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Sternenstaub

Sternenstaub

Titel: Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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deshalb konnte ich an diesem Ort an nichts anderes denken als an Iason. Er verkörperte, dass dieser Planet noch etwas anderes ganz Wichtiges und Wesentliches zu geben hatte als Krieg und die damit einhergehende Zerstörung und Grausamkeit. Ich rieb mir die Arme, weil der Raumanzug langsam doch versagte.
    »Ist dir kalt?« Finn stand mit seinem Flybike an meiner Seite.
    »Gibt’s hier vielleicht irgendwo Daunenjacken zum Drüberziehen?«
    Belustigt hoben sich seine Brauen. »Wir haben Sommer, Mia.« Ich sah mich um. Die Landebahn war voller Leute. Eine unbewusste Sehnsucht ließ mich umherblicken und ganz fest hoffen, dass er hier irgendwo war. Iason. Ich glaubte, schwach seinen Herzschlag zu spüren. Das war ein Zeichen, ein gutes Zeichen!
    Aber wo war er?
    Ich fand ihn nirgends. Verdammt, irgendwo musste er doch stecken. Er musste einfach.
    Der trockene Sand knirschte bei jedem meiner Schritte unter meinen Stiefeln, die mir bis zu den Knien reichten. Nur durch die eisige Brise, die mir ins Gesicht wehte, konnte ich erahnen, wie kalt es hier wirklich war, denn diese Ganzkörperanzüge waren aus einem besonderen Stoff gearbeitet, der mich, obwohl er ganz dünn und filigran war, irgendwie isolierte, wenigstens einigermaßen warmhielt und sich perfekt an meinen Körper anschmiegte, fast wie eine zweite Haut.
    Weiter und weiter blickte ich mich um … Er war nicht hier.
    Die Sorge schnürte sich um mein Herz. Skyto hatte ihm doch eine Nachricht zukommen lassen. Wenn Iason irgendwie gekonnt hätte, ich war mir sicher, er wäre gekommen.
    Stattdessen näherten sich uns ein Mann und eine Frau, beide waren Irden.
    Die Frau hatte eine strenge Hochsteckfrisur, ein spitzes Gesicht, das gerade dem elektronischen Tablet in ihrer Hand zugewandt war. Erst als sie vor mir stand, hob sie ihren Adlerblick und durchbohrte mich damit. »Mia Wiedemann?«
    »Ja.«
    Die Frau machte auf inquisitorische Art einen Haken hinter meinen Namen und der Mann zog Handschellen aus seiner Tasche.
    »Was …?« Mein Blick hetzte von ihm zu ihr.
    In der Ferne nahm ich eine Bewegung wahr. Zeitgleich rückten Skyto und Finn rechts und links an meine Seite.
    »Mia Wiedemann kommt mit mir.«
    Das Herz hüpfte mir fast aus dem Kragen. Finn legte beruhigend seine Hand an meinen Arm.
    Die Inquisitorin nahm Skyto scharf ins Visier. »Und wer sind Sie, wenn ich fragen darf?«
    »Skyto Seljevas. Leader der Wächter.«
    »Seljevas.« Die Miene der Frau veränderte sich. Sie hob die Hand, um den Mann neben sich davon abzuhalten, dass er mir die Handschellen anlegte. Ich konnte nicht sagen, ob das Skytos autoritärer Person oder seinem Bekanntheitsgrad geschuldet war. Wahrscheinlich einer Mischung aus beidem.
    »Dann ist ja alles klar.« Mit diesen Worten gab sie ihrem Adjutanten das Zeichen, ihr zu folgen.
    Tja, manchmal war es schon praktisch, Skyto auf seiner Seite zu haben.
    Finn legte die Stirn in Falten. »Seltsam. Ich dachte, das alles wäre längst geklärt.«
    »War es auch.« Skyto blickte skeptisch umher. »Irgendjemand scheint da allerdings anderer Meinung zu sein.« Konzentriert verstärkte er seinen silbernen Schein.
    Finn verengte ebenfalls die Augen und warf seine innere Flutlichtanlage an. Suchend wanderte sein Strahlen über die vielen Leute hier und bald schon blieb sein gelbes Flimmern etwas weiter rechts neben mir haften.
    »Klara!« Seine Brauen hoben sich zu zwei u-förmigen Halbkreisen.
    Klara? Mein Blick folgte seinem und traf auf ein Mädchen, nein, was rede ich da, auf ein Wesen von so erlesener Anmut, sie war ein Engel. Ihr seidiges Haar wellte sich dunkelbraun bis zur Taille. Dichte geschwungene Wimpern umrahmten ihre sturmgrauen Augen, aus denen ein schwarz-weiß marmoriertes Strahlen drang. Ihr puppenhaftes, fein gemeißeltes Gesicht würde jedes Model erbsengrün vor Neid werden lassen, von ihrer Figur gar nicht erst zu sprechen. Mir wurde ganz anders.
    Ihre vollen Lippen hoben sich zu einem Lächeln. Sie strahlte. »Hey, Sky! Finn!«
    Skytos Augen leuchteten ungewöhnlich hell auf. Er breitete die Arme aus und lachte sogar, als Klara grazil auf ihn zugelaufen kam. Das war also das Mädchen, das Iason hier auf Loduun bestimmt war.
    Skyto drückte sie. »Bin ich froh, dich zu sehen. Lass dich anschauen!« Er hielt sie eine Armeslänge von sich entfernt. »Du wirst immer hübscher.«
    Na super, genau so hatte ich mir die Ankunft hier vorgestellt. Iason war weit und breit nicht zu sehen und stattdessen empfing uns seine verblüffend

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