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Sternenstaub im Kirschbaum

Sternenstaub im Kirschbaum

Titel: Sternenstaub im Kirschbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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deine echte wahre Liebe!«, rief eine weitere Vicia, die in einem anderen Käfig ähnlicher Bauart verharrte. Sein Instinkt hatte ihn nicht im Stich gelassen. Hier war Zauberei im Spiel. Binnen kürzester Zeit riefen ihn 17 weitere Versionen Vicias an und schworen ihm ewige Treue. Inklusive kecker Versprechen für die Hochzeitsnacht, die ihm die Schamesröte ins Gesicht trieb en. Von einigen Dingen wusste er gar nicht, dass man so etwas machen konnte.
     
    »Was denn?«, wollte sein Enkelsohn wissen.
    »Diesen Teil der Geschichte erzähle ich dir wenn keine Damen anwesend sind.«
     
    »Mädels ... ich glaube, das wird nichts mit uns«, erklärte er, der Situation gewachsen, und suchte weiter.
    »Orakel?« Doch das Orakel von Granadilla antwortet e nicht und Musa wollte auch nicht wissen, welche obskuren Spielchen hier liefen, wenn er mit denen allein war. Am Rand des Gewölbes waren lauter Zellen. Das war ein Gefängnis, Musa hatte ein Dämonengefängnis gefunden.
    Nur was sollte er jetzt tun? Weglaufen? Er hatte die Tür zerstört, jeder Idiot konnte hier hereinkommen und was derjenige dann mit Dämonen machte, die ihm die innersten Wünsche zu erfüllen versprachen, wollte er sich besser nicht vorstellen. Musa musste das Orakel finden und die Tür verschließen. Nebenbei musste er noch seinen Meister aus dem Erdloch bekommen, den Himmlischen Diener finden und Lerchensporn vor dem Untergang retten. Puh, das war ziemlich viel für den Nachmittag. Zudem meldete sich inzwischen auch sein leerer Magen.
    In der Mitte des Gewölbes stand ein Pult, auf dem ein großes goldenes Buch lag. Musa mochte eigentlich auch nicht lesen, nur dieses Buch glitzerte und ansonsten fand er in diesem Drecksloch nichts von Interesse.
    »Bitte lies uns eine Geschichte vor«, seufzte der Vicia-Chor sehnsüchtig. Musa lächelte, die hätten alles für ihn gemacht.
    »Wer seid ihr?«, fragte er laut.
    »Ich bin es , Vicia. Die Frau, die du liebst.«
    »Falsche Antwort. So werde ich euch nichts vorlesen«, fügte er seiner Frage hinzu. Das goldene Buch enthielt viele Gedichte und kurze Geschichten über Ehrlichkeit, Anstand und weiteren Kram dieser Art.
    Musa ging zu der ersten Vicia, die ihn angesprochen hatte. »Los! Zeig mir, wie du aussiehst!«
    »Gerne«, antwortete Vicia und streifte sich ihr Kleid von den Schultern, unter dem sie nicht sonderlich viel trug.
    Musa hustete verlegen. »Verdammt! Ich will dein wahres Antlitz sehen. Ich werde nicht auf deinen Zauber hereinfallen.«
    Enttäuscht streifte sich das Wesen auch die nackte Haut von den Schultern. Wie das Kleid zuvor, lagen nun auch Haut und Haare der Prinzessin am Boden der geschmiedeten Zelle. Um dort einen Moment später zu Staub zu zerfallen.
    »Ich bin ein Dämon«, erklärte das Wesen resigniert und schaute zu Boden. Auch die Begehrlichkeiten der anderen Vicia Dämonen zerfielen zu Staub.
    »Und Gefangener des weißen Drachengeistes?«
    »Ja«, antwortete der Dämon gequält.
    »Sag mir deinen richtigen Namen?«
    »Picea.« Dieser Name sagte Musa nichts.
     
    »Und wo war Cardamine?«, fragte seine Enkeltochter neugierig.
    »Nicht so ungeduldig!«
     
    Musa stellte fest, dass er mit den Dämonen nicht weiterkam. Zum Glück waren alle gut verstaut. Er musste nur den weißen Drachengeist finden und die Tür wieder reparieren. Dann würde alles gut werden.
    »Ich helfe dir, den weißen Drachengeist zu finden«, erklärte Picea und ließ einen blauen Lichtkegel ein Stück entfernt auf den Boden scheinen. »Dort liegt er ... und bitte lege ein gutes Wort für mich ein.«
    »Versuche nicht , mich zu täuschen.« Musa wollte sich nur ungern von Dämonen helfen lassen, deren Hilfe meist mit zweifelhaften Absichten verbunden war.
    »Nein, nein ... sieh nach. Ich habe nicht gelogen. Du findest den weißen Drachengeist bei dem blauen Licht. Er braucht deine Hilfe.« Picea klang hörbar bemüht.
    Zu Musas Überraschung hatte der Dämon nicht gelogen, bei dem blauen Licht lag der weiße Drachengeist, kaum größer als seine Hand und halt ziemlich durchsichtig. Vorsichtig nahm er ihn auf und wunderte sich, dass sich dieses sonderbare Wesen anfühlte wie ein haarloses Eichhörnchen mit Flügeln. Warm und leise atmend, vermutlich war er der Erste, der jemals einen weißen Drachengeist in Händen hielt. Es dauerte nur wenige Augenblicke und die durchsichtige Haut färbte sich schneeweiß, was allerdings den Drachengeist auch nicht aufwachen ließ. Nur ein schwaches weißes Licht bewegte sich

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