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Sternenzitadelle

Sternenzitadelle

Titel: Sternenzitadelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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Sie sich selbst«, sagte da Fracist Bogh.
    Nach einem kurzen Blick in die Runde und nachdem sich der Oberste Gärtner überzeugt hatte, mit dem Muffi allein zu sein, zuckte er mit den Schultern und sagte: »Das werde ich nie verstehen.«
    Ein Licht blinkte an seiner Fernbedienung auf.
    »Bald seid Ihr an der Reihe, Eure Eminenz …«
    Plötzlich wurde die Flügeltür krachend aufgestoßen. Pritiv-Söldner stürmten in die Werkstatt und verteilten sich an strategisch wichtigen Punkten. Maltus Haktar griff nach seiner Waffe, packte den erstarrten Fracist Bogh am Arm und zerrte ihn hinter einen Deremat. Glänzende Metallscheiben surrten durch den Raum und fielen kreischend zu Boden. Der Gärtner schoss eine Salve auf die Angreifer ab, um sie auf Distanz zu halten.
    »Unsere Verteidigungsstellungen wurden überrannt«, sagte er. »Wo ist Eure Waffe? Mein Magazin ist fast leer.«

    »Ich habe sie vorhin auf den Sockel eines Deremats gelegt, weil ich glaubte, sie nicht mehr zu brauchen.«
    Die etwa ein Dutzend Söldner pirschten sich vorsichtig näher an die beiden Osgoriten heran. Der Gärtner wusste, dass er mit seiner Waffe die Stellung nicht lange würde halten können. Sobald man sie beide eingekesselt hätte, würden sie verloren sein. Deshalb hielt er es für besser, die Initiative zu ergreifen.
    »Wir brauchen zwei Sekunden, um hinter den Deremat zu gelangen«, sagte er leise. »Drei weitere braucht Ihr zum Einsteigen und fünf, um die Koordinaten des Transfers einzugeben. Wollt Ihr diese Chance wahrnehmen?«
    »Ja, denn sonst schlachten sie uns einfach ab«, flüsterte Fracist Bogh. »Aber was wird aus Ihnen, Maltus?«
    »Ach, ich kann jetzt erhobenen Hauptes vor den Vierundzwanzigsten treten. Aber noch bin ich nicht tot. Ich habe ebenfalls zehn Sekunden, um mit etwas Glück … Als Erstes müsst Ihr Euch die Fernbedienung schnappen und den rechten obersten Knopf drücken. Dann öffnet sich die Einstiegsluke. Konzentriert Euch auf das Notwendige. Ich kümmere mich um den Rest.«
    Fracist Bogh legte seine Hand auf den Arm des Obersten Gärtners. »Ich bin Euch zu großem Dank verpflichtet, Maltus …«
    »Dankt Eurem Vorgänger. Und lasst Euch nicht von Euren Emotionen beherrschen. Jetzt müsst Ihr einen kühlen Kopf bewahren …«
    Er stand auf, schickte eine Salve Todeswellen quer durch die Halle, kauerte sich hin, befahl dem Muffi, ihm zu folgen und kroch zwischen zwei Deremats hindurch.
    »Die Fernbedienung!«, zischte Maltus Haktar. »Schnell!«
    Fracist Bogh gehorchte. Er kroch zu der Nische, während
der Gärtner ihn mit einer weiteren Salve deckte, und drückte die richtige Taste. Die Luke öffnete sich. Doch als sich der Geistliche aufrichtete, zischte eine Scheibe nur Zentimeter über seinen Kopf hinweg und prallte gegen die Maschine, ehe sie als Querschläger gegen eine Wand schlug.
    »Verdammt nochmal! Mein Magazin ist leer!«, sagte Maltus Haktar verzweifelt.
    Die Todeswellen aus dem Lauf seiner Waffe verloren an Leuchtintensität. Sie reichten nur noch ein paar Meter weit, ehe sie gleich einem Rinnsal versiegenden Wassers zu Boden sanken.
    Fieberhaft suchte er die Umgebung nach der abgelegten Waffe von Fracist Bogh ab und entdeckte sie auf dem Sockel eines Deremats zu seiner Rechten. Er ließ seinen Wellentöter fallen, spannte alle Muskeln an, sprang und rollte sofort zur Seite. Wurfscheiben umsirrten ihn, jedoch ohne ihn zu treffen. Wieder sprang er auf, packte die Waffe, entsicherte und drehte sich um.
    Eine glänzende Scheibe bohrte sich in seinen rechten Brustmuskel und drang, sich noch immer drehend, tief in seinen Körper ein. Ein unerträglicher Schmerz durchzuckte ihn. Er wollte den Arm heben und abdrücken, aber sein Arm gehorchte ihm nicht mehr.
    Von Entsetzen gelähmt, sah Fracist Bogh, wie sich eine zweite Scheibe in den Hals des Osgoriten bohrte und den Kopf vom Rumpf trennte. Blut sprudelte wie eine Fontäne aus der Wunde.
    Weißgraue Gestalten kamen hinter ihrer Deckung hervor und gingen auf den Muffi zu. Doch der war unfähig zu reagieren. Wirre Gedanken schossen durch seinen Kopf. Die Zeit schien stillzustehen. Wie in Zeitlupe sah er sein turbulentes
Leben an sich vorüberziehen, das gleich im Untergeschoss des Bischöflichen Palastes enden würde. Aus diesem Chaos tauchten die Gesichter von drei Frauen auf: das seiner Mutter, Jezzica Bogh, die er nach seiner Einweisung in eine Heilige Schule der Kreuzler nie wiedergesehen hatte; das Dame Armina Wortlings, der Frau des Seigneurs

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