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Sternstunde der Liebe (German Edition)

Sternstunde der Liebe (German Edition)

Titel: Sternstunde der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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aussah – seine dunklen Augen wirkten verletzt. »Ich wollte Ihnen lediglich das Angebot machen, Ihnen das Anwesen wieder abzukaufen.«
    »Das haben Sie ohne Umschweife zum Ausdruck gebracht.«
    »Dann verkaufen Sie an mich.«
    »Nein. Wenn Sie derart versessen darauf sind, muss es mehr wert sein als ich denke.« Franklin grinste und blickte Zeb scheel an. »Was gibt es denn da so Besonderes – einen vergrabenen Schatz?«
    »Nicht das, was Sie unter ›Schatz‹ verstehen.«
    »Sondern?«
    »Der Schatz ist das Land selbst. Und die Liebe, die einige von uns für dieses Fleckchen Erde empfinden.«
    »Sie haben mir unvermissverständlich klargemacht, dass Ihnen meine Pläne nicht gefallen.«
    »Sie müssen uns ja nicht zusagen, oder?«
    »Uns?«
    Zeb schob sich die Haare aus den Augen und gab vorübergehend seine Vision von Blues Stall in seinem ehemaligen Garten auf. Sein Blick schweifte den Hügel hinab, zu Rumers Garten: Wäre dort genug Platz, hinter der Garage? »Die Leute tun sich schwer, mit anzusehen, wie Sie – die Landschaft verschandeln und keinen Stein auf dem anderen lassen.«
    Franklin musterte die anderen Gärten, sein Mund war verkniffen. Sein Blick huschte über die verkrüppelten Kiefern, die knorrigen Eichen zu beiden Seiten der Sackgasse … wünschte er sich insgeheim, er könnte alles abholzen und bei Null beginnen, um das ganze Kap mit Hilfe des Landschaftsarchitekten zu »verschönern«?
    »Das ist mein gutes Recht.« Franklin verschränkte die Arme vor der Brust.
    »So ist es.«
    »Meine Frau hat immer davon geträumt, hier ein Sommerhaus zu besitzen …«
    Zeb nickte. Vor sehr langer Zeit hatten seine Großeltern den gleichen Traum gehabt. Das galt auch für Rumers Großmutter, und gemeinsam hatten sie – wie die Großeltern vieler Freunde – das Kap besiedelt. »Ein guter Traum«, sagte er.
    »Ich hatte einen anderen Empfang erwartet. Ich dachte, man würde uns mit offenen Armen willkommen heißen.«
    Als Zeb seinen Gesichtsausdruck sah – verletzt und verwirrt – verspürte er sogar Mitleid mit ihm. Der Mann gab mehrere hunderttausend Dollar aus, um sein Anwesen in etwas Besonderes zu verwandeln – und während er hoffte, sich damit Bewunderung erkaufen zu können, sahen die Nachbarn darin nur einen Akt menschlicher Überheblichkeit, der das Land zerstörte.
    »Das kommt schon noch«, sagte Zeb zu dem Mann, der sich anschickte, sein Elternhaus mit dem Bulldozer niederzuwalzen und etwas Besseres zu errichten.
    »Sieht aber nicht so aus.«
    »Das Kap ist etwas Besonderes«, erwiderte Zeb ruhig. »Hier kümmert sich einer um den anderen.«
    »Dann sollte irgendjemand dieses Mädchen zur Räson bringen – mein Kammerjäger hat nur versucht, seine Arbeit zu verrichten. Egal, wie sie dazu steht – ich habe für diese Dienstleistung bezahlt. Ich verlange, dass sie bestraft wird.«
    »Wenn jemand einen Fehler begeht, tragen wir es ihm nicht nach. Hier leben viele Halbwüchsige – und die neigen nun einmal dazu, Fehler zu machen. Irren ist menschlich. Und eine Sache des Alters. Denken Sie doch mal zurück … Sie wissen, was ich meine?«
    Franklin runzelte die Stirn.
    »Sie sagten, Sie möchten mit offenen Armen aufgenommen werden. Ich bin sicher, dass sich Ihr Wunsch mit der Zeit erfüllen wird. Aber wenn Sie verstehen, wie die Dinge hier laufen, würden Sie gleich das Gefühl der Zugehörigkeit haben. Ich wollte das Anwesen von Ihnen zurückkaufen, um es zu retten.«
    »Retten! Herrje – was ist so grauenvoll daran, wenn jemand versucht, seinen Besitz nach seinen Vorstellungen umzugestalten?«
    »Hören Sie – wie Sie bereits sagten, es ist Ihr gutes Recht –, Ihr Besitzrecht. Wenn Sie wollen, zeige ich Ihnen Satellitenfotos vom Riff, der Gletschermoräne, deren Entsprechung sich auf der anderen Seite des Atlantik befindet. Sie bildet das Rückgrat von Connecticut, und Sie wollen es in die Luft sprengen.«
    »Verdammt! Darum geht der ganze Wirbel? Ich habe die Nase gestrichen voll von Ihnen und dem Rest von euch Verrückten –«
    Die Gefühle schlugen hohe Wellen, aber Zeb dachte nur noch daran, dass er Franklin stoppen musste.
    »Es geht um Quinn«, sagte er ruhig, gegen den Drang ankämpfend, über die Grundstücksgrenze zu springen, den piekfeinen Kerl aufzumischen und ihm so einen Kinnhaken zu verpassen, dass er Sterne sah.
    Franklin schnappte nach Luft, als wittere er die Gefahr. Er strich sein Hemd und seine Strickjacke glatt, dann trat er einen großen Schritt

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