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Sternenzitadelle

Sternenzitadelle

Titel: Sternenzitadelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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auf diese Weise konnten sie die Kontrolle über El Guazer behalten. Doch als Mitglied des Triumvirats müsstet Ihr über ein Minimum an Urteilsvermögen verfügen.«
    »Wollt Ihr damit sagen, dass die Vigilanten von den Gefolgsleuten der Erwählten besiegt werden könnten?«
    Nata drehte sich abrupt um und sah den dicken Mann eindringlich an, während den beiden Technikern kein Wort von der Unterhaltung entging, obwohl sie ständig
das Armaturenbrett überwachten. Vor ein paar Stunden hatte Nata ihnen befohlen, die Pendelraumflugzeuge an die Schleusen anzudocken. Daraus schlossen sie, dass die Landung eher als vorgesehen stattfinden würde.
    »Ja. Genau das wollte ich damit sagen«, entgegnete Nata langsam und deutlich. »Ghë kann im Augenblick mit etwa fünfzig- bis sechzigtausend Anhängern rechnen. Vielleicht gelingt es den Vigilanten, fünf- oder zehntausend zu töten. Doch früher oder später werden sie von den Aufständischen überrannt.«
    »Aber unsere Leute sind ihnen waffentechnisch gesehen weit überlegen …«
    »Selbst hoch perfektionierte Waffen können gegen eine wütende Masse nichts ausrichten. Der wachsende Hass wird sie wie ein Tsunami hinwegschwemmen.«
    Paols rundes Gesicht wurde aschfahl. Er musste sich an einem Schalthebel festhalten, sonst wäre er gestürzt. Er öffnete den Mund und rang nach Luft.
    »Sie werden uns alle töten …«
    »Nicht, wenn wir uns vorher absetzen. Wir verfügen über mehr als dreißig Pendelraumflugzeuge. Sie dürften für die Evakuierung der dreißigtausend Passagiere der vier ersten Raumschiffe genügend Platz bieten.«
    Paol wischte sich den Schweiß von der Stirn und marschierte wie ein in eine Falle geratenes Tier auf und ab. »Das ist der reine Wahnsinn! Wir haben kein Vorauskommando auf die Erde geschickt und wissen nichts über die Veränderungen, die auf Terra Mater stattgefunden haben«, sagte er mit unangenehm schriller Stimme.
    »Dann bleibt doch an Bord und schickt eine Abordnung Kastenloser zur Erkundung aus«, empfahl ihm Nata ironisch.

    »Wir tun nichts, als das Problem zu verlagern«, wandte Kwin ein. »Die Aufständischen zählen Techniker zu ihren Verbündeten. Sollten sie die Vigilanten besiegen, werden sie mit den restlichen Pendelraumflugzeugen zur Erde fliegen. Und da diese Maschinen mit denselben Koordinaten wie die unseren vorprogammiert sind, werden sie uns dort verfolgen …«
    »Jetzt kommt die Kaste der Techniker ins Spiel«, sagte sie lächelnd und deutete auf War’n und Riq.
    Die beiden Männer sahen sich fragend an.
    »Ich spreche von der Selbstzerstörung El Guazers«, präzisierte Nata. »Diese Apparatur wurde aus taktischen Gründen konzipiert. Im Fall einer drohenden Niederlage sollten die Piloten ihre Maschinen zur Explosion bringen, anstatt sie in die Hand des Feindes fallen zu lassen.«
    »Die K-Funktion …«, murmelte War’n, ebenfalls bleich geworden.
    »Richtig: Die K-Funktion!«, bestätigte Nata. »Wir brauchen nur eine Stunde zum Einschiffen und eine weitere, um uns ausreichend vom Explosionsherd zu entfernen.«
    »Aber, Schwester Nata, dann liefern wir die jetzt kämpfenden Vigilanten, die unser Leben schützen, dem Tode aus!«, protestierte War’n.
    »Sie sind bereits so gut wie tot! Dann hat ihr Leben wenigstens einen Sinn gehabt! Außerdem werden sie jeden Tag arroganter und stellen immer höhere Forderungen. Das kann Kwin nicht bestreiten. So nützlich sie uns im All waren, so schädlich könnten sie sich auf der Erde erweisen, wo sie unser Wissen und unsere Fähigkeiten nicht mehr brauchen.«
    »Sollten wir die Zerstörung El Guazers programmieren und die Erde sich als unbewohnbar erweisen, können wir
nicht ins All zurückkehren«, gab der Techniker Riq zu bedenken. »Niemand wird die K-Funktion auslösen.«
    Nata durchbohrte den Mann mit ihrem Blick, bis er den Kopf senkte.
    »Ich bin mir bewusst, was dieser Weltraumzug Eurer Kaste bedeutet, doch solltet Ihr nicht entsprechend handeln, bringt Ihr alles in Gefahr! Was ist Euch wichtiger? Die Existenz El Guazers oder Euer eigenes Leben? Dass dieser Eisenhaufen intakt bleibt oder das Leben Eurer Frauen und Kinder?«
    Nata schwieg. Sie sah den Mann an und wollte wissen, welche Wirkung ihre Worte auf ihn gemacht hatten. Da er weiterhin mit gesenktem Kopf dastand, wusste sie, dass sie gewonnen hatte, und sie sagte sich, dass sie nach nunmehr sechzig Jahren Kampf gegen Mâa und deren Seherinnen endlich gesiegt habe.
    Über Mâa, ihre eigene Schwester.
     
    Eine

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