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Sternenwind - Roman

Sternenwind - Roman

Titel: Sternenwind - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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mehrere Meter entfernt und sahen zu. Unter ihnen war auch Eric, der von seiner Aufgabe zurückgekehrt war. Er wirkte verschämt. Die anderen machten einen neugierigen und verwirrten, aber keinen bedrohlichen Eindruck.
    Stile sah Bryan an und musterte sein zerstörtes Gesicht und den Gips. Nun zeigte seine Miene Verwirrung und Besorgnis. »Es tut mir leid, Bryan. So etwas hast du nicht verdient. Ich habe gesehen, wie du völlig ruhig geblieben bist, als sie dich schikaniert haben. Ich hätte genauso gehandelt wie du, nur viel früher.«
    Bryan sah Stile ohne Regung an. Nur seine Augen waren glasig vom körperlichen Schmerz. Er brachte ein knappes Nicken zustande, und eine Seite seines Mundes verzog sich zum Ansatz eines Lächelns, aber er sagte nichts.
    Stile ließ die Hand mit der Betäubungswaffe sinken. »Ihr beiden seid in Ordnung.« Er schluckte. »Ich wünsche euch eine sichere Abreise.«
    Ich stieß einen langen Seufzer der Erleichterung aus.
    Wir gingen weiter, mussten uns aber Bryans quälend langsamen Schritten anpassen. »Wie wollen wir ihn raufkriegen?«, zischte ich Tom zu. »Er kann nicht auf die Strickleiter steigen.«
    Tom runzelte die Stirn. »Ich weiß es nicht.«
    Eric schien das gleiche Problem erkannt zu haben. Er sprach langsam und bedächtig. »Kann ich euch helfen?«
    Ich musterte ihn von oben bis unten. Seine Miene war ernst, aber entspannt. Er hatte keine Waffe dabei. Ich hatte ihn noch nie mit einer Waffe gesehen, ich hatte ihn noch nicht einmal jagen sehen. Ich nickte und hielt mich ein Stück abseits, von wo ich alles beobachten konnte. Die Mikrowellenwaffe lag in meiner Hand und fühlte sich jetzt nicht mehr so schwer an. »Ich werde von hier aus aufpassen.«
    Bryan drehte sich mit gequältem Blick zu mir herum. »Wohin gehe ich?« Er blinzelte mich verwirrt an. Er wusste nichts von der Neuen Schöpfung oder dem Gleiter oder Josephs Fähigkeiten. Und in dieser Situation konnte ich nicht darüber sprechen.
    »Möchtest du in Artistos bleiben?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich möchte bei dir bleiben.«
    »Es ist sicherer, wenn du gehst«, stieß ich mühsam hervor und unterdrückte einen neuen Schwall Tränen. »Vertrau mir.«
    Er nickte, langsam und schmerzhaft. »Wohin?«, fragte er noch einmal.
    »Weit weg.« Tiefe Traurigkeit erfüllte mich. »So weit, dass ich dich vielleicht nie wiedersehe.«
    »Ich wollte nicht, dass es so kommt«, sagte er. »Es tut mir leid. Ich habe dich im Stich gelassen.«
    Ich konnte nicht zu ihm gehen, ich durfte nicht in meiner Wachsamkeit nachlassen, also sagte ich: »Du wirst immer ein Teil meiner Familie sein.«
    »Kommst du hier zurecht?«, fragte Bryan.
    Ein Blick zu Tom, der mich mit einem knappen Lächeln ansah. Es war verbittert und zugleich ermutigend. »Ich glaube schon. Geh jetzt.«
    Der Blick, mit dem Bryan mir antwortete, war verwirrt. »Danke«, murmelte er dennoch. »Danke, dass du mich hier herausgeholt hast.« Er wandte sich Tiger zu, stand entschlossen da und wartete darauf, dass man ihm beim Aufsteigen half. Er konnte es nicht ausstehen, schwach zu sein, also war mir klar, dass dieser Moment für ihn sehr schlimm war. Sein Kopf war fast auf gleicher Höhe mit Tigers breitem Rücken, da er einen Kopf größer als Tom oder Eric und erheblich breiter als die beiden war. Tom legte die Hände zu einer Räuberleiter zusammen, und Eric hielt sich in der Nähe. Bryan trat mit dem gesunden Fuß in Toms Hände und griff mit der verletzten Hand nach dem Sattel. Es fiel ihm schwer, einen sicheren Halt zu finden. Eric stemmte Bryans vergipstes Bein hoch, die Hände unbeholfen um die dicken Schenkel gelegt. Dann ging Tom in die Hocke und schob Bryans gesundes Knie auf seine Schulter, um dann aufzustehen. Bryan fiel quer über den Sattel. Sein Gesicht war vor Schmerz verzerrt, und seine Augen wurden glasig. Aber er schrie nicht. Er schwang lediglich das Bein über den hohen Sattel und setzte sich auf.
    Tiger drehte sich um und blickte mich verwundert an. »Trag ihn vorsichtig«, flüsterte ich ihr zu.
    Ich musste zurück. »Tom, kannst du hier bei Bryan bleiben?«
    Tom nickte. »Pass gut auf dich auf«, sagte er.
    Es würde Konsequenzen für ihn haben, dass er uns half. Meine Stimme klang erstickt, als ich sagte: »Ich danke dir.«
    Ein weiterer Blitz, weiter entfernt, in der Nähe des Hochwegs, gefolgt von einem langen Donnergrollen. Nur noch eine Stunde bis Anbruch der Dunkelheit. Wir mussten es zu Ende bringen. »Joseph. Ich hole jetzt Alicia. Komm

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