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Sternenzauber

Sternenzauber

Titel: Sternenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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einiges atemberaubender als in ihren Fantasien.

    Er war zwar genauso groß, dunkel und hinreißend, aber in ihren Tagträumen war seine tiefe warme Stimme nicht genügend zur Geltung gekommen und auch nicht die riesengroßen Augen, die doch sicher von Eyeliner und Wimperntusche umrahmt waren, um so intensiv zu wirken … auch nicht die engen schwarzen Jeans, der lässige schwarze Pullover, die dünne Kette aus Elfenbeinperlen um seinen Hals, der einzelne kleine goldene Ohrring oder das lange schwarze Haar, das abgestuft seidig auf seine Schultern und zu diesen sagenhaften Augen fiel … auch nicht die sinnlichen Lippen, diese Wangenknochen, sein Lächeln und …
    Als Clemmie merkte, dass ihr der Mund offen stand, klappte sie ihn ruckartig zu.
    »Ich glaube ja nicht, dass du wirklich Bye-bye heißt.« Guy lächelte immer noch, »es sei denn, dein Familienname wäre Miss-American-Pie. Obwohl ich Schulfreunde hatte, die Midsummer und Rhapsody hießen. Ganz schön hart für Jungs.«
    »Ich bin Clemmie Coddle«, sagte Clemmie und merkte entsetzt, dass sie klang, als hätte sie ein Papiertaschentuch im Mund. »Und ich wollte mich gerade verabschieden.«
    »Schade.« Guy zuckte die Achseln. »Wo wir uns doch so prima verstanden haben. Bist du eine Kundin? Tut mir leid, Steve hält mich sonst über die Aufträge immer auf dem Laufenden.«
    Steve? Steve war wohl der Dritte im Bunde. YaYa hatte gesagt, sie arbeiteten hier zu dritt – bei »Kundin« und »Aufträge« dachte Clemmie nur an die Pornofilme. Mensch! Natürlich! Steve war wahrscheinlich der Typ mit dem Schnauzbart und dem Ledertanga. Ihr Filmpartner!
    Aber was zum Teufel hatte Guy Devlin damit zu tun? Er war doch wohl nicht auch im Pornogeschäft? Es sei denn, das wäre für ihn ein lukrativer Nebenverdienst. Die Wahrheit kannte
sie nicht, aber irgendwas war in diesem verrückten Laden garantiert oberfaul, und es wäre eindeutig besser, wenn sie sich schleunigst aus dem Staub machte. O Gott – wenn sie das Phoebe erzählte – die würde ihr garantiert kein Wort davon glauben.
    Zum Glück erwartete Guy keine Antwort von ihr. »Ach nein, wie dumm von mir. Du bist bestimmt die neue – ah! Wunderbar! Da ist er ja!« Guy hatte beim Blick über Clemmies Schulter plötzlich die Ratte entdeckt und gab seltsame Locklaute von sich. »Ein Glück – ich dachte schon, er wäre wieder aus dem Haus geflitzt. Komm her, Süßer.«
    Die Ratte trippelte mit bebenden Schnurrhaaren und aufgerichtetem Schwanz freudig erregt durchs Büro, stellte sich wieder auf die Hinterbeine, sodass ihre kleinen Pfoten an Guy Devlins Jeans kratzten, und hüpfte begeistert auf und ab.
    Immer noch gurrend nahm Guy sie hoch und die Ratte legte sich auf seine Schultern, von wo aus sie Clemmie mit ihren von einer dunklen Banditenmaske auf hellem Grund umrahmten klugen Knopfaugen triumphierend anfunkelte.
    »Das ist Suggs«, sagte Guy Devlin und kraulte das dunkelbraune Tier unter dem Kinn. »Suggs, das ist Clemmie. Leider mag sie dich wohl nicht besonders.«
    »Stimmt nicht – er hat mich nur erschreckt, das ist alles. Eigentlich«, verteidigte sich Clemmie, »mag ich alle Tiere. Sogar Ratten.«
    »Ratten! Ratten ?« Guy und Suggs sahen sie schief an. »Suggs ist keine Ratte! Er sieht auch nicht aus wie eine Ratte! Er ist auch kein Nagetier, sondern gehört zu den Mardern.«
    »Zu den was?«
    »Zu den Mardern, der gleichen Tierfamilie wie Otter und Waschbären. Suggs ist ein Frettchen, gehört zur Gattung der Iltisse. Ein zahmes Hausfrettchen. Ein innig geliebtes Frettchen.
Ein überaus geschätztes Frettchen. Du musst dich bei ihm entschuldigen.«
    »Entschuldige, Suggs«, sagte Clemmie und lachte. Selbst in ihren eigenen Ohren klangt das nicht wie ihr normales Lachen, aber hey, was war an dieser Situation schon normal? »Macht er als Statist bei den Filmen mit?«
    Suggs zappelte ein bisschen.
    »Ich verstehe nicht ganz.« Guy zog fragend die Augenbrauen hoch. »Was denn für Filme?«
    Clemmie wollte gerade in eine Tirade über die Ausbeutung der Frau ausbrechen und loszetern, dass man sie unter Vorspiegelung falscher Tatsachen hierhergelockt hatte und wieso jemand mit einer so erfolgreichen Feuerwerksfirma es überhaupt nötig hätte, sich mit Pornofilmen abzugeben, als YaYa – ohne den Pelzmantel, stattdessen in einer pinkfarbenen Kaschmirstrickjacke und aberwitzig hochhackigen pinkfarbenen Schuhen – mit Hüftschwung wieder ins Zimmer tänzelte.
    »Ach wie nett. Ihr habt euch schon kennen

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