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Sternschnupperkurs

Sternschnupperkurs

Titel: Sternschnupperkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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kannst du so bald schon jemand feuern?«
    »Sie fand, die Bar wäre ein guter Ort, um Männer aufzureißen.« Leo war kurz angebunden. »Ihr war mehr daran gelegen, mit Gästen zu flirten, als zu arbeiten. Was ist, hast du Interesse?«
    »Absolut. Morgen Mittag. Ich werde dort sein.« Lucille trat zur Seite, damit er vorbeigehen konnte. »Willst du Harry besuchen?«
    Leo schüttelte den Kopf. »Kann nicht. Äh … wie heißt der Typ, der heute Morgen meine Nachricht weitergeleitet hat?«
    Lucille sah ihn verständnislos an. »Was für ein Typ? Was für eine Nachricht?«
    »Egal«, sagte Leo. Er lehnte gegen den Türrahmen, die Hände lässig in den Hosentaschen. Eine Sekunde lang schaute er nachdenklich. »Eigentlich würde ich gern mit Suzy reden, wenn sie da ist.«
    Suzy kam die Treppe heruntergeklappert, außer Atem nach ihrem triumphalen Sieg über den Bettbezug.
    »Hi. Lucille sagte, du willst mit mir sprechen? Harry ist oben.«
    »Ich weiß. Er hat mich heute Nachmittag angerufen.«
    Suzy sah überrascht aus. »Und? Willst du nicht hereinkommen und Hallo sagen?«
    »Ich muss zurück ins Restaurant. Übrigens, wer war der Kerl, mit dem ich heute Morgen geredet habe?«
    »Nicht die leiseste Ahnung.« Suzy war verblüfft. »Prinz William? Wayne Rooney? Elton John?«
    Leo lächelte nicht. Seine Mundwinkel zuckten nicht einmal.
    »Er war hier in deiner Wohnung, duschte und machte sich Frühstück. Er fühlte sich augenscheinlich ganz wie zu Hause.«
    »Oh!« Endlich begriff Suzy. »Du sprichst von Martin. Himmel, ich habe ganz vergessen, dass er hier war …«
    Ihre Stimme verlor sich, als ihr klar wurde, warum Leo sie so bösartig ansah. O nein, sicher nicht, er dachte doch wohl nicht, was sie dachte, dass er dachte.
    »Also schön«, sagte Suzy, weil er das eindeutig doch dachte. »Lass uns das gleich klären. Martin ist ein Freund, mehr nicht. Er arbeitet für Curtis Immobilien, und seine Frau hat ihn rausgeworfen. Er wohnt bei einem Kumpel, aber dessen Bude ist ein Saustall. Martin brauchte dringend eine Dusche, darum bot ich ihm an, bei mir zu duschen –
mehr ist da nicht
. Darum wäre ich dir sehr dankbar, wenn du mich nicht so anstarren würdest, denn ich habe nichts Unrechtes getan, verstanden? Und vor allem habe ich
nichts
getan, das ein solches Starren rechtfertigen würde!«
    Suzy merkte, wie sich ihre Stimme immer mehr hob, und sie konnte gar nichts dagegen tun. Je stärker sie versuchte, ihre völlige Unschuld zu beteuern, desto schuldiger klang sie. Auch ihr Gesichtsaudruck war der eines Menschen, der auf Teufel komm raus log, aber unbedingt unschuldig aussehen wollte.
    Und dass sie knallrot angelaufen war, machte das Ganze nur noch schlimmer.
    »Wenn du eine Affäre mit diesem Mann haben solltest …«, flüsterte Leo.
    Suzy stampfte mit dem Fuß auf. »Ich habe mit
niemandem
eine Affäre. Frag doch Martin! Nur zu«, brüllte sie, »ruf ihn sofort an und frag ihn! Er wird dir bestätigen, dass ich keine Affäre mit ihm habe.«
    »Ich bin sicher, dass er das würde«, spottete Leo. »Nur so aus Interesse –
warum
genau hat ihn seine Frau vor die Tür gesetzt?«
    Suzy wusste, wann sie geschlagen war. Sie hätte sich lieber die Zunge abgebissen, als Leo zu sagen, dass Nancy Martin hinausgeworfen hatte, weil sie davon überzeugt war, er habe etwas mit einer anderen Frau. Doch das musste sie ihm gar nicht sagen. Er las die Antwort in ihren Augen, lachte freudlos und schüttelte den Kopf.
    »All diese Männer, mit denen du angeblich nur befreundet bist … Harry mag deinen Ausreden Glauben schenken, aber ich bin nicht so vertrauensselig wie er. Ich habe es dir schon einmal gesagt« – Leo senkte seine Stimme noch weiter –, »wenn du Harry wehtust, bekommst du es mit mir zu tun.«
    Leo ging, und Suzy lehnte sich gegen die Tür, staunte über das gewaltige Chaos, in das sie sich manövriert hatte. Für den Bruchteil einer Sekunde war sie tatsächlich versucht gewesen, ihm zu sagen, sie hätte eine leidenschaftliche Affäre mit Martin. Auf diese Weise wäre sie auf einen Schlag Harry und ihr Leben mit einer Lüge losgeworden.
    Aber sie musste auch an zwei unschuldige Kinder denken und deren unvergesslichen Ausflug nach Disneyland.
    Außerdem war da noch Harry. Das war seine große Chance, Leo zu beweisen, dass er nicht immer nur der Zweitbeste war.
    O Gott, dachte Suzy und schloss die Augen. Ganz zu schweigen von den anderen möglichen Komplikationen. Wie sie ihr Glück kannte, würde Nancy dieses

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