Sternenschweif 08 - Die Macht des Einhorns
kopfschüttelnd.
Laura vergrub ihr Gesicht in Sternenschweifs Mähne. Hoffentlich hatte ihre Mutter nicht gesehen, dass sie ganz rot wurde!
„Wie sieht’s aus, Max? Sollen wir jetzt mit Buddy wieder nach Hause fahren?“, fragte Mrs Foster.
Steven und Leo machten beide lange Gesichter. „Können Max und Buddy nicht noch eine Weile hier bleiben?“, kam Laura ihnen zu Hilfe.
„Oh ja, das wäre prima!“, rief Steven.
„Aber ich habe mein Skateboard gar nicht dabei“, fiel Max ein.
„Das macht doch nichts“, erwiderte Steven. „Dann spielen wir eben mit Buddy.“
Buddys Schwanz klopfte wie zur Bestätigung freudig auf den Boden.
„Hunde sind einfach toll“, erklärte Steven. „Bald haben wir auch wieder einen.“
„Und dann können wir immer gemeinsammit dir und Buddy etwas unternehmen, Max“, fuhr Leo fort. Max strahlte.
„Also gut“, schaltete sich Mrs Foster ein. „Ich hole dich dann in einer Stunde wieder ab, Max.“
„Alles klar, Mum, bis später.“ Und schon sauste er mit seinen Freunden und Buddy dicht auf den Fersen los.
„Wir sehen uns dann zu Hause, Laura“, verabschiedete sich Mrs Foster und ging Richtung Wagen.
Laura schwang sich wieder auf Sternenschweifs Rücken und warf noch kurz einen Blick auf die drei Jungs.
„Besser hätte es gar nicht kommen können“, murmelte sie.
Sternenschweif wieherte zustimmend. „Komm, gehen wir nach Hause“, sagte sieleise.
Als sie gerade losgeritten waren, kam Max hinter ihnen hergelaufen.
„Laura! Warte doch mal.“ Atemlos schaute er zu ihr auf. „Ich wollte mich noch bedanken, weil du Buddy gefunden hast! Ich werde nie wieder so gemeine Sachen zu ihm sagen!“
„Na, das will ich auch hoffen!“
Max zögerte. „Du … ähm …“, stotterte Max, „hast doch gesagt, dass ich besser verstehen kann, was Buddy denkt, wenn ich auf seinen Schwanz und seine Ohren und all das achte?“ Er schaute sie fragend an. „Ich würde das gerne lernen.“
„Klar, kein Problem! Wir können gleich heute Abend damit anfangen!“
„Wow! Danke! Von jetzt an werde ich alles tun, damit es Buddy gut geht“, versprach Max feierlich.
Laura warf einen Blick auf Buddy, der vergnügt mit Leo und Steven herum tollte.
„Im Moment sieht er jedenfalls ziemlich zufrieden aus!“, sagte sie schmunzelnd.
Max grinste. „Finde ich auch! Also bis später!“ Er winkte ihr kurz zu, drehte sich um und lief zu den anderen zurück.
Leichtfüßig setzte Sternenschweif über den Zaun und passierte die Schneise in der Brombeerhecke. Als sie weit genug weg waren, verwandelte Laura ihn wieder in ein Einhorn.
Laura lehnte ihren Kopf an seine Schulter, spürte sein warmes Fell, das sie in der Nase kitzelte, und atmete tief seinen vertrauten Geruch ein. „Danke für deine Hilfe, Sternenschweif!“
„Gern geschehen!“ Sternenschweifstupste sie zärtlich an.
„Du bist wirklich der Beste!“, flüsterte Laura und drückte sich ganz fest an ihn.
Einen Moment lang verharrten sie so, ohne ein Wort zu sagen. Dann sprach Laura den Rückverwandlungszauber.
Während die Dämmerung langsam hereinbrach und nichts außer Sternenschweifs dumpfen Hufschlägen auf dem weichen Waldboden zu hören war, fühlte Laura sich wie in einer eigenen magischen Welt, die nur aus Sternenschweif und ihr bestand. Zufrieden schaute sie auf seine aufmerksam nach vorn gerichteten Ohren. Sie wusste, sie hätte ihn genauso lieb, wenn er nicht sprechen könnte, wenn er nur ein ganz normales Pony wäre. Sie könnte einfach gar nicht anders!
„Jedes Pony ist auf seine Weise einzigartig“, dachte sie. „Und kann mit uns sprechen, wenn wir ihm nur zuhören.“ Sie lächelte. Aber ein Einhorn war eben doch etwas ganz Besonderes!
Leseprobe
Linda Chapman
Sternenschweif
Flug durch
die Nacht
Weit, weit fort
in einem anderen Land …
… versammelten sich drei Einhörner um einen steinernen Tisch. Ihre silberfarbenen Mähnen reichten bis zum Boden und ihr schneeweißes Fell schimmerte im Licht des vollen Mondes. Eines hatte ein goldenes, das zweite ein silbernes und das dritte ein bronzefarbenes Horn.
„Es ist an der Zeit“, sagte eines sanft und berührte den Tisch mit seinem Horn. Violetter Rauch zog über die steinerne Oberfläche, die sich plötzlich in einen Spiegel zu verwandeln schien. Er zeigte ein kleines graues Pony, das mitten in der Nacht auf einer Koppel in der Nähe eines Farmhauses graste. In der Ferne ragten die Gipfel der dunklen Berge wie riesige Schatten
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