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Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt

Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt

Titel: Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Pflieger
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Gegenwart schon, noch bevor sich seine Umrisse aus der Dunkelheit schälten. »Es ist sicher. Geht rein, macht kein Licht und verbergt euch.«
    »Und was ist mit dir?«
    »Ich helfe den anderen. Wir müssen uns sammeln, und sie haben keine Ahnung, wo wir sind.«
    »Lass mich mit dir gehen.«
    »Nein, jemand muss bei Andromeda bleiben.« An seiner Stimme erkannte sie, dass eine Diskussion aussichtslos war, also fügte sie sich und brachte die alte Sternenseele in das Wohnzimmer. Auch wenn sie kein Feuer machten, war es gemütlich genug, um es dort auszuhalten. Doch Andromeda schien ohnehin alles gleichgültig zu sein. Wie seltsam es war, so ein altes Wesen in dem Körper eines jungen Mädchens zu sehen.
    Unruhig wanderte Lilly auf und ab, während sie auf die anderen wartete. Was war mit Lea? Sternenseelen heilten schnell, aber Amadeas triumphierendes Lächeln ließ sie nicht los. Das Mädchen war gut im Töten – das hatte sie am eigenen Leib erfahren. Und was war mit den anderen? Sie hatte weder Felias noch Lukel im Kampfgetümmel entdeckt. Und Raphael? Ihr Herz krampfte sich voller Angst zusammen.
    Ein Kratzen an der Haustür kündigte die Ersten an. Torge und Anni, die eine leichenblasse Lea zwischen sich trugen.
    »Heißes Wasser, schnell«, blaffte Anni sie an.
    Lilly verstand, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für eine Diskussion war, und schaltete den Wasserkocher in der Küche an. Zusätzlich füllte sie den größten Topf, den sie finden konnte, mit Wasser und stellte ihn auf den Herd. Es würde zwar lange dauern, bis es richtig heiß war, aber dafür wäre es wenigstens genug. Sobald das Wasser im Kocher sprudelte, schnappte sie sich den Behälter und hastete in den Keller hinab, in den sie Lea gebracht hatten, um ihre Wunde im Schein der Taschenlampe zu untersuchen, ohne Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sternenseelen mochten zwar bei Nacht gut sehen können, aber in erster Linie beschränkte sich ihre Fähigkeit auf Bewegungen. Ansonsten half nur der silberne Schimmer, der von allem aufstieg. Bei der Feinarbeit, die die Versorgung einer Wunde bedeutete, reichte es jedoch nicht aus.
    Beinahe wären Lilly ihre Beine weggeknickt, als sie die klaffende Wunde in Leas Rücken sah und den pulsierenden Strom Blut, der noch immer aus dem faserigen Riss schoss.
    »Wir brauchen Nadel und Faden. Wenn ich die Wunde nicht verschließe, wird ihre ganze Selbstheilungskraft auf die Produktion neuen Blutes verschwendet werden, bis ihre letzte Energiereserve verbraucht ist. Bereits jetzt hat sie sicherlich das Doppelte ihres Körpergewichts an Blut verloren.«
    »Kann Lucretia denn nicht der Spur folgen?«
    »Wir sind ein ganzes Stück durch den Bach gelaufen und haben das Blut anschließend aufgefangen. Zumindest vorerst sollten wir sicher sein«, erläuterte Mikael.
    Torge saß nur reglos neben Lea und wiegte seinen Oberkörper vor und zurück. Lilly wünschte, sie könnte ihm helfen, aber das Einzige, was ihm ein Trost sein würde, wäre, wenn sie Lea wieder gesund pflegten, also stand sie auf und suchte nach Nähzeug.
    Als Anni sich an die Arbeit machte, flüchtete sie unter dem Vorwand, nach Andromeda zu sehen, nach oben. Sie hatte genug Blut und zerfetztes Fleisch für einen Abend gesehen.
    Kaum hatte sie die Kellertreppe verlassen, stand sie Raphael gegenüber. Voller Entsetzen betrachtete er ihre blutgetränkten Klamotten. »Bist du verletzt?«
    »Nein, aber Lea. Anni kümmert sich um sie.«
    »Wird sie es schaffen?«
    »Keine Ahnung. Sie hat viel Blut verloren. Deine Amadea hat ihr ein Messer in den Rücken gerammt.«
    Seine Miene verhärtete sich. »Ich sehe mal, ob ich helfen kann«, erwiderte er tonlos und stieg die Kellertreppe hinab.
    Erst Stunden später, Raphael hatte die Reste der versprengten Gruppe eingesammelt, trafen sie sich erneut. Lilly kochte gerade Tee, als er den Raum betrat. Sie nahm all ihren Mut zusammen und sprach ihn an. »Du, vorhin. Es war nicht so, wie es aussieht.«
    Er lächelte spöttisch. »Ihr habt euch nicht geküsst?«
    »Er mich. Ich wollte das nicht.«
    »Hör zu, Lilly. Ich habe dich freigegeben. Du bist mir keine Rechenschaft mehr schuldig.«
    »Aber ich liebe dich.«
    Er sah sie gequält an. »Manchmal genügt das einfach nicht.«
    »Ich gebe Mikael auf und du Amadea«, flehte sie ihn an. Jetzt, da sie kurz davor war, ihn zu verlieren, spürte sie, wie sehr sie ihn doch liebte. Niemals würde sie dasselbe für Mikael empfinden können. »Sobald das hier überstanden

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