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Sternstunde der Liebe (German Edition)

Sternstunde der Liebe (German Edition)

Titel: Sternstunde der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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auf Pfählen direkt oberhalb der Gezeitenlinie, in denen Fischerboote und Angelgerätschaften aufbewahrt worden waren. Dunkelbrauner Beerentang, der unverkennbar nach Salz und Moder roch, bedeckte die Felsen. Ungeachtet des wolkenlosen Tages hielt sich hier immer ein zarter Dunstschleier, der den mächtigen Felsen weichere Konturen verlieh.
    »Mein Bruder und ich kamen früher immer zum Fischen her«, sagte Sixtus. »Wenn unsere Mutter arbeitete.«
    »Ich dachte, ihr hättet in Halifax gelebt.«
    »Richtig.«
    »Aber das ist meilenweit entfernt!«
    »Ich weiß. Aber Arbeit war schwer zu finden … sie musste jeden Job annehmen, den sie bekommen konnte. Wir begleiteten sie, übernachteten hier, damit wir nicht allein zu Hause waren.«
    »Was arbeitete sie?«
    »Sie putzte die Häuser der reichen Leute … was dazu führte, dass sie ihre Brötchengeber im Krankheitsfall pflegte … und dadurch lernte sie wiederum einen Arzt kennen, der sie als Betreuerin für Neugeborene einstellte, ähnlich wie eine Schwesternhelferin auf der Säuglingsstation.«
    »Machte sie Hausbesuche?«
    »Nein, Liebes, keine Hausbesuche.« Schon wieder erschöpft, vielleicht von der körperlichen Anstrengung während des langen Törns auf dem offenen Meer, blickte Sixtus Elizabeth an. Sie war eine echte Schönheit, mit den großen braunen Augen und dem strahlenden, breiten Lächeln ihrer Mutter. Die glatten braunen Haare waren kinnlang und durchgestuft, und ihre hohen Wangenknochen zeichneten sich scharf ab. Seine Kinder konnten sich glücklich schätzen: Sie waren intelligent, schön und allseits beliebt.
    Zee nutzte die Chance, das Thema zu wechseln. Die so genannten niederen Dienste waren ihr weder geläufig noch für sie von Interesse; Sixtus überraschte es, dass sie überhaupt so lange bei der Stange geblieben war.
    »Dad?«
    »Ich sage dir, wie du fahren musst, Liebes. Wenn du möchtest, zeige ich dir das Haus, in dem deine Großmutter gearbeitet hat. Es ist in East Laurelton, nur einen Steinwurf von deinem Drehort entfernt.«
    »In Ordnung. Ich bin zu allen Schandtaten bereit. Steig ein.« Er folgte der Aufforderung mit einiger Mühe. Vielleicht fühlte er sich nur deshalb so alt, weil er das Land besuchte, in dem er seine Jugend verbracht hatte.
    Sie fuhren in Richtung Osten, die Küstenstraße entlang. Der Blick auf die kleinen Buchten und unberührten, von Wald eingeschlossenen Küstenstreifen weckte nostalgische Gefühle in Sixtus. Einige Häuser kamen ihm vertraut vor, und er fragte sich, ob die Familien der ursprünglichen Angestellten immer noch in der Nachbarschaft wohnten. Weiß getünchte viktorianische Häuser säumten die Straßen, hoch und imposant gebaut, um den Meeresstürmen zu trotzen.
    »Fahr langsam«, sagte er, als sie sich näherten. Er erkannte vieles wieder: das Postamt, die riesige Fichte – inzwischen noch größer geworden –, auf die er und sein Bruder immer geklettert waren, der alte Geräteschuppen, in dem sie Verstecken gespielt hatten.
    »Was ist das für ein Haus?«, fragte sie, als sie seinen Blick bemerkte.
    »Dort wohnten die Cuthberts.«
    »Und wer soll das sein?«
    »Jean und Richard Cuthbert. Sie leiteten das Heim, in dem meine Mutter arbeitete – Cuthberts Children’s Home.«
    »Aha … ein Heim für ledige Mütter?«
    »Richtig, Elizabeth.«
    »Was hat deine Mutter dort gemacht?«
    »Nun, wie viele irische Mädchen, die hierher kamen, war sie Hausangestellte – Putzfrau und Kindermädchen. Sie liebte Kinder – sie war eine wunderbare Mutter und tat ihr Bestes, um auch die Mädchen zu bemuttern, die hierher kamen, um ihre Kinder zur Welt zu bringen. Einige waren selbst noch halbe Kinder.«
    Er hielt inne und warf seiner Tochter einen verstohlenen Blick zu, um zu sehen, wie sie die Neuigkeit aufnahm. Elizabeth machte den Eindruck, als fühlte sie sich nicht wohl in ihrer Haut, starrte das Haus unverwandt an.
    »Sie wischte die Böden und schrubbte die Toiletten, aber am Ende kümmerte sie sich um die Bedürfnisse der Mädchen, die dorthin kamen, und das waren etliche. Sie hat im Laufe der Jahre jede Menge praktische Erfahrungen als Hebamme gesammelt; sie war bei zahlreichen Geburten dabei.«
    »Klingt nach viel und reichlich harter Arbeit.«
    »Sie mochte ihre Arbeit.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, warum.«
    »Es gefiel ihr, anderen zu helfen … das verschaffte ihr große Befriedigung.«
    »Daher hat Rumer also ihre Heiligkeit.«
    »Sie war wirklich eine Heilige.« Sixtus’

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