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Sternhagelverliebt

Sternhagelverliebt

Titel: Sternhagelverliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine McKenzie
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Verlangen und brauchte dringend eine Zigarette. Ich dachte, es wäre besser, hier zu rauchen als in meinem Zimmer.«
    »Mmm … Und was ist mit Ihnen, Connor?«
    »Was soll ich sagen«, entgegnet er gedehnt. »Zwei Seelen und ein Gedanke.«
    Ich kann mir vorstellen, wie ein charismatisches Lächeln auf Connors Gesicht erstrahlt.
    »Wir hatten ein paar Dinge zu besprechen«, sagt Amber. »Ich habe ihn gebeten, sich mit mir zu treffen.«
    »Sie wissen, dass das nicht erlaubt ist, Amber.«
    »Bitte, verraten Sie uns nicht.«
    »Es tut mir leid, aber ich muss das melden. Und Sie beide werden für die kommenden zwei Tage nicht nach draußen dürfen.«
    »Car-ol …«
    »Genug, Amber. Gehen Sie sofort zurück in Ihre Betten.«
    Sie schlurfen von der Tür weg, und einen Moment lang glaube ich, dass wir in Sicherheit sind.
    »Carol, jemand hat den Alarm ausgelöst«, sagt ein Mann.
    Oh-oh.
    »Amber, Connor, waren Sie draußen?«
    »Ich habe die Glastür geöffnet«, sagt Amber schwach. »Damit der Rauch abziehen kann.«
    »John, können Sie dafür sorgen, dass die beiden wohlbehalten in ihre Zimmer zurückkehren? Ich werde mich um die Tür kümmern.«
    Auf meinem Kopf knirscht Henry mit den Zähnen. »Wir sind am Arsch«, flüstert er.
    Ich kann hören, wie Carol durchs Zimmer geht. Henry zieht mich tiefer in die Schatten und näher an sich heran.
    »Wie auch immer …«, murmelt Carol und schließt mit Nachdruck die Tür. Wir zucken zusammen, als wir das Klicken des Schlosses hören. Ihre Schritte verhallen allmählich. Das Licht geht aus, und wir stehen im Dunkeln.
    Eine ganze Weile verharren wir so, atmen ein und aus und warten. Unsere Atmung passt sich an. Wir atmen gut zusammen.
    »Und was machen wir jetzt?«, frage ich irgendwann.
    »Ich nehme an, dass sie die Alarmanlage wieder eingeschaltet haben. Es sieht also so aus, als würden wir hier bis zum Morgen festsitzen.«
    Scheiße, das hatte ich befürchtet.
    Er löst seine Umarmung, und ich weiche einen Schritt zurück. Ich schlinge die Arme um mich, um die Kälte abzuhalten.
    In diesem kritischen Augenblick kommt es mir so vor, als wäre ein Pullover doch wichtiger gewesen als Make-up.
    »Wir können nicht so lange hier draußen bleiben.«
    Ermutigend lächelt er mich an. »Natürlich können wir das.« Er lässt mich einen Blick auf seine Uhr werfen. Das beleuchtete Ziffernblatt zeigt an, dass es 2 : 12  Uhr ist. »In ein paar Stunden wird es hell.«
    »Aber was passiert, wenn uns jemand sieht?«
    »Wir sollten uns wahrscheinlich besser im Wald verstecken. Da ist die Chance größer, dass wir unentdeckt bleiben.«
    »Richtig, gutes Argument.«
    Ich folge ihm, als er sich vom Haus wegbewegt. Meine Flipflops klatschen leise gegen meine nackten Füße. Es ist stockfinster unter den Bäumen, und es ist schwierig, den Weg zu erkennen. Ich fand Wälder im Dunkeln schon immer außerordentlich unheimlich. Jedes leise Krachen hörte sich für mich wie das Tapsen eines hungrigen Bären an. Ich versuche, meine Füße möglichst weit anzuheben, während ich einen Schritt nach dem anderen mache – so hat mein Vater es mir als Kind beigebracht. Trotzdem stolpere ich und stoße mir den Fuß an einer großen Baumwurzel.
    Henry fängt mich auf, bevor ich auf dem Boden lande, und richtet mich wieder auf. Mit den Händen hat er meine Oberarme umfasst und hält mich fest.
    »Danke.«
    »Kein Problem.« Er lässt mich los. »Vielleicht sollten wir hierbleiben. Ich bezweifle, dass uns hier jemand findet.«
    Und falls sie uns doch finden sollten, kann ich Bob wenigstens sagen, dass ich rausgeschmissen wurde, als ich seine beiden Lieblingszielobjekte bespitzelte.
    Henry setzt sich auf den Boden und lehnt sich an einen Felsbrocken. Seine hellen Beine und Arme sind das Einzige, was man von ihm sieht, und mir wird bewusst, dass er nur Shorts und ein T-Shirt trägt.
    »Ist dir kalt?«, frage ich.
    »Ein bisschen. Setzt du dich hierher?«
    Ich kann nicht sehen, wohin er zeigt, aber ich weiß, was er meint. Es scheint mir keine gute Idee zu sein, doch was bleibt uns anderes übrig? Unterkühlung oder Zusammenkuscheln, um einander zu wärmen. Die Entscheidung scheint klar zu sein.
    Ich gehe vor ihm in die Hocke und rutsche dann rückwärts an ihn heran. Er beugt die Knie, so dass seine Füße flach auf dem Boden stehen und seine Beine an meinen Seiten sind. Wir zittern.
    Er schlingt die Arme um meine Taille. Ich lehne meinen Kopf an seine Brust und kann sein Herz schlagen hören.
    »Und?

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