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Sternenstaub

Sternenstaub

Titel: Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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hatte. »Los, noch mal.«
    Komm schon, Santo, starr mich nicht an, als wollte ich von der Klippe springen.
    Iason trat vor mich. »Nein!«
    Skyto taxierte ihn argwöhnisch. »Geh aus dem Weg, Iason.«
    Aber Iason blieb stehen wie ein Fels.
    Skytos Miene wurde stählern. »Aus dem Weg. Das ist ein Befehl!«
    Keine Reaktion.
    Eine angespannte Stille verband sie. Gegenseitig fixierten sie sich.
    »Du widersetzt dich mir? Mir!? «
    »Sieht so aus. Ich bin Mias Wächter. Und das hier geht zu weit.«
    Das Silber aus Skytos Augen bündelte sich, was mir einen üblen Schrecken einjagte. Ich bekam richtig Angst um Iason. Spätestens seit letztem Winter wusste ich, dass Skyto zu allen Mitteln griff, um die Einheit der Wächter zu wahren.
    Aber Iason blieb vor mir stehen und konfrontierte Skyto mit eisiger Entschlossenheit. Keiner der Umstehenden hätte seine Anspannung bemerkt, aber ich konnte sie fühlen. Er wusste, wie gefährlich Skyto war.
    Ich wischte mit dem Handrücken unter meiner blutenden Nase entlang. »Iason, bitte, ich muss, ich möchte das lernen.« Sein Körper versteifte sich. Okay, zumindest hörte er mir schon mal zu. »Das hier hinzukriegen, ist meine einzige Möglichkeit zu bestehen, falls Lokondra mich in die Finger bekommt.«
    »Das wird er nicht.«
    »Und wenn doch?« Sanft fasste ich ihn am Arm. »Ein Grund, weshalb ich dich so sehr liebe, ist, dass du mich immer selbstbestimmt hast sein lassen, und das hier, Iason, ist meine Entscheidung. Geh bitte zur Seite. Ich will nicht, dass Skyto dir wehtut.«
    Kurz, ganz kurz huschte eine leise Irritation durch Skytos Augen. So wie immer, wenn ich ihn mit meinen Handlungen darauf stieß, wie ich als Irdin die Dinge sah. Und Iason? Mit einem wütenden Zischlaut presste er die Faust an die Stirn und trat schräg hinter mich, wo er sich abrupt umdrehte, als könnte er das nicht länger mit ansehen.
    Skyto strich sich nachdenklich mit dem Finger über seine Unterlippe. Seine Augen begannen zu funkeln und sein Strahlen zog sich noch mehr zusammen. Und in eben dieser Sekunde spürte ich, wie meine Hand nach Ajas Axt griff, die neben mir an den Jadis gelehnt stand. Ich holte aus … um Himmels Willen … öffnete den Mund. Wollte schreien. Iason warnen! Aber auch das verbat Skytos Wille mir. Ich hob die Axt höher, hielt sie über meinen Kopf.
    Iason, dreh dich um! Pass auf! Oh mein Gott!
    W as tat ich da? Das durfte nicht sein! Ich wollte das nicht. Gott! Lass mich irgendetwas tun! Meine Hände zitterten, so sehr kämpfte ich um meine Selbstbestimmung. Ich stemmte mich gegen die fremde Macht. Meine Arme verloren an Kraft, fremder Wille zog sie nach unten, ließ sie ausholen. Nein! Nicht!!! Iason!
    In dieser Sekunde ließ ich die Axt los und sie fiel mit lautem Scheppern auf den Boden. Iason fuhr herum, starrte erst mich mit weit aufgerissenen Augen an und dann die Axt. Für einige Sekunden stand ihm die Verblüffung ins Gesicht geschrieben.
    Skyto spreizte die Finger und legte auf außerirdische Weise den Kopf schief. »Level neun.« Ein klares Triumphgefühl blitzte aus seinen Augen. Und erst da wurde mir so richtig bewusst, dass ich mich gerade gegen seine Initiation behauptet hatte. Für Iason hatte ich mich durchgesetzt! Und zwar, wow, auf Level neun! Allerdings minderte dieser erleichternde Gedanke meinen Schock nur bedingt. Iasons Miene aber leuchtete deutlich auf. Er hob mich hoch und drehte mich eine begeisterte Runde im Kreis. »Mia! Ich fass es nicht! Du hast es geschafft!«
    Lyra schlug sich stöhnend gegen die Stirn. »Warum sind wir da nicht schon früher drauf gekommen!«
    Ich war stinkwütend. Wenn mein Blick ebenso töten könnte wie seiner, wäre Skyto jetzt hundert pro tot umgefallen. Und jetzt, jetzt fing der dreckige Mistkerl auch noch an zu grinsen!
    »Du Vollarsch!«, brüllte ich Skyto an. »Ihr seid doch echt alle bescheuert!«, rief ich in die Runde. »Um ein Haar hätte ich Iason den Schädel gespalten.«
    Finn verschränkte gelassen die Arme und lehnte sich mit der Schulter an den Jadis. »Hast du aber nicht, oder?« Er hob eine Braue, als wollte er mir damit etwas sagen. Nur, dass ich den Code nicht kannte. Ich funkelte ihn an.
    »Unsere Emoschleuder läuft wieder auf vollen Touren, hm?«
    Okay, hier handelte es sich eindeutig um einen loduunischen Code, den ich mit Sicherheit auch gar nicht verstehen wollte. Pah!
    Erst da bemerkte ich, dass es plötzlich ganz still geworden war. Und ich musste auch nicht lange ergründen, weshalb. Die

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