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Sternenzitadelle

Sternenzitadelle

Titel: Sternenzitadelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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sich nicht gemeldet.
    Nur ein Mensch, der auf seinen Gedanken reisen konnte, ein Urmensch, der ärgste Feind von Hyponeros, konnte unbemerkt von allen Sicherheitskräften hier eindringen, ohne Alarm auszulösen.
    Außer den im Tiefschlaf ruhenden vier Personen und den bekannten Urmenschen – die Thutalin Oniki, ihr Sohn Tau Phraïm und der Oranger Tixu Oty – kannte Harkot nur zwei weitere: Jek At-Skin, vom Planeten Ut-Gen, und den Mahdi Shari von den Hymlyas, den Letzten vom Volk der Ameurynen.
    Jemand muss sie informiert haben, dass ich die Codes immer bei mir trage, dachte der Seneschall, wahrscheinlich die osgoritische Dienerin von Patriz de Blaurenaar. Denn sie war Mitglied einer Untergrundorganisation, und die Interlisten hatten gehört, wie sie etwas rief, ehe sie die Frau erschossen haben.
    Sofort hörte Harkot mit dem Versuch auf, das Gehirn seines Gegners zu durchsuchen. Zum Leidwesen der Höflinge
brach er die Audienz mit einer Geste ab, denn er brauchte Zeit zum Überlegen. Dieses Mal hatte sich das Wild direkt in die Höhle des Löwen begeben, und er würde es auf keinen Fall entkommen lassen.
     
    Das plötzliche Verstummen des Seneschalls beunruhigte Shari, während Sieur d’Ariostea wohl nichts gemerkt hatte, denn er plapperte ungeniert weiter. Shari spürte sofort, dass die kalten Tentakel nicht mehr sein Gehirn zu erforschen trachteten. Er beschloss zu handeln.
    Vor seinem inneren Auge tauchten flüchtig die Gesichter von Oniki und Tau Phraïm auf, als er entschlossen das Antra rief, um sich bei Gefahr jederzeit dematerialisieren zu können. Er hatte das Gefühl, sich zu teilen, aus seinem Körper zu schlüpfen und Zeuge seines Handelns zu sein. Der Lärm im Saal wurde immer leiser, die Umrisse verschwammen.
    Er versetzte dem Sieur d’Ariostea mit der Schulter einen derart heftigen Stoß, dass der Mann taumelnd stürzte und bei seinem Sturz mehrere Leute mit sich riss. Dann stellte er sich vor den Scaythen und griff nach dem Kapuzenrand Harkots.
     
    Mehrere Explosionen brachten erneut den Palast zum Beben. Dicke, beißend riechende Staubwolken umwallten die Sockel der Sarkophage. An mehreren Stellen wurde gekämpft, und dem Lärm nach zu urteilen, schienen die imperialen Streitkräfte die Oberhand zu gewinnen.
    »Worauf wartet Ihr noch, Eure Heiligkeit?«, schrie Adaman Mourall. »Dass Ihr von einer Todeswelle getroffen werdet? Oder dass Euch die Interlisten festnehmen und vor Gericht stellen?«

    »Ich bin nicht oft mit dieser Katzenratte einer Meinung, aber in diesem Fall hat er Recht«, sagte Maltus Haktar. »Unser Fluchtweg könnte jeden Moment von unseren Feinden abgeschnitten werden.«
    »Wenn Sie mich noch einmal Katzenratte nennen, Gärtner, reiße ich Ihnen die Eier ab!«, sagte der Exarch vor Wut schäumend und starrte seinen Feind hasserfüllt an.
    Durch die Wucht der Explosion waren die Lichtkugeln erloschen. Nur die Wandleuchten spendeten etwas Helligkeit.
    Der Muffi stellte sich zwischen die beiden Männer und sah jeden ernst an.
    »Jetzt gilt es, einen kühlen Kopf zu behalten! Ihr seid ein denkbar schlechtes Vorbild für unseren jungen Freund. Wenn Ihr gehen wollt, dann geht sofort! Aber bitte mit etwas Würde!«
    Jek stand vor Yelles Sarg und hatte entsetzliche Angst, zeigte sie aber nicht, auch wenn ihn das eine schier übermenschliche Anstrengung kostete. Der Kampflärm kam näher, und Shari war noch immer nicht erschienen. Er fühlte sich vollkommen machtlos.
    »Ich bleibe nicht eine Sekunde länger in diesem Saustall!«, schimpfte Adaman Mourall. »Die Deremats in der Werkstatt sind alle vorprogrammiert?«
    »Ihr braucht nur die Luke zu schließen und auf den Transferknopf zu drücken«, bestätigte der Muffi. »Wir treffen uns dann an dem vereinbarten Ort.«
    »Ihr wisst bereits, wohin die Reise geht. Aber ich … ich weiß nicht einmal, wohin mich dieser Wahnsinn bringen wird …«, sagte der Exarch und ging entschlossen zur Tür. Eine längere, wie fernes Donnergrollen klingende Explosion ließ Wände und Decke erbeben, und durch die halb offen stehende Tür quoll eine riesige Staubwolke.

    Adaman Mourall drehte sich um und sah Barrofill XXV. halb traurig, halb spöttisch an. »Solltet Ihr mich wirklich wiedersehen wollen, Eure Heiligkeit, rate ich Euch, mich zu begleiten …«
    Er verschwand durch die Tür. Bald wurde das Geräusch seiner Schritte vom Stakkato der Schusswaffen und dem Geschrei der Kämpfenden übertönt.
    »Sie können ihn begleiten, Maltus. Sie

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