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Sternenzitadelle

Sternenzitadelle

Titel: Sternenzitadelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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handelt, ist nicht richtig, Eure Eminenz. Dank unserer auf der Insel stationierten Gedankenleser wissen wir jetzt, dass diese Thutalin damals in ihrer Zelle einen Mann namens Shari Rampouline geliebt hat, der unter dem Namen Mahdi Shari von den Hymlyas bekannt ist.«
    Als der Scaythe den Namen ihres geliebten Prinzen aussprach, überkam Oniki ein ungeheures Glücksgefühl. Shari … Allein dieses Wort wärmte ihr Herz; es hallte in ihr wider und versprach Befreiung, Erlösung.
    »Ich habe nie von diesem Shari … von den … wie auch immer gehört«, sagte der Kardinal.
    »Er ist wahrscheinlich der Anführer der Krieger der Stille«, sagte Xaphox ungehalten.
    »Die Krieger der Stille?«, sagte Grok Auman verwundert.
»Habt Ihr nicht vor drei Jahren behauptet, dass es sie gar nicht gebe?«
    Der Großinquisitor drehte sich langsam zu dem Vikar um und sah den Mann mit seinen funkelnden gelben Augen eindringlich an. »Das müsst Ihr falsch verstanden haben, Herr Sekretär. Die Scaythen haben nie an deren Existenz gezweifelt.«
    »Aber die Imperiale Akademie der Wissenschaft und Technik …«
    »Ich fürchte, Ihr verwechselt die dogmatischen Ansichten der Akademiker mit den pragmatischen der Politiker. Die Akademie hat nur die strikten Anordnungen von Seneschall Harkot befolgt. Wie hätten Eurer Meinung nach die Völker des Ang-Imperiums reagiert, hätten wir die Existenz der Krieger der Stille bestätigt?«
    Die Worte des Scaythen lösten in dem Vikar Unbehagen aus, implizierten sie doch, dass die Staatsregierung alle Regierungen und Völker der bekannten Welten manipulierte, und vor allem bedeutete eine solche Politik eine totale Verachtung aller menschlichen Rassen.
    »Wie, glaubt Ihr, haben die Matrionen des Klosters entdeckt, dass diese junge Frau die Ordensregeln gebrochen hat?«, fuhr Xaphox fort. »Ich fand heraus, dass sich der Mahdi Shari in ihrer Zelle befand. Das teilte ich dem hier anwesenden Kardinal d’Esgouve mit, aber er glaubte mir nicht. Also schickte ich zwei Pritiv-Söldner ins Kloster. Aber da Shari ein Krieger der Stille ist, kann er auf seinen Gedanken reisen. Er trennte sich rechtzeitig von seiner Geliebten und verschwand vor dem Eintreffen der Söldner. Doch sie war dazu nicht fähig. Die Matrionen kamen und stellten fest, dass sie ihr Keuschheitsgelübde gebrochen hatte.«

    »Sehr interessant«, sagte der Vikar spöttisch. »Doch Ihr sprecht nur von der Vergangenheit. Uns jedoch interessiert die Gegenwart. Wie wäre es, Ihr würdet Eure Fähigkeiten dazu benutzen, den Sohn dieser Frau Kay gefangen zu nehmen? Ihr spracht eben von den Reaktionen lokaler Populationen. Nun, die Ephrenier wundern sich, dass es den Kohorten der Söldner nicht gelingt, im Korallenschild eines dreijährigen Kindes habhaft zu werden. Doch zwischen Verwunderung und Bewunderung ist es nur ein kleiner Schritt, ebenso wie zwischen Bewunderung und dem Aufblühen eines kirchenfeindlichen Kultes.«
    »Ich verstehe rein gar nichts von dem, was Ihr da erzählt«, sagte der Kardinal und unterdrückte ein Gähnen. »Könntet Ihr mir vielleicht mitteilen, ob wir bereits zu Mittag gegessen haben?«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er zur Tür. Er vergaß oft die Namen seiner Gesprächspartner oder irrte ziellos auf den Straßen Koralions umher, was von der Bevölkerung mit einer gewissen Schadenfreude registriert wurde. Grok Auman hatte deshalb zwei Missionare mit der Überwachung seines Vorgesetzten beauftragt. Der eine folgte dem Kardinal, der andere benachrichtigte den Sekretär. Diese Vorkehrungen hatten bisher mehrere Male das Schlimmste verhindern können.
    Oniki bemühte sich, ihre peinliche Situation zu vergessen und hörte aufmerksam der Unterhaltung zu. Bis jetzt hatte sie sich nie gefragt, warum zweihundert Pritiv-Söldner und ebenso viele einheimische Freiwillige noch nicht ihren Sohn Tau Phraïm gefangen genommen hatten.
    Die Erklärungen des Großinquisitors beantworteten nun teilweise ihre Frage.
    »Wie es scheint, hat der Mahdi Shari von den Hymlyas
einen Teil seiner übernatürlichen Kräfte auf seinen Sohn übertragen. Wie seltsam es auch erscheinen mag, die Inddikische Hexerei gehört zum genetischen Erbe dieser Menschen, wie Augen- oder Haarfarbe oder andere physiologische oder psychische Charakteristika.«
    »Wollt Ihr damit sagen, Großinquisitor, dass Ihr trotz Eurer bemerkenswerten telepathischen Fähigkeiten außerstande seid, einen Dreijährigen aufzuspüren?«
    »Ich will damit sagen, dass es

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