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Sternenstaub

Sternenstaub

Titel: Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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müssen, damit ich mich ganz auf diesen Kampf konzentrieren kann. Aber wir werden Hell bei dir lassen. Und auch Luna. Er kennt sich gut in den Wäldern aus und sie ist eine schnelle Sleiterin, so kann sie mich sofort verständigen, falls sie voraussieht, dass dir Gefahr droht.«
    Luna, einst das Mädchen ohne Sinn und heute … Sie hatte gesehen, was da auf uns zukam.
    Skyto zog los, um die Waffen zu holen, die sie hier in einer kleinen Höhle unter dem Delos aufbewahrten, als sich ein Schatten neben mir auf den Platz legte.
    Ajas.
    »Was ist los? Ich habe Skyto mit Ky gerade die Waffenkammer ausräumen sehen.«
    Iason drehte sich um und ich spürte, wie er um Worte kämpfte. Eine ganze Weile blickte er seinen Vater nur an.
    »Antworte, Iason!«, befahl Ajas.
    »Lokondra … er wird das Fort angreifen. In neun Tagen, wenn die Kinder landen.«
    Ajas wurde weiß. Diese Nachricht und seine Gedanken an Hope ließen ihn in der Sekunde um Jahre altern. Mein Gott, was musste dieser Mann eigentlich noch alles ertragen? Sein sonst so friedliches goldenes Leuchten veränderte sich. Kälte trat daraus hervor, Hass. »Ruf deinen Bruder, Iason. Ich helfe Skyto mit den Gewehren.«
    »Ajas!« Iason bekam ihn gerade noch an der Jacke zu greifen. »Bleib du bei Bo. Ich bringe dir Hope zurück, versprochen.«
    Mit einer einzigen Bewegung drehte Ajas sich um die eigene Achse und trat zeitgleich einen Schritt auf Iason zu. »Wann wirst du endlich begreifen?« Jäh packte er Iason am Revers und presste die Stirn gegen seine. »Ich habe dort nicht nur Hope zu beschützen, Iason, sondern auch dich, Rojan und Kaja.«
    Aber auch Iason wirkte in keiner Weise, als wollte er nachgeben. Die beiden waren eben aus einem Holz. »Es ist nun mal mein Sinn, euch zu …«
    »Schweig!«, presste Ajas durch die Zähne. »Noch ein Wort, und ich werde dich eigenhändig in einen energetischen Käfig sperren, bis wir mit Hope zurückkommen. Ich schwöre bei allem, was mir jemals etwas wert war, davon kann mich auch Skyto nicht abhalten!«
    Wenige Minuten später kehrte Skyto mit Ajas und einem Wachmann zurück. Alle hatten etliche Gewehre geschultert. Heute weiß ich, es waren Sturmgewehre. Selbst Jola trat mit enger Hose, hochgeschlossenem Oberteil und einem Scharfschützengewehr aus dem Haus. Die Gewissheit, dass sie tatsächlich alle gingen, legte sich wie eine kalte Hand um meine Eingeweide.
    »Mia!« Sie kam auf uns zu. Ihre angespannte Körperhaltung verriet, dass sie sich zwang, nicht darüber nachzudenken, was sie gerade tat. Ihr hastiges goldenes Flimmern hatte gleichermaßen etwas Flehendes und Drängendes. Sie nahm meine Hände in ihre und drückte sie. »Mirjam und du, kümmert ihr euch um Bo und die anderen Kinder?«
    Ich versprach es ihr, als auch Ajna, Ariels Mum, mit einem Spaten bewaffnet auf uns zukam.
    »Nein«, flüsterte Jola und ließ mich bei ihrem Anblick los.
    »Es gibt nicht genügend Waffen«, sagte Ajna mit entschuldigendem Blick auf ihr Werkzeug.
    Bestimmt legte Jola ihre beiden Hände, die eben noch so zärtlich meine gedrückt hatten, auf Ajnas Schultern. »Nein, Ajna, du bleibst bei deinen Kindern. Dich drängt keine Not zu tun, was wir tun müssen.«
    Ajna traten Tränen in ihre Augen. »Du und deine Familie, ihr wart immer für uns da. Ihr habt uns beigestanden, als sie Trom hingerichtet haben. Lasst mich nun euch …«
    »Eben deshalb«, unterbrach Jola sie. »Der Vater deiner Kinder ist schon Opfer dieses Krieges geworden. Und auch Ariel hat so viel durchleiden müssen. Ajna, deine Kinder leben im Gegensatz zu unseren nun endlich hier in Sicherheit. Seit Troms Tod trägst du die alleinige Verantwortung für sie. Lass nicht zu, dass sie auch noch dich verlieren. Dein Sinn ist noch nicht erfüllt. Außerdem müssen ein paar von uns mit Mia bei den Kindern bleiben.«
    Redeten sie etwa von Trom, dem Brainsafer? Der Ostloduuner, der sich in Lokondras Burg eingeschleust hatte! Er war Ariels Vater!? Dann war Ariel, genau wie Hell und Mirjam, ebenfalls ein Kind der Mitte ?
    Die Blicke der beiden Frauen verhakten sich und ich sah, wie ihnen beim Abschied immer mehr Tränen in die Augen stiegen, so auch mir. Ajna nickte. Sie ließ wie betäubt den Spaten sinken.
    Inzwischen hatten sich über hundert Frauen und Männer versammelt. Das war weit mehr als die Hälfte des Clans. Ajas hielt Bo auf dem Arm, der sich leise wimmernd um den Hals seines Vaters klammerte. Mein Blick wanderte zu Iason, der einer Gruppe junger Männer und

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