Sternenschweif 08 - Die Macht des Einhorns
Foster. „Ich sage eurem Vater Bescheid und dann suchen wir hier gemeinsam.“
Laura legte Max ihre Hand auf die Schulter. „Mach dir keine Sorgen. Wir werden Buddy schon finden!“
Sie stürmte zum Stall. Sobald sie im Wald waren, würde sie Sternenschweif in ein Einhorn verwandeln. Seine Zauberkräfte würden Buddy bestimmt schnell aufspüren.
Schließlich musste Sternenschweif mit seinem Horn nur einen der Rosenquarzsteine auf der Lichtung berühren, dann konnten sie wie in einem Spiegel jeden darin sehen, dessen Namen er nannte. So würden sie Buddyhoffentlich finden, bevor er sich in irgendwelche Schwierigkeiten brachte.
Sternenschweif wieherte laut, als er Laura den Weg zur Koppel entlangrennen sah.
„Buddy ist verschwunden“, rief sie ihm schon von weitem entgegen. „Weißt du vielleicht, wo er ist?“
Sternenschweif schüttelte den Kopf.
„Wir müssen ihn so schnell wie möglich wiederfinden! Am besten reiten wir als Erstes zur Lichtung. Bestimmt können uns die Steine weiterhelfen …“
Ohne Sattel und Trense schwang sie sich auf Sternenschweifs Rücken.
Während sie durch den Wald jagten, hielt Laura sich an Sternenschweifs langer Mähne fest.
Auf einmal hörten sie in der Ferne einen Hund bellen. „Das könnte er sein!“, rief Laura aufgeregt.
Sie schaute sich suchend um. Doch die dicht stehenden Bäume versperrten ihnen die Sicht. Sie schwankte. Sollten sie versuchen, dem Bellen zu folgen, oder weiter zur Lichtung reiten?
Da! Wieder ertönte das Gebell. Es war nur schwach zu vernehmen, aber es klang genau wie Buddy. Das musste er sein!
Sternenschweif wieherte laut. Damit war die Sache für Laura klar. „Du denkst also auch, dass das Buddy ist? Dann mal los!“
Sternenschweif kämpfte sich durch das Unterholz. Immer öfter musste Laura sich wegen tief hängender Zweige ducken. Ihr Herz klopfte wie wild. Wo steckte Buddy nur?
Sie musste daran denken, wie er Sandy erschreckt hatte. Wenn er nun einen anderen, viel schlimmeren Unfall verursacht hätte? Oder ihm selbst etwas zugestoßen wäre? Obwohl sie schwitzte, lief ihr ein eisiger Schauer über den Rücken.
Plötzlich konnte sie das Bellen ganz deutlich hören. Es kam vom Rande des Waldes, von dort, wo die Häuser dicht an den Wald grenzten und – die Straße war!
„Schneller, Sternenschweif!“, trieb Laura ihn an. Warum bellte Buddy so?
Sternenschweif stoppte abrupt. Laura konnte schon den Zaun erkennen, der die Grenze zwischen Wald und Gärten markierte. Aber eine dichte, undurchdringliche Brombeerhecke versperrte ihnen den Weg. Hier gab es kein Durchkommen!
„Oh nein!“, stöhnte Laura. „Auch das noch!“
Buddy bellte weiter. Er schien genau auf der anderen Seite des Zauns zu sein.
„So ein Mist! Jetzt müssen wir wieder zurück und einen anderen Weg suchen, Sternenschweif. Hier kommen wir jedenfalls nicht weiter!“
Zu ihrer Überraschung blieb Sternenschweif jedoch wie angewurzelt stehen. „Sternenschweif! Wir müssen uns beeilen!“, rief Laura ungeduldig.
Sternenschweif schüttelte den Kopf und stampfte mit dem Vorderhuf auf.
Laura runzelte die Stirn. Was hatte das zu bedeuten?
Sternenschweif machte seinen Hals lang und schob seine Nase vorsichtig in Richtung Dickicht.
Laura ging ein Licht auf. Natürlich! Er wollte seine Einhornkräfte einsetzen, um durch die Sträucher hindurch auf die andere Seite zu gelangen!
„Du meinst, ich soll dich in ein Einhorn verwandeln?“
Sternenschweif nickte.
Laura schaute sich prüfend um. Sie wollte zwar so schnell wie möglich zu Buddy, aber sie mussten trotzdem vorsichtig sein. Es war gewagt, Sternenschweif am helllichten Tag zu verwandeln. Doch die Bäume schienen hier immer noch dicht genug zu stehen, um sie vor zufälligen Blicken aus den Häusern oder Gärten zu verbergen.
Laura rutschte von Sternenschweifs Rücken und flüsterte den Verwandlungszauber. Ein violetter Blitz flammte auf und schon stand ihr Pony als Einhorn vor ihr.
„Glaubst du, du schaffst das?“ Laura warf einen besorgten Blick auf die Brombeerhecke.Sie war um ein Vielfaches größer und dichter als die, aus der sie das Eichhörnchen gerettet hatten!
Sternenschweif sah sie entschlossen an, sein Horn erstrahlte noch heller. „Es ist einen Versuch wert!“
Er senkte seinen Kopf – und tatsächlich! Die Dornen zogen sich langsam vor ihm auseinander! Er machte noch einen Schritt vorwärts. Wieder berührte sein Horn die Hecke. Und auch dieses Mal wichen die Zweige vor ihm zurück. Schritt
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