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Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt

Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt

Titel: Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Pflieger
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Falls bei der Geburt einer Sternenseele oder kurz danach eine andere anwesend war, versprach sie, sie zu beschützen und nicht zu verlassen, bis sie sich in der neuen Welt eingefunden hatte. Standen mehrere zur Verfügung, gab der Anführer oder die älteste Sternenseele dieses Versprechen.
    Da trat auch Fynn unter dem Vordach hervor, ging an dem noch immer wie versteinerten Mikael vorbei und stellte sich dicht vor sie. Der silberne Stern um seine Pupillen stach hart aus den blauschwarzen Augen hervor, als er sie musterte. »Willkommen, kleine Sternenschwester«, wiederholte er Ras’ Worte und küsste sie leicht auf die Stirn. »Ich werde dich sicher durch die Nacht geleiten.«
    Ras sah ihn mit hochgezogenen Brauen an.
    »Wir sind zwei Führer, und ich bin die älteste anwesende Sternenseele. Es ist auch meine Aufgabe.«
    »So soll es dann sein.« Ras wandte sich erneut Lilly zu, die das Ganze halb betäubt über sich hatte ergehen lassen, ohne wirklich die Konsequenzen daraus zu begreifen. »Ich verstehe, dass dir gerade andere Dinge wichtiger erscheinen, aber verrate mir bitte, warum du diesen Menschen zu unserem Versteck geführt hast.«
    »Sie sah, wie ich von diesem Mädchen getötet und zur Sternenseele wurde. Ich wusste nicht, was ich machen sollte.«
    »Das war die richtige Entscheidung, obwohl du sie nicht hierher hättest bringen sollen.«
    »Liegt euch etwas an ihr?«, fragte Fynn.
    »Mir sicher nicht.« Shioris Hand fuhr zu ihrer als Gürtel getarnten Waffe.
    »Diese Diskussion habe ich bereits zu oft geführt«, stellte Felias fest. »Macht mit ihr, was ihr wollt.«
    Calista wich erschrocken einen Schritt zurück. »Wagt es nicht, mich anzurühren.« Sie sah Lilly an. »Du hast mir versprochen, dass mir nichts geschieht.«
    »Das habe ich nicht.« Trotzdem wandte sie sich an Ras. »Bitte, lass nicht zu, dass sie sie töten. Sie ist nur meinetwegen in der Situation. Kann nicht auch sie zur Sternenhüterin werden?«
    »Nein, so einfach ist das nicht. Madame Favelkap mochte dich von Anfang an und hielt dich für geeignet, auch wenn sie es dir nie gezeigt hat. Glaubst du, dass dieses Mädchen dieser Aufgabe gewachsen ist? Dass sie bereit ist, ihr Leben dem Dienst an anderen zu widmen?«
    »Nein«, flüsterte sie. »Das ist sie nicht. Aber vielleicht ändert sie sich, wenn man ihr die Gelegenheit dazu gibt?«
    »Ich will dir für heute nicht noch mehr zumuten. Fürs Erste werden wir sie verschonen.« Er sah Fynn an, während Shiori einen frustrierten Laut von sich gab und Felias einen Stein zur Seite trat. »In Ordnung?«
    Der Anführer der Jagdgruppe nickte nur widerstrebend. »Sollte sie Probleme machen, werde ich sie, ohne zu zögern, töten, ebenso wie alle, die ich im Verdacht habe, mehr zu wissen, als sie dürfen, und niemand wird mich aufhalten. Wenn ihr willens seid, dieses Risiko auf euch zu nehmen, dann soll es so sein.«
    Calistas Hände zitterten bei seinen Worten, ihre Augen waren in ungläubigem Staunen aufgerissen. Das verwöhnte Mädchen fand sich plötzlich in einer Welt wieder, in der man über ihr Leben verhandelte wie über ein Stück Schlachtvieh. Dafür hielt sie sich allerdings gut, musste Lilly sich eingestehen. Sie hätte erwartet, dass sich das Mädchen mit einer dramatischen Ohnmacht oder Heulkrämpfen in Szene setzen würde, aber offensichtlich wusste sie ihren Hang zur Theatralik zu kontrollieren. Doch dann brach es aus ihr heraus. »Spinnt ihr? Ist das hier so eine abgefahrene Sekten-Sache? Was wollt ihr schon machen, falls ich euren kleinen Klub hier verrate? Mich töten? Ernsthaft? Damit ruft ihr doch nur noch mehr Aufmerksamkeit herbei.«
    Ras wollte erneut zu einer Rede ansetzen, doch Fynn bedeutete ihm mit einer Handbewegung, ihm den Vortritt zu lassen. Er trat dicht an Calista heran, musterte sie mit seinen unheimlich schwarzen Augen. »Und wie soll die Schlagzeile lauten? Alien-Mädchen ermordet? Denn viel mehr wirst du nicht sein, die Verrückte, die statt von Bigfoot, Nessi oder einer Entführung durch Außerirdische von einer anderen Spinnerei berichtete.« Er strich mit einem Finger über ihre Wange, ihren Hals hinunter bis zu ihrem Schlüsselbein, wo er verharrte. Sie zitterte unter seiner Berührung. »Aber damit kann man dich kaum schrecken. Für Menschen wie dich zählen nur die Äußerlichkeiten. Mit Geld kann man sich vieles kaufen. Schicke Kleider. Eine neue Nase. Volle Brüste. Aber all das kann ich dir nehmen. Ein paar Tropfen Säure in deine Tagescreme oder

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