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Sternstunde der Liebe (German Edition)

Sternstunde der Liebe (German Edition)

Titel: Sternstunde der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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dass er einmal ganze dreiundsechzig Tage hintereinander dort oben im Weltraum verbracht hatte. Obwohl er nie in der Lage sein würde, seine Träume aufzugeben, war ihm bewusst, dass die Sterne ihm ohne Rumer nicht das Geringste bedeuteten.
    »Nicht zu fassen, was man sich bieten lassen muss, wenn man sein Recht nicht mit der Waffe in der Hand verteidigt«, ertönte eine Stimme von unten.
    Zeb blickte zur Straße hinüber und sah Tad Franklin, der gerade aus seinem Jaguar stieg. Er trug graue Hosen mit messerscharfer Bügelfalte, ein weißes Hemd und eine Strickjacke aus maronenfarbener Wolle. Zeb fragte sich, warum er immer wie aus dem Ei gepellt wirkte.
    »Ziemlich nahe an der Grundstücksgrenze«, fuhr Franklin fort.
    »Möchten Sie?« Zeb hielt ihm mit seinen Händen, an denen noch die Erde haftete, eine Hand voll Lilien mitsamt Wurzeln entgegen, die seine Mutter gepflanzt hatte.
    »Sieht wie Abfall aus.« Franklin winkte ab und schnitt eine Grimasse. »Was soll das sein?«
    »Nur ein paar alte Pflanzen.« Zeb fragte sich, ob Franklin die Ironie in seiner Stimme bemerkte.
    »Trotzdem, danke. Mein Landschaftsarchitekt wird diesen Garten in ein richtiges Ausstellungsstück verwandeln. Das alte Zeug fliegt raus. Er wird alles neu bepflanzen – tolle Sachen. Er ist kein Wald-und-Wiesen-Gärtner, der bloß den Rasen mäht, falls ich das noch nicht erwähnt haben sollte. Er ist gelernter Landschafts …«
    »Das sagten Sie bereits.«
    »Es trifft sich gut, dass Sie mir gerade Gehör schenken, denn ich würde mich gerne mit Ihnen über diese andere Sache unterhalten.«
    »Was für eine andere Sache?«, fragte Zeb und fühlte, wie sich sein Magen vor Spannung zusammenzog. Hatte Franklin noch einmal über sein Angebot nachgedacht? Selbst ohne Bäume und die Gartenanlagen, die dem Erdboden gleichgemacht worden waren, hätte Zeb mit fliegenden Fahnen die Gelegenheit ergriffen, das Anwesen zurückzukaufen. Er wollte Rumer – und sich selbst und allen ihren Freunden auf dem Kap – um jeden Preis den Anblick ersparen, wie Franklin den Felsen sprengte. Und dann kam ihm, blitzschnell und absolut schlüssig, die Idee: Sie konnten einen neuen Stall für Blue in dem Garten errichten.
    »Das Mädchen. Die kleine Diebin.«
    Quinn, dachte Zeb und wartete. Selbst beim Zuhören sah er das Grundstück mit einem Mal aus einer ganz neuen Warte: den Stall, eine kleine Weide, einen Saumpfad, der durch das schroffe Gelände zum Strand hinabführte …
    »Sie hat Mist gebaut«, fuhr Franklin fort. »Und ich weiß noch nicht genau, wie ich weiter vorgehen soll.«
    Zeb blickte hoch. Wollte Franklin einen Rat von ihm? »Welche Möglichkeiten gibt es denn?«
    »Ihre Tante ist Malerin. Künstler, die ein Lotterleben führen, wie die Hälfte der Leute hier in der Gegend. Ich habe nicht viel Erfahrung mit Frauen ihres Schlags. Sie scheint es einfach nicht zu kapieren – meint, das Mädchen habe sich entschuldigt, sie würden das Ganze ›intern regeln‹, und damit sei die Angelegenheit erledigt.«
    »Quinn hat Hausarrest.« Zeb wusste es, weil Michael Höllenqualen litt, da sie nur noch wenig Zeit miteinander verbringen konnten. Sie durfte sich nicht mehr vor oder nach der Schule mit ihm treffen, nicht mehr ins Strandkino oder zu Foley’s gehen. Dana erlaubte Quinn lediglich, Hummer zu fangen – aber auch nur, weil das Mädchen zu Beginn des Sommers viel Geld in Körbe und Köder investiert hatte und es der Hummerpopulation schaden würde, die Fallen unbeaufsichtigt zu lassen – und jeden Tag eine Stunde mit Michael zu lernen.
    »Und das soll reichen?«, fragte Franklin. »Das Mädchen klaut Rattengift und bekommt zur Strafe nichts weiter als Hausarrest aufgebrummt?«
    »Erstens hat sie es nicht ›geklaut‹, sondern versteckt – ungefähr zehn Minuten lang.« Zeb blickte den Mann unverwandt an. »Sie hat eingesehen, dass es eine Kurzschlusshandlung war, und es tut ihr Leid. Und zweitens, falls die Polizei der Meinung wäre, es läge ein Gesetzesverstoß vor, würde sie in diesem Fall längst ermitteln.«
    »Sie geben also zu, dass es kriminell war.«
    »Mitnichten. Ich –«
    »Ich habe langsam, aber sicher das Gefühl, dass die Leute hier ständig versuchen, mir Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Zuerst tauchen Sie in meinem Büro auf. Und jetzt könnte man meinen, dass Sie die Absicht haben, mich zu beleidigen und einzuschüchtern …«
    »Das liegt mir fern«, sagte Zeb. Überrascht stellt er fest, dass Franklin gekränkt

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