    Der Schattenblick!
    »Nicht!«, hallte mein Schrei.
    Es wurde finster.
    Ich hörte Velos fassungslosen Ruf, ein letztes Zischen SAHs, Franks Keuchen und Iasons Unheil verkündendes Knurren. Dunkelheit.
    Ich wollte mich aus Iasons Griff befreien, der mich daraufhin noch fester hielt. Ich spürte einen Ruck an meiner Jacke. Und gleich danach einen kräftigen Stoß, der mich direkt in Franks Arme katapultierte …
    … dann wurde es schlagartig wieder hell. Iason hatte sein Königsblauzurück. Sein flammender Blick traf genau auf das Dampfrohr über den Männern, das sich unter der immensen Energieeinwirkung bedrohlich nach unten bog. SAH fuhr herum. Seine Gehilfen waren nicht schnell genug, um dem plötzlichen Wandel des Geschehens überhaupt zu bemerken, als das Rohr auch schon krachend auseinanderbrach. Im letzten Moment sprang Iason zur Seite.
    Eine heiße Dampffontäne schoss aus der Abrissstelle. Sie traf genau auf SAH und seine Männer, die allesamt wie erdolcht zu Boden fielen. Im Bruchteil einer Sekunde verbreitete sich eine feuchtdrückende Hitzewelle in der Halle.
    Frank stürzte auf die Männer zu und angelte mit der Antenne seines Walkie-Talkies nach ihren Pistolen.
    Ein furchtbarer Gedanke fegte wie ein klärender Wirbelsturm durch meinen Kopf. Ich kämpfte gegen meine Benommenheit und mit einem Mal war ich wieder völlig klar.
    »Iason!«, schrie

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