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Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Frie-den und mit guten Absichten kamen. In den Städten lebten die verschiedensten Menschenarten beisammen: die dunkel-häutigen kleinen Waneser vom Stamm der Steppenmen-schen, in harmonischer Nachbarschaft mit den dreibeinigen Jokuris vom Volk der Halbmenschen oder die Magiker, die ursprünglich aus dem Land der roten Seen stammten. Und noch viele andere Völker nannten Kerdonien ihre Heimat.
     
         Kedrich, ein junger Magiker, eilte durch die verstopften Straßen der Stadt. Er war zusammen mit seiner Familie vor vielen Jahren nach Kerdonien geflüchtet, als der Krieg zwi-schen den Magikern und den von ihnen unterdrückten Ko-bolden ausgebrochen war. Kedrich war ein selbstbewusster junger Mann, fleißig und willensstark, der sich wie sein Vater ganz der Wissenschaft der Magie versprochen hatte. Als der Alarm gekommen war, hatte er vor dem Stadttor mit seinem Freund Furid von einem Stand aus Talismane und Amulette verkauft. Er stand gerne hier, der Strom, der Ein- und Ausreisenden nahm selten ab, das Geschäft lief gut, und es gab immer etwas Interessantes zu sehen.
         Der heutige Tag war wie jeder andere gewesen, morgens hatte er seinen Verkaufsstand aufgebaut, die Sonne war warm im Osten aufgegangen. Reisende, Händler, Reiter, Fußvolk waren durch das Tor gekommen und gegangen. Mit beherzten Rufen hatten Kedrich und Furid die magi-schen Wirkungen ihrer Waren angepriesen: Halsbänder und Ringe, die die Person, die es trug, vor Krankheit und Ver-derben schützen sollten.
         Gegen Mittag setzten sie sich hinter den Stand ins Gras, streckten die Füße aus und begannen, ihr mitgebrachtes Es-sen auszupacken. Doch es war den beiden nicht vergönnt geblieben, in Ruhe zu essen. Ohne Vorwarnung hatten erst die Glocken der Burg, dann mit vereinter Kraft auch die Glocken der Stadt angefangen zu läuten, und sowohl die Reisenden als auch die beiden Freunde in einen Zustand der Verwirrung und beginnenden Furcht versetzt.
    Diejenigen, die schon die Stadt verlassen hatten, waren um -gekehrt, diejenigen, die sich auf dem Weg zur Stadt befan-den, beschleunigten ihren Schritt, um noch rechtzeitig hin-ter die schützenden Mauern zu gelangen, bevor die Tore geschlossen wurden. Kedrich und Furid packten in aller Eile ihren Stand zusammen, luden alles auf einen Handkar-ren und machten sich auf den Heimweg, voll Neugierde, was der Alarm und die Aufregung zu bedeuten hatten.
         Zu Hause angelangt erfuhr Kedrich von seiner Mutter, dass Vater sich schon auf den Weg zum Schlossplatz ge-macht hatte, wie vorgeschrieben in solchen Fällen. Wenn die Alarmglocken läuteten, musste sich jeder waffentaug-liche Mann zum Schloss begeben.
    Kedrich drängte sich durch die überfüllten Straßen zum Schlossplatz. Dicht standen dort die herbeigeeilten Männer beisammen, in ihrer Mitte, auf einer kleinen Erhöhung, stand der Herold des Königs.
         Immer wieder, mit lauter eindringlicher Stimme wieder-holte dieser den Befehl des Königs: „Eine feindliche Armee ist im Anzug, jeder waffenfähige Mann muss sich am mor-gigen Tag zu früher Stunde zu den Garnisonen des Schlos-ses begeben, um dort Waffen und Rüstzeug zu erhalten.“
    Kedrich suchte vergeblich nach seinem Vater, er konnte ihn im Gedränge nicht finden.
         Auf dem Rückweg nach Hause stieß er fast mit einem groß gewachsenen jungen Mann zusammen. Es war einer von dem Waldvolk, das erkannte Kedrich sofort. Aber wa-rum befand sich ein Waldhüter in der Stadt? Das Waldvolk verließ ihr Reich, den Wald, sehr selten, dies war bekannt. Hatten die Alarmglocken ihn hierher gelockt?!
    Kedrich machte sich nicht weiter Gedanken darüber, die Mitteilung des Herolds erfüllte ihn ganz. Wer waren die Feinde? Wie groß war ihre Anzahl und wie nah waren sie der Stadt gekommen? Hoffentlich ist Vater schon zu Hau -se, dachte Kedrich, um mir diese Fragen zu beantworten. 
     
         Bei dem Waldhüter, dem Kedrich begegnet war, han-delte es sich um niemand anderen als um Prinz Leopold, Sohn des Waldkönigs. Er hatte den Weg zur Stadt in großer Hast zurückgelegt, doch die Tore waren bei seiner Ankunft schon geschlossen gewesen. Erst als er seinen Namen ge-nannt hatte, war ihm Einlass gewährt worden.
    Die Wachen bestätigten ihm die Zeichen, die Wlau, sein Freund, in die Erde geschrieben hatte.
    Sorge um seine Geliebte, um Prinzessin Sibele, erhitzte des jungen Mannes Blut. Sofort wollte er zu ihr, um sie zu sehen und zu beschützen. Beim Schloss angekommen wur-de

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