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Sternenstaub

Sternenstaub

Titel: Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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Schulter auf und blickte mich scharf an. »Sie beide haben sich hier eingeschlichen«, sagte er schneidend, »und neben der Tatsache, dass Sie dabei fast umgekommen wären und wir uns auf direktem Wege in ein Kriegsgebiet befinden, haben Sie damit auch noch unsere gesamten Sicherheitsvorkehrungen ins Lächerliche gezogen!« Mit einer straffen Bewegung zeigte er zur wummernden Tür, die jetzt beinahe aus den Schienen sprang. »Das wird Ihnen harte Konsequenzen einbringen«, zischte er.
    Schon klar. Erikson hatte gerade große Probleme, dieses Missgeschick seinem außerirdischen Kollegen da draußen zu erklären. Darum ging es doch.
    Wummm! »Nos ioR! Wehe, einer bringt sie vor mir um!«
    Geschockt sah Dr. Marks zu Erikson, der lediglich ein frustriertes Grunzen von sich gab, aber da öffnete Skyto sich schon per Telekinese die Tür und brauchte genau zwei Schritte durch den Raum, wobei er mir eine ganze Ladung an loduunischen Verwünschungen entgegenzischte.
    Dr. Marks stellte sich ritterlich neben mich, was mich aber ehrlich gesagt nicht sonderlich beruhigte. Skyto war so wütend, dass ihm ein regelrechtes Trommelfeuer aus den Augen loderte. Schützend hielt ich den Handrücken vor meine Augen und wollte gerade panisch in die hinterste Ecke meiner Pritsche rutschen, als er mich auch schon harsch am Arm packte. »Bist du verrückt geworden!?« Er schüttelte mich. » Was – verdammt – hast – du – getan!?«
    Obwohl Erikson gerade eben nicht besonders fürsorglich gewesen war, drängte er den Chef der Wächter jetzt zurück. Skyto blitzte mich über seine Schulter hinweg an. So, wie sich seine Jacke an den Schultern spannte, musste er alles an Selbstbeherrschung aufbieten, um Erikson nicht aus dem Weg zu boxen. Aber ein Knock-out beim Kapitän wäre sicherlich nicht so gut gekommen, das war ihm so klar wie mir.
    »Glauben Sie mir, Seljevas, die junge Frau wird eine angemessene Strafe für ihr Delikt erhalten. Sobald ihr Zustand es erlaubt, werden wir sie in Abschiebehaft nehmen und sie wird, wenn wir auf der Raumstation angekommen sind, unverzüglich mit dem nächsten Schiff …«
    »Sie werden hier gar nichts unternehmen!«, platzte es aus Skyto heraus. »Dieses Mädchen steht nämlich unter meinem verdammten Schutz!«
    Na, was denn jetzt? Konnte er sich vielleicht mal entscheiden?
    Der Commander verschränkte die Arme vor der Brust und da wusste Skyto, dass er zu weit gegangen war. Das hier war Eriksons Schiff, nicht seins.
    »Reißen Sie sich zusammen, Seljevas.«
    Nun wurde Skytos Miene eisern. Er konzentrierte seine Strahlen und fing Eriksons Blick ein. Das Gesicht des Commanders wurde leblos und leer, als würde man ihm Schicht für Schicht die Gefühle wegradieren. Skyto würde ihn doch wohl nicht initiieren? Das konnte er unmöglich machen!
    In diesem Moment trat Finn in Begleitung von zwei irdischen Astronauten durch die Tür. Skyto ließ von Erikson ab, fuhr sich durchs Haar und ging, wobei er erneut einen Schwall loduunischer Schimpfwörter durch den Raum blies.
    So wie Finn uns jetzt abwechselnd anguckte, wusste er genau, was hier um ein Haar passiert wäre. Finn kam auf mich zu. »Seid gegrüßt, Dickkopf«, sein Blick flog ohne die Spur seines sonst so üblichen Lächelns zu Ariel, »und Denunziant.« Und wieder zu mir: »Schöne Suppe, die du uns da eingebrockt hast, Mia.«
    »Ihr hättet nicht kommen müssen«, leistete ich einen leisen Widerstand.
    »So?« Er setzte sich neben mich und blickte mich mit seinem wachen gelben Strahlen an. »Was hätten wir denn deiner Meinung nach tun sollen?«
    Ich biss mir auf die Lippen. So weit hatte ich das Ganze nicht durchgeplant.
    »Ist dir eigentlich klar, was deine Mutter für Ängste aussteht, seit sie von deinem Verschwinden erfahren hat?«
    Dombuere! Mum! »Du hast ihr alles brühwarm erzählt?«
    »Natürlich«, sagte Finn, »um zu verhindern, dass auf der Erde eine Suchmeldung losgeht. Wenn die Irden jetzt auch noch glauben, dass wir dich entführt haben, würde das die Hetzjagd auf uns weiter anheizen.«
    Stimmt, daran hatte ich gar nicht gedacht. »Weiß sie, dass es mir gut geht?«
    »Ja, als du aufgewacht bist, habe ich sie verständigt.«
    Puh! »Danke.«
    Zum ersten Mal wirkte Finn ernsthaft sauer, was verständlich war. Ich machte mir ja selbst Vorwürfe, doch änderte das nichts an meiner Entscheidung.
    »Und wie geht es jetzt weiter?«
    »Wie es jetzt weitergeht!?«, platzte Skyto nun endlich der Kragen. »Wir fliegen alle nach Loduun!

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