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Sternenzauber

Sternenzauber

Titel: Sternenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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überqualifiziert?«
    Clemmie schluckte. Sie konnte nicht länger lügen. »Ich habe Chemie studiert. Und seit ich alt genug war, ein Streichholz anzuzünden, habe auch ich Experimente gemacht, um eigene Feuerwerkskörper zu bauen. Daher kannte ich die Bücher in deiner Bibliothek und wusste, wie Feuerwerke funktionieren und natürlich auch, was es mit den Chemikalien auf sich hat. Ich hatte zahllose langweilige Jobs, weil der einzige Job, den ich je wollte – nun – dieser hier ist.«
    Guy wandte sich von der Werkbank ab und schaute aus dem Fenster. Sein Rücken sah ziemlich abweisend aus. »Wo hast du studiert?«, fragte er misstrauisch.
    »Cambridge.«
    »Und wie war deine Abschlussnote?«
    »Ich – ich hatte eine Eins.«
    Er drehte sich um. »Mist. Bessere Note als ich. Bessere Uni als ich.«
    »Echt?«
    »Ja, echt. Ich hatte Zwei Komma Eins. Aber diese Information solltest du besser gleich wieder vergessen.«
    »Welche Information?«
    »Wie schön, dass wir uns so gut verstehen.« Er machte ein Gesicht, als könne er sich nur mit Mühe das Lachen verkneifen.
»So, und wann hattest du vor, uns wissen zu lassen, dass du mehr zu bieten hast als ein hübsches Gesicht?«
    Meinte er das ernst?, fragte Clemmie sich aufgeregt. War das ein Kompliment? Oder einfach nur eine abgenutzte Redewendung? Nicht, dass es eine Rolle spielte, da Guy ja schwul war, aber trotzdem …
    »Ich hatte gehofft, es wäre nicht notwendig. Hör zu, es tut mir leid. Ich wollte euch nicht hinters Licht führen, aber ich wollte diesen Job und nun, tja, ich liebe diese Arbeit und ich dachte, wenn du über mein Studium und meine amateurhafte Bombenbastelei Bescheid wüsstest, würdest du denken, ich wollte mich in die Pyrotechnik hineindrängen oder bald eine Gehaltserhöhung verlangen oder so. Und das will ich ja gar nicht.« Sie holte tief Luft. »Alles, was ich will, ist weiter hier arbeiten, als Büromädchen für alles und …«
    »Du glaubst doch nicht im Ernst, dass das jetzt noch möglich ist?«

7. Kapitel
    O Gott!« Clemmie schüttelte den Kopf. »Du kannst mich doch jetzt nicht feuern! Ich bin hier wirklich glücklich.«
    »Feuern? Ich habe nicht vor, dich rauszuwerfen.« Guy kritzelte anhand seines Terminkalenders einige Notizen auf die Papiere. »Warum in aller Welt sollte ich dich feuern wollen? Ich wusste von Anfang an, dass du mehr drauf hast, als eine angenehme Telefonstimme und effiziente E-Mail-Verwaltung. Den ganzen Quatsch von wegen, du hättest dich für ein Schulprojekt mit dem Thema Feuerwerk beschäftigt und würdest Pyro-Sendungen im Fernsehen anschauen, habe ich dir sowieso nicht wirklich abgekauft.«
    »Nicht?«
    Guy schüttelte den Kopf. Sein schwarzes Haar fiel ihm seidig ins Gesicht. Clemmie kribbelte es in den Fingern, es zu streicheln. Er blickte auf. »Nein. Ich glaube dir gern, dass du diese Sendungen ansiehst – tun wir alle -, aber einmal ein Feuerwerkfreak, immer ein Feuerwerkfreak, und ich erkenne alle gleichgesinnten Bombenbastler.«
    Clemmie grinste. »Ich hätte wirklich schon früher Farbe bekennen sollen, wie meine Freundin Chelsea immer sagt, aber ich hatte Angst, dass du denkst – nun, was du ja auch gedacht hast – ich wäre eine Spionin. Vor allem nach der Erfahrung mit eurem letzten Mitarbeiter.«
    »Nun, das haben wir ja aber geklärt. Inzwischen hast du
schon bewiesen, dass du im Büro eine echte Perle bist, und YaYa mag dich sehr gern. Nachdem ich nun von deinem Chemiestudium weiß, wirst du ein noch größerer Gewinn für unsere Firma sein. Wenn ich also dein Gehalt etwas nach oben korrigiere, wärst du dann an einer Dauerstellung interessiert – mit ein paar Zusatzaufgaben? Unter nur einer Bedingung?«
    Clemmie machte im Geiste einen Luftsprung. Zeig dich nicht zu bedürftig, sagte sie sich. Wirk nicht zu begierig. Sag nicht zu schnell Ja …
    »Ob ich interessiert wäre? Na klar! Vielen, vielen Dank! Oh, aber was ist mit der Dame im Erziehungsurlaub? Und was für Zusatzaufgaben? Und unter welcher Bedingung?«
    »Jacky hat mich gestern Abend angerufen. Sie ist als Hausfrau und Mutter rundum zufrieden und möchte nicht zurückkommen. Ich hatte ohnehin vor, dir heute eine feste Stelle anzubieten – und die Extras – nun ja, du bist hier natürlich mehr als nützlich, aber ich glaube, wir könnten dich auch bei den Groß-Feuerwerken ab und zu brauchen. Würde dir das gefallen?«
    »Gefallen?« Clemmie bemühte sich vergeblich, nicht übers ganze Gesicht zu strahlen wie ein

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