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Sternenstaub

Sternenstaub

Titel: Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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blieb mir im Hals stecken, ich spürte eine seltsame Enge in meiner Brust. Der Atem erreichte immer weniger meine Lungen.
    Ariel senkte die Hände und sah mich an. »Loduun ist warm und weich – wenn er nicht da ist.«
    Mensch, war es so stickig hier drin, oder was war mit meiner Atmung los?
    »Unser Himmel sieht aus, als wäre er aus mehrfarbigem Wasser, weil sich die Wolken so schnell bewegen. Und nicht nur die Wolken, fast alles lebt und bewegt sich.«
    Ich bemühte mich um ein Lächeln und er erwiderte es.
    »Klingt toll«, sagte ich, woraufhin sich sein Blick immer mehr in sein Inneres zurückzog, fort von hier und hin zu Loduun.
    Ich ließ ihm Zeit.
    »Nicht nur wir können telekinieren. Unsere Pflanzen und Tiere können es auch.«
    Ich riss die Augen auf. Das war neu für mich.
    »Liegt es an Deneb?«, fragte ich neugierig.
    Iason hatte mir ihre überirdischen Fähigkeiten einmal damit erklärt. Ja, sie waren vielleicht in vielem auch die Weiterentwicklung von uns Menschen, wie Hell uns erläutert hatte, aber sie hatten ihre Fähigkeiten auch, weil sie näher als wir an Deneb dran waren. Deneb, der Stern, der unzählige Male größer war als die Sonne, schickte auch ein Vielfaches an Energie ins Weltall.
    Einer Legende nach, die schon vor Hunderten von Jahren den Weg zu uns gefunden hatte, wurde Deneb deshalb auch von vielen Astronomen als Kraftübertragungspunkt eingesetzt.
    In Wirklichkeit aber war seine dunkle Energie in der Lage, anderen Wesen ein Bewusstsein zu verschaffen, mit dem sie paranormale Dinge tun konnten, wenn sie nur empfänglich dafür waren.
    Eine Energie, die sogar unseren Planeten, aber noch viel mehr Loduun erreichte, weil es ja, wie gesagt, näher dran lag. Permanent umgeben davon und empfänglich für ihre Umwelt, wie die Loduuner es nun mal waren, hatte Deneb sich im Lauf ihrer Entwicklung fortwährend auf ihre Evolution ausgewirkt, bis sie alle Telepathie und Telekinese beherrschten.
    Ariels Gedanken waren inzwischen weit, weit weg, aber er nickte. Ich wollte nach seiner Hand greifen, als mir endgültig die Luft wegblieb.
    Ariel bemerkte es und kehrte augenblicklich zu mir zurück. »Was ist los?«
    Es kostete mich meine ganze Kraft, mit der Hand abzuwinken. »Nichts, es ist nur so stickig hier drin«, antwortete ich, während seine Gestalt vor meinen Augen verschwamm.
    Verdammt! Jetzt ließ mich auch noch mein Kreislauf im Stich.
    »Stimmt etwas mit dem Raumanzug nicht?«, hörte ich Ariel wie aus großer Entfernung. Mich überlief ein seltsames Zittern, das schon bald meinen gesamten Körper im Griff hatte. Ich bekam keine Luft mehr! Hilfe, ich konnte nicht mehr atmen! Mir wurde kalt.
    Ariels Blick hetzte zum Fenster. »Mist! Der Hyperraum!« Das Letzte, was ich noch wahrnahm, war, wie er aufsprang und über die Kisten aus unserem Versteck davonhechtete.
    Dann wurde alles schwarz um mich. Ich befand mich im Zentrum meines trommelnden Herzschlags, während mir das Blut dermaßen wild durch die Adern jagte, dass es ein explosionsartiges Rauschen in meinem Kopf auslöste. Gleich, das wusste ich, gleich wäre es mit mir vorbei.
    Der Druck auf meine Lungen war nicht mehr auszuhalten. Etwas zerquetschte mich bei lebendigem Leib! Ahrgg! Schmerz! Der Schmerz wurde zu Grauen. Das Grauen zu Angst. Die Angst schlich davon.
    Erlösung wiegte mich lau im Schoß der Dunkelheit. Oh süßes sanftes Nichts …
     
    Ein grelles Licht flimmerte lachsfarbenen durch meine Lider, während sich meine Sinne mühsam zurück an die Oberfläche kämpften. Blinzelnd erkundete ich die Umgebung. Alles um mich herum sah so anders aus. Instrumente, Computer und etliche medizinische Geräte. Seitlich machte ich eine verschwommene Gestalt aus. Sie kam näher. Wo war ich?
    Der Fremde beugte sich über mich und fühlte leicht meinen Puls.
    »Kannst du mich hören?«, sprach er mich an.
    Ich nickte und mein Blick fiel auf die vielen Türen ringsherum.
    Okay, es gab ja nur zwei Möglichkeiten: Entweder ich war tot oder wir waren aufgeflogen und ich befand mich in einem anderen Trakt des Raumschiffs, was garantiert eine Menge Ärger bedeutete.
    »Lebe ich noch?«, schickte ich mühsam gemurmelte Worte über meine Lippen.
    »Ja.«
    »Hm.«
    Der extrem schlanke Mann richtete sich wieder auf und ich konnte mit wachsender Klarheit das an seiner Brusttasche befestigte Namensschild mit der Aufschrift Dr. Marks erkennen. Er drehte an einem Tropf, der durch einen dünnen Schlauch mit einer Kanüle verbunden war, die in meinem

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