Sternenschweif 16 - Geheimnisvoller Zaubertrank
unglaublich?“
„Ja, das ist es“, erwiderte Laura. „Und auch wieder nicht. Der Zaubertrank hat nur gewirkt, weil du an dich geglaubt hast. Weil du das Vertrauen hattest, dass du es schaffen kannst. Der eigentliche Mutmach-Zauber liegt nämlich in dir selbst. Ich finde, du kannst sehr stolz sein auf dich.“
„Ach, ich bin einfach nur glücklich“, erwiderte Kareen strahlend. „Ich habe das Reiten so vermisst. Und ich wusste überhaupt nicht, wie es weitergehen sollte mit mir und Glitzermond. Es war furchtbar. Aber jetzt ist alles wieder gut.“ Sie schlang ihre Arme um Glitzermonds Hals. „Meinen Eltern sind fast die Augen aus dem Gesicht gefallen, als sie mich heute Morgen haben reiten sehen. Ich konnte ihnen natürlich nichts von dem Zaubertrank sagen. Also habe ich ihnen von einem Traum letzte Nacht erzählt, in dem ich mich selbst habe reiten sehen. Das stimmt sogar. Ich habe dann einfach behauptet, dass mir das den Mut gegeben hätte, wieder aufzusitzen. Sie haben sich riesig für mich gefreut.“
„Ich freue mich auch sehr für dich und Glitzermond“, erwiderte Laura strahlend. Sie konnte es immer noch kaum fassen, dass Kareen ihre Angst tatsächlich überwunden hatte. Nun durfte sie auf keinen Fall vergessen, für morgen einen neuen Liebes-Zaubertrank zuzubereiten. Das brachte sie auf eine Idee.
„Morgen ist Valentinstag. Da findet eine große Ponyparty statt, an der viele Reitvereine aus der Umgebung teilnehmen. Es gibt allerlei Spiele und auch eine Schatzsuche. Willst du nicht kommen?“
„Oh ja, sehr gerne. Das klingt toll!“
„Gut. Dann treffen wir uns morgen um 9 Uhr am Reiterhof Apfelhain. Von dort geht es dann los.“
„Diesen Reiterhof kenne ich. Ich war schon einmal mit meinen Eltern dort.“
„Gut, dann findest du ja den Weg. Wir sehen uns also morgen“, erwiderte Laura. Sie führte Sternenschweif von der Koppel und saß auf.
Kareen tätschelte zum Abschied Sternenschweifs Hals. „Vielen Dank für alles, Laura. Du hast mir so geholfen.“
Laura spürte ein warmes Kribbeln in ihrem Bauch. „Gerne geschehen“, erwiderte sie lächelnd. „Also, dann bis morgen.“
„Tschüss“, sagte Kareen und winkte ihnen zum Abschied nach.
Auf dem Heimweg war Laura nachdenklich. Als sie fast schon zu Hause angelangt waren, sagte sie zu Sternenschweif: „Komm, es ist noch Zeit. Lass uns einen Abstecher zur geheimen Lichtung machen. Wir waren schon so lange nicht mehr dort.“
Die geheime Lichtung war ihr absoluter Lieblingsplatz. Niemand kannte diese Stelle, die versteckt mitten im Wald lag. Deswegen konnte hier Laura Sternenschweif auch tagsüber ungestört verwandeln.
„Ist es nicht wunderschön hier?“, fragte Laura. Sternenschweif nickte zustimmend. Die geheime Lichtung war ein Ort voller Zauber. Hier war auch im Winter das Gras saftig grün. Magische Mondblumen bildeten hunderte von lila Tupfen darin. Eine Weile genossen sie schweigend den bezaubernden Anblick.
Rasch sprach Laura die magischen Verse. Nur Sekunden später stand Sternenschweif als Einhorn vor ihr.
„Unglaublich, dass Kareen ihre Angst überwunden hat. Das ist wirklich großartig“, freute sich Sternenschweif.
„Ja, das ist es“, pflichtete Laura ihm bei. „Ich bin unheimlich froh, dass ich Kareen nicht beichten musste, dass ich ihr die falsche Flasche gegeben habe. In diesem Fall habe ich meine Aufgabe als Hüterin wirklich nicht sehr gut erfüllt. Erst halte ich Verabredungen nicht ein, lasse Kareen im Ungewissen, und dann bringe ich nicht einmal den richtigen Zaubertrank.“
„Du darfst aber auch nicht zu viel von dir erwarten“, wandte Sternenschweif ein. Er stupste sie an die Schulter. „Du bist schließlich immer noch Laura. Und in deinem eigenen Leben passiert momentan einfach so viel, dass du dich nicht voll und ganz auf deine Aufgaben als Hüterin konzentrieren kannst.“
„Ja, wahrscheinlich will ich das einfach nicht so recht wahrhaben. Das Problem ist, dass ich anderen so gerne helfen möchte. Und ich will ja unbedingt eine gute Hüterin sein. Aber ich kann eben auch nicht alles auf einmal.“
„Beim nächsten Mal darfst du einfach nicht so viel von dir verlangen. Das hast du nun ja gelernt. Und du darfst dir nur so viel zumuten, wie du auch leisten kannst.“
„Du hast sicher recht“, seufzte Laura. „Ich hoffe sehr, dass sich das mit diesem blöden Umzug bald klärt. Die Ungewissheit finde ich eigentlich am schlimmsten.“
„Du wirst sehen, deine Eltern werden sicher eine
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