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Sternstunde der Liebe (German Edition)

Sternstunde der Liebe (German Edition)

Titel: Sternstunde der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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Light …
    »Wir dachten, es wäre für immer und ewig«, sagte Rumer und hielt kurz inne, um Kraft zu schöpfen. Ihre Augen glänzten, wanderten zwischen den beiden jungen Leuten hin und her. »Ich wünschte, es wäre so gewesen …«
    »Sie trennten sich?«, fragte Quinn.
    Rumer nickte, vermied es, Zeb anzuschauen.
    »Und ich dachte, das sei eine Geschichte mit einer Moral«, warf Michael ein, »die besagt, dass die Liebe ein Leben lang währt, wenn zwei Menschen füreinander bestimmt sind.«
    »Du kennst die Geschichte, und sie hat eine Moral«, sagte Rumer leise und ergriff mit ihrer freien Hand die Hand ihres Neffen.
    »Und die lautet?«, fragte Zeb, neugierig auf die Antwort.
    »Sie lautet, dass unsere Liebe unvergänglich war.«
    »Aber eure Freundschaft endete?«, fragte Quinn.
    »Jeder von uns musste seinen eigenen Weg finden. Einen Weg mit wichtigen Etappen – Schule, Studium, Examen … Beruf …«
    »Und einer von euch heiratete«, sagte Quinn, »und bekam einen wunderbaren Sohn.«
    »Ich möchte nicht, dass du einen anderen heiratest«, sagte Michael mit besorgtem Blick.
    »Oder du …«
    »Wenn du die Augen schließt, einen Blick in die Zukunft wirfst … und dabei an Michael und mich denkst … was siehst du da?«, fragte Quinn und sah Rumer an.
    »Sie ist doch nicht Hecate«, sagte Michael.
    »Ich weiß«, erwiderte Quinn. »Aber ich vertraue ihr …«
    Rumer schloss die Augen und saß reglos da, die Hände auf den Knien balancierend.
    »Ich sehe, wie ihr euch an den Händen haltet.«
    »Sind wir verheiratet?«, hakte Quinn nach. »Waren wir die ganze Zeit ein Paar?«
    Rumer zuckte die Achseln. »Keine Ahnung, Quinn. Die Gabe, von der du sprichst, besitze ich nicht. Aber ich sehe euch zusammen, ganz eindeutig – nur, das ist kein großes Geheimnis. Jeder kann erkennen, dass ihr euch liebt.«
    »Du kannst nicht hellsehen?«, fragte Michael.
    »Nein.«
    »Und was war mit deiner Mutter?«
    »Nicht wirklich. Sie war sehr feinfühlig. Sie sah das Einhorn und glaubte an Geister … aber sie konnte nicht richtig in die Zukunft schauen.«
    »Woher wusste sie dann, als du noch ein kleines Mädchen warst, dass Zeb – Mr. Mayhew – und du eines Tages ein Paar sein würdet?«, fragte Quinn.
    »Wie bitte?«, sagte Rumer.
    »Die Brosche«, erwiderte Quinn ruhig und mit einer tiefen Zuneigung in ihren blauen Augen. »Das ist das Geheimnis, der Unterschied zwischen deiner Brosche und der deiner Schwester. Deine Mutter wusste, dass ihr beide, Zeb und du, zueinander gehört.«
    »Wie kommst du denn auf so eine Idee!« Rumers Stimme zitterte, als wüsste sie bereits, dass Quinn Recht hatte. Mit zitternden Händen griff sie an ihr Revers und öffnete die Schließe.
    »Elizabeths Brosche war glatt.« Quinn tastete die winzigen Felsen aus Goldklumpen ab, die einzelnen Mauersteine, die Fenster-Einkerbungen, die Linsen, die das Licht bündelten. »Nur der Leuchtturm selbst …«
    »Und? Worin besteht der Unterschied?«, fragte Rumer. »Ich verstehe nicht –«
    »Schau mal in die Mauer hinein«, sagte Quinn, auf die Stelle deutend. »Genau unterhalb des obersten Fensters.«
    »Ich sehe nur winzige Mauersteine«, sagte Rumer. »Sie sind übereinander geschichtet.«
    »Mit Mörtel dazwischen«, sagte Zeb, dem langsam ein Licht aufging. »Alles aus Gold – die Einkerbungen sind tiefer an der Stelle, wo die Füllung für die Fugen sein sollte.«
    »Schau, dort«, sagte Quinn und zeichnete mit dem Finger mehrere Mauersteine nach, deren Fugen tiefer und dunkler aussahen.
    »Oh mein Gott!« Rumer entfuhr ein leiser Aufschrei.
    »Da steht ja etwas …«, staunte Michael.
    »Lies vor«, meinte Quinn. »Es sind zwei Buchstaben …«
    »Z–R.« Rumers Stimme brach. »Zeb und Rumer.«
    »Deine Mutter wusste es. Schon damals, als ihr beide noch Kinder wart und sie die Broschen anfertigen ließ, war ihr klar, dass Zeb und du zusammengehört.«
    »Wir haben niemandem etwas vormachen können, außer uns selbst.« Zeb hielt Rumers Hand und küsste sie. Das war der Augenblick der Entscheidung – er spürte es tief in seinem Inneren und erkannte es an ihrer entschlossenen Haltung, der stillen Gewissheit in ihren blauen Augen.
    »Und dieses Argument soll uns überzeugen, noch zu warten?«, fragte Michael. »Für mich ist das nicht besonders stichhaltig.«
    »Ich begreife, was die beiden meinen«, flüsterte Quinn und hielt seine Hände. »Deine Tante hat nur einen Blick in die Zukunft geworfen und kann sich nicht

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