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Sternenzauber

Sternenzauber

Titel: Sternenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Scherben des zerbrochenen Glases, und nachdem sie das Durcheinander weggeräumt hatte, wischte sie Suggs Pfoten mit einem Stück Küchenrolle ab und legte ihm sein Geschirr an. Im Bestreben sein improvisiertes Frühstück fortzusetzen, zappelte er heftig und sabberte Fischpaste in Clemmies Ärmel.
    »Na prost!« Sie grinste ihn an. »Jetzt stinke auch ich zum Himmel. Und schau mich bloß nicht so an – ich bin noch immer kein besonders großer Fan von dir.«
    Suggs hüpfte munter herum, ließ seinen bürstenartigen Schwanz hin und her schnellen und warf ihr aus seiner Banditenmaske kokette Blicke zu.
    »Na gut!« Sie hob ihn hoch und küsste ihn auf die Nase. »Vielleicht bin ich doch ein ganz kleines bisschen angetan von dir. Und jetzt sei brav und komm schön mit.«
    Als ihm klar geworden war, dass Clemmie nun das Sagen hatte, versuchte Suggs nicht länger die Fischpaste zurückzufordern, und wieselte zur Hintertür.
    »Kommt nicht in Frage«, erklärte ihm Clemmie, nahm einen Regenschirm aus dem Ständer neben der Tür und zog an Suggs Leine. »Wir gehen über den Hof, und nicht am Flussufer spazieren. Dazu ist es viel zu nass und windig. Wir gehen zu Guy.«
    Da. Sie hatte es ausgesprochen. Laut ausgesprochen. Weil es wirklich so war. Sie sagte es sich in Gedanken immer wieder vor. Wie einen verknallten Teenager versetzte es sie in freudige Erregung, seinen Namen auszusprechen. Sie konnte es sich gerade
noch verkneifen, ihr Stiftemäppchen über und über damit zu bekritzeln.
    Suggs warf ihr wieder einen wissenden Blick zu, dann gab er nach und trottete zufrieden neben ihr über den Hof, wobei seine kleinen Beine wie Motorkolben arbeiteten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren und den heftigen Windböen zu trotzen, die immer wieder vom Fluss her die Luft peitschten.
    »Guy ist drüben im Labor«, erklärte Syd, einer von der Feuerwerks-Crew, und sah vom Musik-Mischpult auf, als sie in den Computerraum kam. »Du musst an die Tür klopfen und rufen. Sein Handy ist hier, das nützt dir also nichts – er hat gesagt, er wolle allein sein. Er weilt heute Vormittag wohl mit den Gedanken in fernen Galaxien.«
    Alle lachten. Auch Clemmie lächelte. Der unentbehrlichen Helfermannschaft von The Gunpowder Plot war sie im Lauf ihrer ersten Woche vorgestellt worden. Diese Schar von hingebungsvollen Männern und Frauen – Ingenieure, Computerfreaks, Sprengstoffexperten und allesamt Pyrotechniker – hatte sie mit sprichwörtlich offenen Armen willkommen geheißen.
    »Sag ihm, ich brauche ihn gleich mal.« Syd fummelte an den Schiebern des Mischpults herum. »Ich komm nicht ganz dahinter, wie dieses Finale aussehen soll. Seinen Aufzeichnungen zufolge habe ich hier mehr Feuerwerk als Musik, also frag ihn doch bitte, ob ich noch irgendetwas einfügen soll, ja, Clemmie?«
    Clemmie antwortete ja, natürlich mache sie das, rannte über die nächste kalte Freifläche und eilte durch den herrlich verlockenden Lagerschuppen, wo sie sich beherrschen musste, um nicht länger bei den regenbogenfarbenen Kisten zu verweilen.
    »Guy!«, rief sie, klappte den Schirm zusammen, und hämmerte gegen die Tür. »Guy! Ich bin’s – Clemmie! Kann ich reinkommen?«
    Die Tür ging auf. In eng anliegenden Kleidern ganz in
Schwarz sah Guy einfach fantastisch aus. Er grinste. »Liebling! Wie schön, dich zu sehen.«
    Für den Bruchteil einer Sekunde blieb Clemmie fast das Herz stehen. Ihre Gedanken schlugen Purzelbäume, bis ihr aufging, dass Guy mit Suggs gesprochen hatte.
    Wie peinlich hätte das werden können! Rasch konzentrierte sie sich auf den tropfenden Regenschirm und während sie inständig hoffte, dass Guy ihr verklärtes Lächeln nicht aufgefallen war, sank Clemmies Herz in sich zusammen wie ein angestochenes Soufflee.
    Suggs tollte herum und sprang an Guys schwarzen Jeans hoch, um geknuddelt zu werden.
    Ach, glücklicher Suggs, dachte sie neidvoll und versuchte den Augenblick zu nutzen, um ihr vom Wind zerzaustes Haar halbwegs in Ordnung zu bringen.
    »Entschuldige die Störung, du hast dein Handy nicht mit, aber wir haben jede Menge Anfragen und müssen in deinen Terminplan sehen …«
    »Himmel! Er stinkt ja nach Fisch!« Guy verzog das Gesicht. »Womit hast du ihn gefüttert?«
    »Mit gar nichts«, wehrte sich Clemmie. »Er war auf Selbstbedienungs-Tour. Jemand hat die Speisekammer offengelassen.«
    »Ach – das werde ich wohl gewesen sein, tut mir leid.« Guy machte ein zerknirschtes Gesicht. »Ich hatte heute Morgen nach einer

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