Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenstaub

Sternenstaub

Titel: Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
Vom Netzwerk:
also erst mal ab.«
    Das war ja wohl nicht sein Ernst! »Du folterst Iason und tötest meine Freunde und zwei Stunden später möchtest du, dass ich dir verzeihe?«
    Lokondra hob eine Braue. »Ich töte nur, um Leben zu retten, Mia.«
    Genau das hatte Skyto auch gesagt.
    Lokondra lehnte sich zurück.
    »Bald wirst du es verstehen.«
    Ich schlug auf die Stuhllehne. »Niemals!«
    »Komm schon, Mia. Ich weiß doch, dass dein irdisches Herz auch für die Drohnen schlägt.«
    Ich stutzte. Woher wusste er das?
    Eine Weile genoss Lokondra seinen Triumph. »Du siehst, ich bin bestens informiert.«
    Hilfe, wie lange stalkte der Typ mich schon? Ich erinnerte mich daran, dass Hell einmal erzählt hatte, Taria hätte ihn, während er sich in ihrer Gewalt befand, gezwungen, seine Fähigkeiten als Chronist darauf zu verwenden, alles über mich auszukundschaften. So langsam setzten sich die Teile wie ein Puzzle zusammen. Doch an dieser Stelle kam ich nicht weiter.
    Ich straffte die Schultern und hob das Kinn. »Und jetzt?«
    Er sah mich an.
    »Wir werden mit der Verbindungsfeier warten, bis du dich etwas beruhigt hast. Solange wird sich der Rebell mit seiner Freilassung gedulden müssen.«
    »Nein!« Ich war versucht aufzuspringen, hielt mich aber zurück. »So war das nicht gemeint!«
    »Aber ich meine es so, Mia.«
    Meine Hände krampften sich um die Stuhllehnen. Ich presste die Lippen aufeinander und wandte das Gesicht ab. Verdammt! Verdammt, verdammt, verdammt!
    Lokondra funkelte mich an, anschließend lehnte er sich zurück, legte den Kopf in den Nacken und lachte hart auf. »Du musst mich verstehen. Ich möchte von deinen irdischen Gefühlen nicht gleich einen Herzinfarkt bekommen.«
    Argwöhnisch sah ich zu ihm hin. Er wusste also doch, worauf er sich da einließ – und trotzdem wollte er seinen Sinn erfüllen.
    Was das für mich hieß? Ich würde mich künftig zusammennehmen müssen.
    »Also noch einmal«, mimte er den Nachsichtigen, »wie kann ich dich glücklich machen, Mia? Mit Ausnahme von der Freilassung dieses Iason, versteht sich.«
    Iason hatte recht, Lokondra war ein perverser Spieler. So und nur so musste es sein. Aber mir blieb keine Wahl und daher versuchte ich, das Ganze wenigstens ein bisschen in die Bahn zu lenken, die mir weiterhelfen könnte.
    »Ich suche einen kleinen südloduunischen Jungen. Er ist seit dem Angriff auf die Raumstation verschwunden. Sein Name ist Tony und er, er bedeutet mir sehr viel.« Ich beschrieb ihm kurz, wie Tony aussah, und was sonst noch helfen konnte, um ihn zu finden.
    Lokondra unterzog mich einem prüfenden Blick.
    Mist, hatte ich mich damit zu weit vorgewagt?
    Aber plötzlich verlor er sich in Gedanken, während der Name durch sein überirdisches Scannerhirn scrollte. »Vom Clan der Stolzen, sagst du?«
    »Ja.«
    Lokondra schwang sich aus seinem Stuhl. »Probier du das Kleid an, ich nehme unterdessen Einsicht in die Listen.«

42
     
     
    M öchtet Ihr es Euch nicht einmal anhalten? Dann kann ich die Änderungen abstecken.«
    Okay, welchen Nutzen hätte es schon, damit zu warten. Ich ließ mir von Guinever das Kleid anlegen.
    »Guinever, tust du mir einen Gefallen?«
    »Alles, was Ihr wollt.«
    »Würdest du mich bitte nicht so höfisch ansprechen, für dich bin ich einfach nur Mia, okay?«
    »Lokondra besteht auf Etikette. Es steht mir nicht frei, Euch so vertraulich anzusprechen.«
    Also das war ja wohl … »Ich bitte dich, natürlich tut es das.«
    Als würde es sie eine Menge Überwindung kosten, sah sie zögerlich zu mir hoch.
    »Guinever, es ist mein ausdrücklicher Wunsch.« Ich betonte jedes Wort so, dass kein Zweifel blieb.
    »Wie Ihr … äh, wie du befiehlst.« Etwas verunsichert nahm sie die Hand, die ich ihr entgegenstreckte. »Guin.« Ihr Lächeln war bestimmt gut gemeint, aber es sah aus, als wäre es aus Plastik. Einfach, weil es nicht ihres war. »Du siehst wunderschön aus, Mia.«
    Ich ging zum Spiegel. Bei jedem Schritt schwang der lange Rock des Abendkleides im klassischen Empirestil mit. Ein wahrer Blickfang, mit einer Glitzerbrosche aus Krahja. Ich musste an mein blaues Kleid mit dem Schlitz denken, das ich zu meiner geplatzten Verbindungsfeier mit Iason getragen hatte. Dieser Stoff hier war kristallgrün.
    Guin steckte mit fliegenden Fingern meine Taille ab. »Weißt du, Mia, Lokondra mag dir zwar sehr streng erscheinen, aber glaube mir, du bedeutest ihm viel.«
    Das genau war ja das Problem.
    Euphorisch kreuzte sie die Hände vor der Brust. »Er

Weitere Kostenlose Bücher