Sternenspiel
das Bioplasma des Aliens? Nicht einmal Gott im Himmel würde es wissen! Wo begann mein Körper, wo der von Nik Rimer? Was stellte die Grenze dar, wenn selbst mein Verstand aus den Nervenzentren des Cualcua neu gespeist worden war? Mein Gedächtnis war wie ein komischer Kinkerlitz im ungeheuerlichen Bewusstsein des Zählers gelandet. Es war dem Cualcua zur Aufbewahrung übergeben worden und zurückgekehrt, als die Situation aus ihrer Sicht kritisch wurde … Ich war das Spielzeug, den Außerirdischen übergeben.
Wir mischen uns nicht ein, Pjotr Chrumow. Wir dienen nur. Es fällt dir schwer, das zu glauben, aber wir sind nicht darauf angewiesen, deinen Geist zu steuern. Die freiwillige Einwilligung …
Was habt ihr davon?
Ein Abenteuer. Wir sind Teil eines Ganzen, Pjotr. Wir leben fremde Leidenschaften, wandern von einem Körper zum nächsten. Die Welt ist doch interessant. Man kann sie aus eigener Kraft umgestalten. Oder man kann Teil einer fremden Kraft werden. Es ist wirklich aufschlussreich, ein ewiger Beobachter auf einer endlosen Reise zu sein. Wir dienen allen und niemandem. Die Starken Rassen lassen uns in ihre Körper eindringen. Die Schwachen Rassen träumen davon. Du willst die Wahrheit wissen? Die ganze Welt würde uns gehören, wenn wir uns dieses Ziel setzten. Aber wozu? Sie gehört uns doch sowieso schon. Ohne jede Gewalt und Aktivität. Wir beobachten … beobachten …
Ich stöhnte.
Die Cualcua haben es leicht. Ihr Schicksal ist die Symbiose, und durch meinen Körper zu gleiten ist für sie in keiner Weise unangenehm. Aber ich lehne ein solches Leben ab. Was in mir gehört jetzt wem?
Von klein auf habe ich einen fremden Platz eingenommen. Ich wuchs auf und hörte auf einen Namen, der mir nicht gehörte. Ich genoss die Annehmlichkeiten und die Achtung, die für einen anderen Menschen bestimmt waren … einen kleinen Menschen, der hatte nicht groß werden dürfen. Bis mir die Rechnung präsentiert wurde. Die Schulden konnten gestundet werden, aber bezahlt werden musste. Die alte Göttin der Gerechtigkeit hatte den antiken Staub abgeklopft und mir mein eigentliches Schicksal zugemessen. Doch ich hatte mich nicht damit abfinden wollen und war – beinahe – zu Niki Rimer geworden. Ich hatte seinen Platz unter den Sternen eingenommen. Daraufhin hatte die Nemesis kopfschüttelnd ihre Greifen gesattelt und war zurückgekehrt, um mich mit einem Peitschenschlag zur Besinnung zu bringen.
Vielen Dank, Tochter der Nacht. Inzwischen habe ich mein Los akzeptiert. Ich bin nicht Pjotr Chrumow, und ich bin nicht Niki Rimer. Ich bin einfach ein Mensch, der anfängt, von neuem zu leben.
Die Sterne brauchen meine Liebe nicht. Aber auch ich würde ohne die Liebe weiterleben.
Ich war in die Welt der Geometer gelangt, eine Welt, die wie das Paradies aussah. So vertraut, dass sie mir wie meine eigene vorkam. Wie oft war sie durch die menschlichen Träume gegeistert, diese Welt der guten Menschen und der gerechten Entscheidungen, diese Welt ohne Angst und Erniedrigung! Und der Weg, den sie gegangen war, schien ebenfalls richtig und überzeugend zu sein. Erziehung. Ausbildung. Effizienz. Gerechtigkeit. Liebe.
Nur den Respekt, den hatte man stets vergessen.
Recht zu haben ist eine Versuchung. Gutes zu wollen ein Verbrechen.
Denn wieder und wieder kollidiert deine Güte mit der eines anderen. Mit all deinen Kräften und deiner Güte möchtest du helfen, möchtest die Last fremder Fehler auf die eigenen Schultern nehmen.
Was soll schließlich schlecht daran sein, wenn man den Menschen auf der Suche nach ihrer Bestimmung jede Mühe erspart?
Was soll schlecht daran sein, wenn man den Rassen auf der Suche nach Freundschaft jede Mühe erspart?
Die Starken Rassen wollen für die Erde ja nichts anderes. Auch sie wollen eine ruhige und glückliche Zukunft. Eine friedliche und satte Menschheit, die Waren durch die Galaxis transportiert und dem Konklave damit die Möglichkeit gibt, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen. Sie werden uns im Gegenzug alles geben, keine Frage! Die Erde wird Gravitationstriebwerke und Raumschiffe mit Mesonenreaktoren haben. Eine Wetterkontrolle, Medizin gegen Krebs und monomolekulare Fäden, alles das bekommt sie. Das Gesetz zur Unsachgemäßen Anwendung wird aufgehoben. Man wird uns erlauben, Kolonien zu gründen. Es wird Erde-2 und Erde-22 geben … Alles wird es geben. Wir müssen uns nur gedulden. Zwei, drei Generationen müssen heranwachsen, ohne Ambitionen und Aggressionen.
Wenn wir uns
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