Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
Vom Netzwerk:
Miriel gefolgt war. Dann hörten sie die Stimme eines Trolls und einer Frau. Sie schienen sich zu streiten.
    Klingen trafen aufeinander.
    „Da lang! Schnell!“, rief der Junge und eilte voraus.
    Miriel focht Schwert gegen Schwert mit Urgath. Sie wollte ihn in das Feuer drängen, doch so heiß waren die Flammen, dass der Troll stets beiseite sprang.
    Auf einmal schrie der Troll auf. Miriel schnitt ihm eine Hand ab und warf sie in das Trollfeuer. Der Troll fiel zu Boden. Dann entdeckte sie die drei Menschen. Einer hob einen blutverschmierten Speer in die Höhe.
    „Raus hier!“, rief der Greis, und die vier Menschen eilten nach draußen, wo die beiden Pferde standen.
    Der Alte nahm Miriel auf sein Pferd und die vier ritten zu-rück zum Königreich der Menschen, wo man sie als Helden feierte.
     
         Das Trollfeuer war erloschen. Die Trolle würden keine Bedrohung mehr darstellen.
    Miriel suchte die Greisin, welche ihr das Schwert gegeben hatte. Die alte Frau freute sich, Miriel gesund und unver -letzt wieder zu sehen. Einige waren überrascht über die Rückkehr der jungen Frau.
    Wenige Tage später fand die Krönung statt. Miriel wurde Königin. Zu ihrer Krönung erschien auch der junge Mann, welcher ihr das Pferd gegeben hatte.
    „Es tut mir so leid…der Troll Urgath hat es ver-scheucht…“, erklärte die junge Königin.
    Der junge Mann schüttelte den Kopf. „Aber das ist doch nicht schlimm! Ich bin froh darüber, dass du unversehrt aus der Höhle entkommen bist!“
    „Mit Hilfe von –“
    „Es war deine Idee, dorthin zu gehen, und du bist gegan -gen. Das ist sehr mutig gewesen!“
    „Und was das Pferd betrifft... ich schenke dir ein schöneres. Ein viel schöneres!“
    Miriel lächelte.
     
     
     
     
     
     
    Der Karfunkel von Ledynia
     
    Dennis Ullrich
     
         Habt ihr schon mal Hähnchen probiert? Ja. Vielleicht mit etwas Salz und Pfeffer? Ja. Und war’s wenigstens gut? Ja, auch das. Dacht ich’s mir doch gleich. Und wisst ihr was, ihr kleinen gefräßigen Scheusale? Daran ersticken sollt ihr! Als hätt` ich die letzte Zeit nicht schon genug Zoff und Zores am Hals gehabt. Müsst ihr mir jetzt also auch noch nach meinem Leben trachten? Pfui Teufel. Aber mit mir kann man es ja machen.
         Vor nicht allzu langer Zeit, als es das Schicksal noch besser mit mir meinte und meine Herde aus fünfundzwan-zig wunderschönen Hennen bestand, da wäre niemand auf solch törichte Ideen gekommen, einen so prächtigen und anmutigen Gockel wie mich für Narrenkunststücke zu missbrauchen oder gar mein teures Federkleid auszurupfen, um mich in einen Kochtopf zu stecken und weich zu ko-chen. Doch heute? Was bleibt dem alten Hahn Petja da? Hört einfach selbst:
         Das Unglück kam wie so oft aus dem Nichts. Ich ver-brachte ein glückliches und ausfüllendes Dasein in der Stadt Gorgele, dem damaligen Zentrum der Stoffweberei. Ein Umstand, der einigen gutbetuchten Einwohnern immensen Reichtum bescherte; andere wiederum waren bettelarm und fanden nur schwerlich ihr Auskommen. Die Mauern um den Moloch waren hoch, die Fährnisse auf beiden Seiten mannigfaltig, dem ungeachtet sich die elf Weisen, nie um ihre Steuereinnahmen sorgen brauchten. Und noch weniger Sorge brauchten sie um ihr allmorgendliches Frühstücksei zu haben, weil sie nämlich einen stattlichen Gockel auf ih-rem Hof wussten. Mit Argusaugen wachte ich über meinen Harem und verteidigte die Hennen vor allen anfallenden Bedrohungen. Insbesondere einer Schar renitenter Krähen musste ich dann und wann eine Abreibung erteilen. An-sonsten hielt sich der Stress in Grenzen. Nach getaner Ar-beit, wenn ich alle Hennen im Stall in Sicherheit wusste, begab ich mich an lauen Sommerabenden auf die Terrasse des Palastes und führte, im Schatten des Karfunkels von Ledynia, philosophische Gespräche mit AlGoya, dem ältes-ten der elf Weisen. Er war ein freundlicher, wenn auch misstrauischer Mann und interessierte sich sehr für meine Sicht auf die Welt. Anderen Tages verbrachte ich die Zeit mit dem Stallburschen Jurik Monokel, der sich mir bis da-hin als guter Freund erwies. Rundum also ein unbeschwer-tes Leben. Bis zu jener Nacht, in der sich sämtliche finstere Mächte gegen Gorgele verschwören taten. Im weitentfern-ten Molau, dem feindseligsten Ort, den man sich vorstellen konnte, schmiedete der Khan von Oganok mit dem Un-sterblichen einen mächtigen Pakt.
         Noch vor dem Morgengrauen machte sich ihr vereintes Heer auf, um die Festung

Weitere Kostenlose Bücher